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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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hatte ihn sich am Schreibtisch vorgestellt, weil er immer so angezogen und kompetent klang. Bei dem Gedanken, dass Zander auch im Bett lag, durchlief sie ein prickelndes Gefühl. „Ich dachte, Sie arbeiten.“
    „Tue ich. Ich kann flach auf dem Rücken genauso tüchtig arbeiten.“
    Und sie fühlte sein verführerisches Lächeln, ohne es zu sehen.
    Zander lächelte tatsächlich, weil er sie tief einatmen hörte, wie sie es gelegentlich tat, wenn sie miteinander sprachen. Während der vergangenen Tage hatte er angefangen, sich nach diesem Geräusch zu sehnen. So sehr, dass er die Frau, mit der er ausgegangen war, vor ihrer Wohnung abgesetzt hatte, anstatt sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Er hatte sich lieber gleich nach dem Aufwachen an Charlottes Stimme erfreuen wollen.
    „Sie klingen müde, Sie sind früh im Bett.“
    „Ja.“ Es war einfacher, zu behaupten, dass sie am Samstagabend auf einer Hochzeit gewesen war. Viel einfacher, als zu erzählen, dass sie um zwei Uhr morgens durch dunkle Straßen ihrer Mutter nachgelaufen war und sie zu überreden versucht hatte, zurück ins Haus zu kommen.
    Es war einfacher, diesem glamourösen, aufregenden Mann ihr Leben eher toll als trist zu schildern. Was machte es schon aus? Wahrscheinlich würden sie sich nie begegnen. Mit Zander am Telefon konnte Charlotte eine kostbare kurze Zeit lang das Leben führen, das sie erfand.
    „War die Hochzeit schön?“
    „Sie war wunderschön“, erwiderte Charlotte und dachte an die Hochzeit ihres Chefs vor einigen Wochen, die sie organisiert hatte. „Alles ging reibungslos über die Bühne.“
    „War es eine sehr förmliche Feier? Haben Sie einen Hut getragen?“
    „Ja“, sagte Charlotte, und das war glatt gelogen. Nico hatte auf der griechischen Insel Xanos am Strand vor seinem Grundstück geheiratet. Nur zwei Trauzeugen und sie hatten an der schlichten Trauung teilgenommen.
    „Haben Sie morgen etwas vor?“
    „Nur ein Mittagessen mit Freunden.“ Charlotte wünschte, es würde stimmen, aber Mittagessen mit Freundinnen gehörten der Vergangenheit an. Trotzdem, es war nett, dazuliegen und zu träumen, und noch netter, im Bett mit Zander zu reden und zu wissen, dass er auch im Bett lag.
    „Okay. Richten Sie Ihrem Chef aus, dass ich mir die Sache noch immer überlege. Er hat Glück, Sie zu haben.“
    „Glück?“
    „Wenn ich nicht so gern mit seiner persönlichen Assistentin reden würde, hätte ich sein Angebot abgelehnt.“
    Ihr wurde ganz heiß vor Freude, aber Charlotte bremste sich, denn sie arbeitete für Nico.
    „Sie halten ihn nicht nur hin?“
    „Charlotte …“ Zander klang sehr ruhig, vielleicht ein bisschen streng. „Ich habe Besseres zu tun, als Ihren Boss hinzuhalten. An jenem ersten Tag habe ich angerufen, um sein Angebot abzulehnen. Sie waren es, die mich veranlasst hat, es mir noch einmal zu überlegen.“
    Damit legte Zander auf, und sie lag da und ging das Gespräch immer wieder durch. Du bist albern, schimpfte sie mit sich. Er machte bloß Konversation, flirtete, wie er es wahrscheinlich mit den meisten Frauen tat. Zum vielleicht hundertsten Mal zog sie ihren Laptop herüber, umso viel wie möglich über Zander herauszufinden.
    Um ihn zu sehen.
    Wie schon so oft verzichtete sie darauf. Seine Stimme, die Art, wie er ihren Namen sagte und sich manchmal nach ihrem Befinden erkundigte, die Gefühle, die er in ihr weckte … Charlotte wollte nicht entdecken, dass er ein übergewichtiger Ehemann war, der am Telefon flirtete. Wollte nicht, dass diese Gefühle endeten.
    Sie träumte von ihm, hörte seine tiefe, volltönende Stimme und erwachte lächelnd. Als sie aufstand, blickte sie in den Spiegel. Ihr langes blondes Haar brauchte einen guten Schnitt, der ausgeleierte Pyjama war nichts für Männeraugen, und sie sah einfach nur total fertig aus, überhaupt nicht wie die glamouröse Frau, die sich Zander vorstellte.
    Im Schlafzimmer ihrer Mutter roch es nach nassen Laken. Mit leerem Blick starrte Amanda ihre Tochter an.
    „Guten Morgen, Mum.“ Wie meistens bekam Charlotte keine Antwort, deshalb probierte sie es in der Muttersprache Amandas. „Bonjour, maman.“ Noch immer keine Reaktion. „Ich helfe dir beim Aufstehen und Duschen.“
    Leichter gesagt als getan. Charlotte wurde geschlagen, gekratzt und beschimpft. Während sie ihre Mutter wusch, hätten die Nachbarn, wenn sie nicht Bescheid gewusst hätten, die Polizei gerufen, denn Amanda schrie, als würde sie in ihrem Haus überfallen.
    Zwar war

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