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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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bestanden, dass ich hierherkomme?“, fragte sie.
    „Weil Tom mit dir reden wollte. Ich wusste nicht, worüber. Hätte ich es gewusst, hätte ich wahrscheinlich anders entschieden. Aber immerhin scheint er ruhiger geworden zu sein.“
    „Aber nur, weil er glaubt, dass ich das Kind nehme.“
    „Nun, in diesem Falle sollten wir ihn in dem Glauben lassen, meinst du nicht? Wenigstens so lange, bis andere Arrangements getroffen worden sind.“
    Sie nickte. Sie hatte nicht vor, Tom noch weiter aufzuregen.
    „Danke“, murmelte er knapp. Dann zog er die Tür auf. „Wir nehmen eine Seitentür.“
    Er ging voran, und sie folgte ihm, bis sie bei den Garagen angelangt waren.
    „Richard wird dich fahren, wohin du willst.“ Er nickte dem Chauffeur zu, der bereits wartend hinter dem Steuer der Limousine saß.
    „Gut.“ Sie sah keinen Grund, abzulehnen.
    „Dann ist das wohl der Abschied.“
    „Ja, ich denke schon.“ Cass hatte ihre Gefühle eisern unter Kontrolle.
    „Wahrscheinlich das Beste, wenn man die Wirkung bedenkt, die wir aufeinander haben.“ Sein Ton klang so kühl und sachlich, als beschreibe er ein wissenschaftliches Forschungsprojekt.
    Cass wollte es abstreiten, wollte behaupten, dass er überhaupt keine Wirkung auf sie ausübte, doch sie konnte es nicht. „Ich muss jetzt gehen“, brachte sie nur hervor.
    Und dieses Mal hielt er sie nicht zurück. Er wollte, dass sie ging.

6. KAPITEL
    Es gab gute und schlechte Tage. Der heutige gehörte definitiv zur letzteren Kategorie. Cass hatte Bereitschaftsdienst, und in der Nacht war sie dreimal zu dringenden Einsätzen gerufen worden, bevor sie am Morgen ihren normalen Dienst antrat.
    Der Schlafmangel machte sich bemerkbar. Alles dauerte doppelt so lang, denn sie fand, es sei besser, alles zweimal zu kontrollieren. Bei Dienstschluss war sie so müde, dass sie im Stehen hätte einschlafen können. Unten vor dem Ausgang traf sie auf Chris Wyatt, einen jungen Arzt.
    „Ah, die hübsche Dr. Barker“, begrüßte er sie charmant und begleitete sie nach draußen. „Und? Alles fertig für ein aufregendes Wochenende?“
    „Wie haben Sie das nur erraten?“
    „Sollten Sie einen Begleiter brauchen, ich bin jederzeit bereit, diese Rolle zu übernehmen.“
    Sie hob skeptisch eine Augenbraue. „Was denn? Gibt es keine neuen Schwestern mehr, die Sie verführen könnten, Dr. Wyatt?“
    Er schaute gespielt gekränkt drein. „Sie dürfen nicht alles glauben, was Ihnen die Gerüchteküche weismachen will. Vielleicht habe ich bisher nur noch nicht die richtige Frau getroffen.“
    Cass lachte. „Zieht diese Anmache immer noch? Ich kann’s nicht glauben.“
    Er grinste verschwörerisch. „Sie wären überrascht. Aber wenn Ihnen etwas Originelleres lieber ist …“
    „Danke, aber das ist wirklich nicht nötig.“ Für heute hatte sie genug von Ärzten und ihrem übertriebenen Ego.
    Aber so leicht ließ Chris Wyatt sich nicht abschütteln. „Ich begleite Sie zur U-Bahn.“
    Cass warf einen argwöhnischen Blick auf seinen weißen Kittel. „Haben Sie nicht Dienst?“
    „Pause.“ Er zog den Kittel aus und warf ihn sich über die Schulter.
    „Na schön“, gab Cass nach.
    Doch keine zehn Meter weiter verhielt sie regungslos im nächsten Schritt.
    Pen war jetzt seit über einem Monat tot und beerdigt. Seither hatte Cass nichts mehr von den Carlisles gehört. Doch diese Gestalt, die da auf sie zukam, war unverkennbar Drayton Carlisle.
    „Ich möchte mit dir reden“, begann er, sobald er in Hörweite war.
    Der Ärger in seinen Augen war nicht zu übersehen. Was hatte sie denn nun schon wieder falsch gemacht? „Aber ich nicht mit dir“, erwiderte sie kurz angebunden und wollte an ihm vorbeigehen.
    Doch er stellte sich ihr in den Weg. „Fünf Minuten, mehr nicht. Ist das zu viel verlangt?“
    Ihr Gesicht sprach Bände, und jetzt mischte sich auch Chris Wyatt ein.
    „Hören Sie, Mister, wenn sie nicht mit Ihnen reden will …“ Ein vernichtender Blick traf den armen Chris. Er hob abwehrend die Hände. „He, nur die Ruhe! Ich bin mehr für die Liebe, nicht für den Krieg.“ Er wartete offensichtlich auf ein Stichwort von Cass, wie er sich weiter verhalten sollte.
    Im Stillen wünschte sie sich, er hätte einen anderen Ausdruck benutzt, doch jetzt war daran nichts mehr zu ändern. „Ich werde schon zurechtkommen“, sagte sie mit wesentlich mehr Zuversicht, als sie verspürte.
    Für Chris reichte das aus. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Krankenhaus

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