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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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Atemzüge, dass sie an Cass’ Schulter eingeschlafen war.
    Cass legte Ellie zurück in das Bettchen, doch anstatt das Zimmer zu verlassen, setzte sie sich in den Schaukelstuhl und wartete. Zehn Minuten. Fünfzehn. Zwanzig. Ob das wohl lange genug war? Cass lauschte. Auf dem Korridor war nichts zu hören. Sie konnte nur hoffen, dass Dray aufgegeben hatte und in sein Zimmer zurückgegangen war.
    Sie zählte noch einmal langsam bis hundert, bevor sie durch die Verbindungstür in ihr Zimmer zurückhuschte. Als sie die Nachttischlampe neben ihrem Bett einschaltete, erschrak sie zu Tode. Dray saß in einem Sessel in der Ecke des Zimmers.
    Er schien völlig entspannt, die langen Beine vor sich ausgestreckt, ein Glas mit einem Drink in der Hand. Er trug immer noch die Anzughose, hatte aber längst Jackett und Krawatte abgelegt und den obersten Knopf des weißen Hemdes geöffnet.
    Mit aller Würde, die sie aufbringen konnte, herrschte sie ihn leise an: „Was hast du hier zu suchen?“
    „Diese Frage steht doch wohl eher mir zu. Immerhin lebe ich hier.“
    „Man sagte mir, du seist in Amerika.“
    „So viel habe ich auch schon verstanden.“ Er betrachtete angelegentlich seine Fingernägel. „Andernfalls hättest du wahrscheinlich auf meine Gastfreundschaft verzichtet. Also, wie lange bist du schon hier?“
    Sie runzelte die Stirn. Er schien zu glauben, sie hätte sich hier auf seine Kosten eingenistet. „Ich kam heute Nachmittag vorbei, um zu sehen, wie es dem Baby geht. Ich hatte keineswegs vor, lange zu bleiben, doch dann hatte Mr Henderson einen Unfall, und Mrs Henderson musste zu ihm ins Krankenhaus.“
    „Und Melanie?“
    „Hat gekündigt.“
    Er beäugte sie misstrauisch. „Warum hat sie das wohl getan?“
    „Mich brauchst du nicht so anzusehen!“, fauchte sie. „Ich kenne dieses Mädchen noch nicht einmal … Wahrscheinlich hat sie dich einfach zu sehr vermisst.“
    Sein Mund wurde hart. „Was willst du damit sagen?“
    „Du kannst ja raten!“
    Ein hochmütiger Blick traf sie. Cass machte den Fehler und starrte zurück. Und dann schienen ihre Blicke nicht mehr voneinander lassen zu können.
    Als er schließlich den Augenkontakt brach und sich erhob, konnte Cass sich noch nicht einmal mehr daran erinnern, worüber sie gerade noch gestritten hatten.
    „Du glaubst also, ich hätte eine Affäre mit ihr gehabt?“, fragte er in trügerisch ruhigem Ton.
    Cass zog es vor, nichts darauf zu erwidern. Es würde die Dinge nur noch schlimmer machen.
    „Ja, das glaubst du, nicht wahr? Du hast diese irrsinnige Vorstellung, dass ich jede Frau verführe, die mir über den Weg läuft. Keine sehr hohe Meinung von mir, was? Oder ziehst du Rückschlüsse von dir selbst?“
    Jetzt war es an Cass, zu fragen: „Und das soll heißen?“
    „Erst beschuldigst du mich, ich hätte mit deiner Schwester geschlafen und sei der Vater ihres Kindes, und dann bin ich deiner Meinung nach also sofort zu einem Kindermädchen im Teenageralter übergewechselt. Wen könntest du dir denn noch vorstellen? Mrs Henderson vielleicht?“, knurrte er böse.
    Cass zuckte die Schultern. „Wer weiß?“
    „Genau – wer weiß!“, drehte er den Sinn ihrer Worte ins Gegenteil. „Deiner Meinung nach hole ich mir wahllos Frauen ins Bett, aber das sind alles nur Vermutungen, nicht wahr? Und wer ist die einzige Person, von der du mit Bestimmtheit sagen kannst, dass sie in meinem Bett gelegen hat?“
    Es dauerte einen Moment, bis Cass begriff, dass er auf sie anspielte. Sie wurde rot und schwieg wütend.
    „Ist das deine Logik, Cass? Du bist wertlos, also ist jeder, der mit dir schläft, noch wertloser?“
    Jetzt hielt sie sich nicht mehr zurück. „Das ist ja wohl das Lächerlichste, was ich je gehört habe. Die Tatsache, dass ich mit dir geschlafen habe, beruht auf einem Anfall von geistiger Umnachtung, Wahnsinn, Vorspiegelung falscher Tatsachen!“ Cass war es gleichgültig, ob sie ihn damit nur noch mehr provozierte. Mit einem wütenden Dray Carlisle konnte sie umgehen.
    Doch er schien auf einer anderen Wellenlänge zu sein. „Ein Anfall? Es waren mehrere. Neunzehn, um genau zu sein, Oralsex mit einberechnet.“
    Es verschlug Cass die Sprache. Erstens, weil er es so indiskret aussprach, und zweitens, weil er so genau Buch geführt hatte.
    Sie wartete auf das herablassende Grinsen, das er so perfekt auf sein Gesicht setzen konnte, doch seine Miene war ernst, als wolle er sie damit zwingen, sich daran zu erinnern, wie es wirklich gewesen

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