Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
Vom Netzwerk:
war.
    Aber Cass brauchte diesen zwingenden Blick aus den blauen Augen nicht. Sie erinnerte sich auch so daran.
    Und dann tat sie etwas, was weder sie noch er erwartet hatten: Sie versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    Sein Kopf flog zurück, und sie sah, wie sich rote Striemen auf seiner Wange bildeten. Bevor er überhaupt reagieren konnte, drehte sie sich in Panik um und stürmte davon.
    Doch sie kam nicht einmal bis zur Tür. Seine Hand griff blitzschnell nach ihr, und hart wirbelte er sie herum, sodass das Hemd riss. Er drückte sie mit seinem Gewicht gegen die Wand. Wahrscheinlich hätte sie ein zweites Mal ausgeholt, hätte er ihre Handgelenke nicht so unbarmherzig festgehalten.
    „Lass mich los!“, schrie sie ihn atemlos an.
    „Warum? Damit du mich noch einmal ohrfeigen kannst?“
    „Du hast es verdient!“
    „Weil ich die Wahrheit gesagt habe? Ist es so schwierig, dir selbst einzugestehen, dass wir Sex miteinander hatten?“
    Sie sagte nichts, funkelte ihn nur wütend an.
    „Dabei war es für dich doch nie mehr. Du hast doch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass es mehr sein könnte, nie vorgehabt, es länger als ein paar Wochen dauern zu lassen. Nie geglaubt, dass sich eine echte Beziehung daraus entwickeln könnte.“
    Sie starrte ihn mit großen Augen an. Was redete er da überhaupt? Wollte er behaupten, er hätte an eine echte Beziehung gedacht? Darauf gehofft? Sie schüttelte ungläubig den Kopf, und er nahm das als ihre Antwort.
    „Nein, natürlich nicht“, fuhr er böse fort. „Hast du dir eingebildet, dass es die Dinge leichter macht? Nichts zu sagen? Deiner Schwester die Drecksarbeit zu überlassen?“
    „Aber du verstehst nicht …“, setzte sie hilflos an.
    „Da hast du allerdings recht! Ich verstehe es nicht! Du hast nur so lange gespielt, bis ich dir völlig verfallen war, und dann bist du ohne ein Wort gegangen!“
    Immer noch starrte sie ihn an. Er ihr verfallen? Waren die Liebesschwüre etwa echt gewesen? Hatte er sie so geliebt wie sie ihn? Konnte es möglich sein?
    Aber ob es möglich war oder nicht, machte jetzt keinen Unterschied mehr. Das war alles lange her. Vergangenheit.
    „Sieh mich nicht mit diesen großen Augen an!“, knurrte er. „Du weißt, was ich gefühlt habe. Ich bin praktisch vor dir auf die Knie gefallen, und du hast es immer noch nicht für nötig befunden, auch nur ein Wort zu sagen. Denn das ist es, was du brauchst, nicht wahr?“ Sein Atem ging stoßweise, er presste sich an sie. „Das ist es, was dich erregt, nicht wahr? Dieses Gefühl, Macht über einen Menschen zu haben. Du willst wissen, wie es schmeckt, wenn ich dich küsse.“ Verlangend drückte er seinen Mund auf ihre Lippen und erstickte ihren Protest. „Also, Cass, wie schmeckt es? Bitter oder süß?“
    Wieder schüttelte Cass den Kopf. Sie wollte es nicht. Es war zu gefährlich, zu unkontrollierbar. „Ich habe nie Macht gehabt“, flüsterte sie atemlos.
    „Nein?“ Er ließ seine Hände zu ihren Hüften gleiten und zog sie an sich, sodass sie seine Erregung spüren konnte. In ihrem Kopf schrillten Alarmglocken los, und sie zuckte zurück. „Du hast doch nicht etwa Angst, oder?“, fragte er provozierend.
    Der Stolz half ihr. „Warum? Muss ich das?“ Sie sah ihm fest in die Augen.
    Ein Fehler. Ihre Blicke ließen einander nicht mehr los. Es war ein Messen der Willensstärke, und sie verlor. Wusste im Voraus, dass sie verlieren würde, obwohl sich ihr Verstand dagegen sträubte. Als Dray sie leicht und spielerisch küsste, gab sie auf. Ihre Lippen teilten sich willig für ihn, und nach anfänglicher Passivität erwiderte sie seine Leidenschaft mit einer Hingabe, die sie selbst erschreckte.
    Doch er ließ ihr keine Zeit, um sich in dem Schock zu verlieren. Seine Hände streichelten sie, erforschten ihren Körper erneut, und sie konnte nur noch denken, dass er nichts vergessen hatte. Wie er sie zu berühren hatte, wo ihre empfindlichen Stellen waren, wie er sie alles vergessen machen konnte. Sie stöhnte lustvoll auf, als er ihre Brüste liebkoste, als er seine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten ließ. Eine süße Schwäche erfasste sie, und sie drängte sich ihm hitzig entgegen. Sie brauchte ihn, hatte nie aufgehört, ihn zu brauchen.
    Und dann hörten sie es: das Weinen eines Babys.
    Dray stöhnte auf. „Ignorier es“, flüsterte er an ihrem Hals. Es war eine Bitte, keine Anordnung.
    Cass wollte es ignorieren. Sie wollte nicht, dass Dray aufhörte. Aber das Weinen wurde

Weitere Kostenlose Bücher