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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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merkwürdige Schrei sich wiederholte. “Was zum Teufel ist das?”
    “Das ist Percy, der Pfau. Kennen Sie nicht den Vogel mit dem schönen Gefieder?”, fragte Callum ein wenig spöttisch. “Sie brauchen keine Angst zu haben. Er ist nicht gefährlich, und er wird kaum in das Schlafzimmer einer Dame eindringen.”
    “Ha, ha, ha.” Zoë fühlte sich auf den Arm genommen und wurde ärgerlich. “Sie hätten mir ja sagen können, dass Sie draußen eine Menagerie haben.”
    “Wieso denn? Sie befinden sich doch auf einer Farm.”
    “Ich weiß, dass ich ein Stadtmädchen bin, Callum, aber so viel weiß ich auch, dass ein Pfau nicht unbedingt zu einem Bauernhof gehört.”
    “So?” Er lächelte und trat ans Fenster. “Ich will mal sehen, ob ich den Schaden beheben kann.”
    Sie sah zu und konnte nicht umhin, Schadenfreude zu empfinden, als sie sah, dass er sich genauso abrackerte wie sie.
    “So ein starker Mann wie Sie müsste doch ein Fenster problemlos schließen können”, spöttelte sie.
    “Der Haken ist verschwunden”, erwiderte er. “Das muss der Wind gewesen sein.” Er gab auf und wandte sich wieder Zoë zu. “Ich bin eben nicht so ein starker Mann, wie ich dachte. Was ich brauche, ist Handwerkszeug, um das Problem zu lösen.”
    “Nichts wie Ausreden”, hänselte sie ihn.
    Er lachte und hob die Arme hoch. “Okay. Ich hätte mich nicht über Sie lustig machen sollen.”
    “Nein, das war ein großer Fehler.”
    “Nun gut. Alles, was ich sagen kann, ist: Es tut mir leid.”
    Erst jetzt wurde sich Zoë bewusst, wie er sie ungeniert betrachtete. Sie hatte ja nur das Nachthemd an und bedauerte, dass sie sich nicht wenigstens den Morgenrock übergeworfen hatte, bevor sie ihm die Tür öffnete.
    “Besteht jetzt Waffenstillstand zwischen uns?”, fragte er.
    Er ist unglaublich sexy, dachte sie.
Seine männliche Ausstrahlung ist überwältigend, und die Art, wie er mich vorhin halb spöttisch, halb ernst gemustert hat, ist mir ganz schön unter die Haut gegangen.
    “Ja, Waffenstillstand.” Zögernd trat sie einen Schritt zurück.
    “Wie wäre es, wenn Sie heute in meinem Zimmer schlafen?”, schlug Callum vor. Als sie fragend die Augenbrauen hob, setzte er hinzu: “Ich meine, es wäre eine gute Lösung, wenn wir die Zimmer vorübergehend tauschen würden.”
    “Ich weiß, wie Sie es meinen”, versicherte Zoë ein wenig verlegen, denn ihr gingen ganz andere Gedanken durch den Kopf.
    “Packen wir es also an!” Er führte sie in das Zimmer gegenüber, wo wohltuende Wärme herrschte. “Das Bett ist frisch bezogen”, sagte er. “Millie hat heute Morgen in allen Zimmern die Bettwäsche gewechselt.”
    Zoë stand in der Tür und beobachtete, wie er einige Kleidungsstücke aus den Schubladen holte. “Und wo bleiben Sie?”, fragte sie. Sie fühlte sich schuldig, weil er den ganzen Tag hart gearbeitet hatte und seine Nachtruhe brauchte. “Sie können unmöglich in dem zugigen Zimmer gegenüber schlafen.”
    “Soll das heißen, dass Sie mich einladen, bei Ihnen zu nächtigen?”, fragte er mit jenem spöttischen Lächeln, das ihre Sinne erregte.
    “Seien Sie nicht albern!”
    “Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als drüben zu schlafen. Aber keine Bange, ich bin an raues Klima gewöhnt. Ich werde das Fenster provisorisch schließen und es morgen früh reparieren.”
    Erst als sich die Tür hinter ihm schloss, wurde sich Zoë bewusst, dass sie weder ihren Morgenrock noch persönliche Dinge aus dem anderen Zimmer mitgenommen hatte. Aber hinter ihm herlaufen und sich ihre Sachen holen wollte sie auch nicht. Das hat Zeit bis morgen, dachte sie.
    Sie schlüpfte ins Bett und fand es viel bequemer als das, worin sie eben gelegen hatte. Dann sah sie sich in Callums Schlafzimmer um. Wände und Teppich waren in gebrochenem Weiß gehalten. Die einzigen Farbtupfer waren die Bilder an den Wänden, die ausnahmslos Blumen und Gartenszenen darstellten. Die kann nur eine Frau ausgewählt haben, dachte Zoë.
    Auf dem Nachttisch stand eine gerahmte Fotografie von den Kindern. Es muss schwer für Callum sein, sie allein großzuziehen, dachte sie, als sie das Licht löschte.
    Sie schloss die Augen und dachte an ihren Vater. Auch er hatte sie allein erziehen müssen. Sie war ungefähr in Kyles Alter gewesen, als ihre Mutter starb, und sie konnte sich genau daran erinnern, wie bestürzt sie damals gewesen war.
    Ihr Vater hatte das Beste für sie getan. Wenn er sie nur jetzt endlich freigeben würde, damit sie ihr

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