Julia Extra Band 0193
Gesicht. “Was ist los?”, wollte sie wissen.
“Nichts.” Nein, man hatte ihm nicht die falsche Frau geschickt. Sie war Zoë Bernard, das hatte sie ihm selbst gesagt.
Zoë fror und zog sich die dünne Seide enger um den schlanken Körper.
“Es ist kalt hier. Sie sollten schnell in das andere Zimmer gehen, ehe Sie sich eine Lungenentzündung holen.” Callum ließ das Fenster Fenster sein und legte das Handwerkszeug zusammen. “Ich trage Ihnen Ihre Sachen hinüber”, sagte er mit einem Blick auf die Beautybox und die Kleidungsstücke auf ihrem Bett.
“Danke, ich komme schon zurecht.”
Seine plötzliche Besorgnis und der warme Ton seiner Stimme verwirrten sie, doch ihr Versuch, höfliche Distanz zu ihm zu halten, scheiterte, als ihr Fuß sich in dem langen Morgenmantel verfing und sie ins Stolpern geriet. Callum öffnete die Arme und fing sie auf.
Zoë erschrak und klammerte sich eine Sekunde an ihn. Sein Körper fühlte sich warm an, und sie spürte seine Hände durch den dünnen Seidenmantel, als er sie aufrichtete. Mit glühenden Wangen trat sie einen Schritt zurück und entschuldigte sich.
“Ist schon gut”, sagte er. Immer noch lagen seine Hände um ihre Taille.
Plötzlich verwandelte sich das atemlose Staunen in Verlegenheit.
Seine Hände glitten über die Seide ihres Nachthemds, die Daumen strichen sanft über ihren Rücken unterhalb des Rippenbogens. Sie wusste, dass er ihre Haut straff und nackt unter dem Hemd fühlte, und heiße Wellen des Verlangens durchfluteten ihren Körper. Ihr Blick heftete sich auf seine Lippen. Sie waren geschlossen. Wenn sie sich nur ein bisschen gegen ihn lehnte …
Er sah, dass ihr Haar jetzt trocken war und in Wellen ihr Gesicht umrahmte. Ihre Lippen waren zartrosa, ihre Wimpern warfen dunkle Schatten gegen die helle, zarte Haut. Sie ist von Natur aus schön, dachte er. Er spürte die Haut unter der Seide und kämpfte gegen das Verlangen, ihren Körper zu erforschen, Haut und Lippen zu küssen. Entschlossen trat er zurück, entsetzt von dem Gedanken, was er beinahe getan hätte.
“Tut mir leid”, sagte er und nahm eiligst seine Hände weg.
Auch Zoë musste sich Mühe geben, wieder normal zu denken. Ihre Brust war wie eingeschnürt, ihre Haut glühte. Ihr Körper sehnte sich danach, wieder in seinen Armen zu liegen, doch sie ging an ihm vorbei und hob ihre Sachen auf. Er wollte ihr dabei helfen, aber sie hatte in Windeseile alles zusammengerafft.
“Sie wollen sich sicher weiter mit dem Fenster beschäftigen”, meinte sie. “Wir sehen uns dann später unten.”
Sie schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Was um Himmels willen war mit ihr los? Sie konnte sich nicht erinnern, dass ein Mann ihr je so zugesetzt hätte. “Lächerlich!”, schalt sich Zoë. “Du bist gestolpert, und er hat dich aufgefangen. Das war alles. Zugegeben, er ist ein sehr gut aussehender Mann, aber das ist noch lange kein Grund, um dahinzuschmelzen, sobald er dich berührt. Reiß dich zusammen, Zoë!” Energischen Schrittes ging sie in das andere Zimmer und schloss laut die Tür hinter sich.
Indessen war Callum weiter bemüht, sich auf das Fenster zu konzentrieren. Doch die Erinnerung an Zoës verführerischen Körper ging ihm nicht aus dem Kopf.
Zoë hatte sich in aller Eile angezogen, die Haare gebürstet und in einen Pferdeschwanz gebunden. Dann war sie in die Küche gegangen.
“Frühstück?”, fragte sie Callum, während sie den Kindern Rührei und Toast hinstellte.
“Für mich nur Kaffee und Toast, aber bitte bemühen Sie sich nicht, ich versorge mich schon selber.”
Als er an ihr vorbeiging, konnte er ihr Parfum riechen. Der gleiche Duft war ihm auch aus der Bettdecke in ihrem Zimmer in die Nase gestiegen.
“Wir haben den Lämmern Namen gegeben, Daddy”, verkündete Alice. “Das mit den schwarzen Pfoten heißt Skip, und das ganz weiße heißt Skittle.”
“Wer ist denn auf diese Idee gekommen?”, fragte Callum.
“Ich und Zoë. Sie hat gesagt, dass Kyle und ich jeder ein Lämmchen füttern dürfen, bevor wir zur Schule fahren.”
Callum sah, dass Zoë schon zwei Flaschen mit Milch zurechtgemacht hatte. Er goss sich einen Becher Kaffee ein und setzte sich an den Küchentisch.
“Haben Sie das Fenster reparieren können?”, fragte Zoë.
“Nein, ich habe es nur gesichert. Aber es ist immer noch recht zugig in dem Zimmer, deswegen schlage ich vor, dass Sie weiter in meinem Zimmer bleiben, bis ich einen Tischler bekommen
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