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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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mit Dougal. Der große Hund und das kleine Baby – als ob die beiden füreinander geschaffen worden wären. Dieser riesige, struppige Hund wurde sanft wie ein Lamm, sobald er in Joels Nähe kam.
    Sie lächelte warm im Dunkeln, als sie das Bild wieder vor sich sah: Sie hatte eine Decke unter einem schattigen Baum ausgebreitet. Dougal hatte es sich auf der einen Hälfte der Decke bequem gemacht, und Haley hatte Joel mit einem Kissen im Rücken und seinem Spielzeug auf der anderen Hälfte hingesetzt. Doch schon nach kurzer Zeit war der Hund immer näher an das Baby herangerutscht, und schließlich benutzte Joel ihn als Kissen.
    Ein Bild wie aus einer glücklichen Familie, dachte sie, nur der Vater fehlte.
    Verärgert über sich selbst, setzte sie sich auf und schüttelte ihr Kissen auf. Vielleicht würde ihr das helfen, endlich einzuschlafen.
    Und dann hörte sie ein Geräusch. Sie erstarrte und lauschte angestrengt. Es kam aus der Eingangshalle. Dougal lief draußen auf dem Anwesen herum, er konnte es also nicht sein. Dann hörte sie, wie eine Tür auf- und wieder zugemacht wurde.
    Ihre Nackenhärchen sträubten sich. Da war jemand im Haus! Warum war die Alarmanlage nicht angegangen? Warum hatte der Hund nicht gebellt? Hatte der Eindringling erst den Hund eingeschläfert und dann die Alarmanlage funktionsunfähig gemacht?
    Sie griff nach dem Telefon auf dem Nachttischchen neben dem Bett, aber dann erinnerte sie sich, dass sie ja nicht bei sich zu Hause war. Sam hatte überall schnurlose Telefone, und sie hatte das handliche Gerät auf der Kommode an der gegenüberliegenden Wand liegen lassen, nachdem sie mit Miranda telefoniert und ihr berichtet hatte, dass alles wie am Schnürchen gelaufen war.
    Aber niemand, niemand auf der ganzen Welt würde ihrem Baby auch nur ein Haar krümmen! Leise schlug sie die Decke zurück und schlich zum Kamin. Der Schürhaken würde eine gute Waffe abgeben!
    Mit klopfendem Herzen presste sie sich an die Wand. Als die Tür aufging und eine riesengroße männliche Gestalt im Türrahmen erschien, war sie bereit, wie eine Löwin zu kämpfen. Doch da blendete sie auch schon gleißendes Licht, als die Deckenbeleuchtung aufflammte.
    “Sam, was tun Sie denn hier?”
    Er blinzelte verdutzt. “Ach du lieber Himmel, ich hatte ja ganz vergessen, dass ich Sie in meinem Zimmer untergebracht hatte.”
    Sie musste ein komisches Bild abgeben, in ihrem Nachthemd, den schweren eisernen Feuerhaken hoch über ihren Kopf erhoben. Langsam senkte sie die Arme wieder. “Das erklärt nicht, wieso Sie hier sind.” Ihre Stimme verriet immer noch die ausgestandene Angst, und sie zitterte am ganzen Körper.
    Endlich bemerkte auch er es. “Entschuldigung, ich wollte Sie nicht beunruhigen.”
    “Beunruhigen? Sie haben mich zu Tode erschreckt!” Ihre Angst schlug in Wut um.
    Er rieb sich über das stoppelige Kinn. “Tut mir wirklich leid, ich habe nicht überlegt. Erst am Flughafen teilte mein Agent mir mit, dass die Lieferanten einen Blitzstreik ausgerufen haben und die Bücher nicht zum geplanten Zeitpunkt in den Läden erhältlich sein werden. Ich habe noch versucht, mit den Leuten von der Gewerkschaft zu reden, aber die rücken nicht von ihrer Position ab. Letztendlich blieb uns gar nichts anderes übrig, als die Werbetour zu verschieben. Allerdings hätte ich Sie anrufen und vorwarnen sollen. Aber nach dem Tag, den ich hinter mir habe, habe ich einfach nicht daran gedacht.” Eigentlich hätte er stinkwütend sein müssen, und der Schriftsteller in ihm war es auch. Aber da war noch ein anderer Teil in ihm – ein Teil, der sich vorstellte, wie er Haley in den Armen halten und küssen würde. Und dieser Teil war eindeutig stärker.
    Er war ganz automatisch in sein Zimmer gegangen. Er hatte sie erschreckt, und das tat ihm wirklich leid. Aber es tat ihm keineswegs leid, dass er sie in diesem Zustand überrascht hatte. Ihr offenes Haar wallte über ihre Schultern, und der dünne Stoff des Nachthemdes betonte mehr ihre schlanke Figur, als dass er sie verhüllte. Sam spürte, wie die Erregung ihn packte. Er schluckte hart. Konnte er denn keine fünf Minuten in ihrer Nähe sein, ohne auf solche Gedanken zu kommen? Er sollte sich besser aus dem Staub machen, bevor seine Fantasie mit ihm durchging und er die Selbstbeherrschung verlor.
    “Ich werde in einem der Gästezimmer schlafen”, sagte er rau.
    “Warten Sie.”
    Er merkte ihr an, dass sie einen inneren Kampf focht. Sie mochte ihn nicht, wollte ihn nicht

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