Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
Vom Netzwerk:
Mark.
    Heißes, gieriges Verlangen brach sich mit unaufhaltsamer Macht Bahn. Sie hielt sich an ihm fest wie an einem Rettungsring. Willig erwiderte sie seinen Kuss und sein Begehren. Durch den dünnen Baumwollstoff ihres Nachthemdes hindurch konnte er ihre Brüste qualvoll nah an seiner Brust spüren.
    Er begehrte sie so sehr. Hier und jetzt sollte es passieren. Sein ganzer Körper verzehrte sich danach, die Erfüllung zu spüren, die ihre Lippen ihm versprachen. Doch er wusste, dass sie emotional zu abgelenkt war, weil sie nur an den Verlust ihres Sohnes dachte. Sie wusste nicht, was sie tat.
    Die Verzweiflung hatte sie zu ihm getrieben. Sie hatte einen Ehemann pro forma gesucht, um gegen die Sorgerechtsklage der Hunters gewappnet zu sein. Unter normalen Umständen hätte sie ihn keines zweiten Blickes gewürdigt.
    Sie hatten eine Absprache getroffen. Das war alles. Sobald die Sache mit den Hunters erledigt war, würde sie ihm für seine Hilfe höflich danken und ihn um ihre Freiheit bitten. Es war gut, das im Gedächtnis zu behalten.
    Kyle beendete bei diesen Gedanken abrupt den Kuss und schob Piper ein Stück von sich weg. Sie blickten sich einen Moment lang nur an und versuchten, wieder ruhiger zu atmen. Kyle spürte, wie heftig sein Herz pochte.
    „Piper, es tut mir leid“, sagte er. „Das hätte nie passieren dürfen. Ich schätze, dass wir beide etwas überreizt waren.“
    „Ja, wahrscheinlich“, pflichtete Piper ihm bei. Es gelang ihr, ganz normal zu sprechen, obwohl sein Verhalten ihr das Herz brach. Dieser Kuss war genau so gewesen, wie sie sich immer einen Kuss vorgestellt hatte. Sie hatte ihn von ganzem Herzen und mit all ihrer Liebe erwidert.
    Einen Moment voll bitterer Süße hatte sie gedacht, dass Kyle dasselbe wie sie fühlte. Doch sie hatte sich schrecklich getäuscht. Er hatte sie nur trösten wollen.
    „Ich gehe kurz in die Säuglingsstation, bis du dich angekleidet hast“, schlug er vor, während er sich in Richtung Tür entfernte.
    „Das ist eine gute Idee.“ Ihr fröhlicher Ton wirkte aufgesetzt.
    Als sich hinter ihm die Tür schloss, fühlte sich Piper versucht, sich auf ihr Bett zu werfen und sich ihren Tränen zu überlassen. Doch sie verzichtete auf das Selbstmitleid und ergriff lieber die Tasche mit ihren Kleidern, um ins Badezimmer zu eilen.
    „Ich nehme an, dass deine Eltern den Grund der Reise nach San Francisco nicht kennen“, sagte Kyle, als sie zur Schnellstraße fuhren.
    „Ich habe ihnen gesagt, dass wir Möbel für das Kinderzimmer suchen.“
    „Ich verstehe“, sagte Kyle. „Dann kommen wir besser nicht mit leeren Händen zurück.“
    Piper schwieg. Sie hatte vor dem Treffen mit den Hunters und deren Anwalt eine seltsame Furcht. Zwar war Kyles Gegenwart eine unschätzbare moralische Stütze, doch ihre Furcht, dass die Gegenseite gewinnen würde und sie ihr Timothy schließlich wegnehmen würden, lastete dunkel auf ihr.
    Um einen selbstbewussten Eindruck zu machen, hatte sie am Morgen sorgfältig ihre Garderobe ausgewählt. Da ihre Taille noch einen beträchtlichen Umfang aufwies, kamen mehrere zunächst bevorzugte Kombinationen nicht infrage.
    Schließlich wählte sie ein marineweiß gestreiftes Kragenkleid mit passendem marineblauem Pullover aus, das ihr einen besonders femininen Touch und zugleich den Anstrich von Weltgewandtheit verlieh.
    Sie hatte den Krankenschwestern erklärt, dass sie Timothy nicht stillen können würde. Die Schwestern hatten scherzend gemeint, wie gut es ihm dennoch gehen musste, da Piper einen Vorrat an abgepumpter Milch für ihren Sohn dagelassen hatte.
    Aus Furcht vor dem bevorstehenden Treffen hatte sie nicht gut geschlafen. Außerdem verhielt sich Kyle distanziert, seit er sie im Krankenhaus geküsst hatte. Er schien sich von ihr zurückzuziehen.
    „Hier wären wir“, sagte Kyle, als er in der Nähe des Büros von Johnson & Richards parkte.
    Piper, die fast die ganze Fahrt gedöst hatte, fuhr erschrocken auf. „Entschuldige, ich war dir keine gute Gesellschaft.“
    „Das ist in Ordnung“, sagte Kyle. „Wir haben es in Rekordzeit geschafft. Wir sind sogar noch etwas zu früh dran“, fuhr er fort. „Möchtest du vielleicht noch etwas essen? Du hast heute Morgen nichts gefrühstückt.“
    „Mir geht es gut“, log Piper. Tatsächlich ging es ihr alles andere als gut. Ihr Magen drehte sich, und sie hätte sich übergeben müssen, wenn sie etwas gegessen hätte. „Lass es uns einfach hinter uns bringen.“ Sie griff nach der

Weitere Kostenlose Bücher