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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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allein gegen seine Müdigkeit ankämpfen.
    “Versteht sich dein Bruder eigentlich gut mit seiner Frau?”, wechselte Flora das Thema, als sie losgefahren waren.
    “Jake und Nia? Auch wenn die sich ganz schön streiten können – ich glaube, doch. Was mir persönlich im Moment mehr Sorgen macht, ist meine Sorge, langsam die Gastfreundschaft von Nias Eltern ein wenig zu überziehen …”
    Mit der Stille, die nun folgte, wuchs Floras innere Anspannung.
    Es war nicht so sehr der Inhalt seines letzten Satzes, sondern der nach einer Andeutung klingende Ton, in dem er ihn vortrug, der Flora so mitnahm. Es klang für sie so, als wollte er sagen: Es war nett, dir begegnet zu sein, aber jetzt muss ich weiter … Wütend über sich selbst schüttelte sie leicht den Kopf. Seit wann bin ich bloß so schrecklich unsicher? Doch schon immer fand sie, dass sich Verlieben einherging mit Aufregung und Ängsten, und dass der Preis eigentlich zu hoch war.
    “Ich persönlich würde eher meinen, dass sie sich über deine Anwesenheit sehr freuen”, behauptete sie bockig, auch, um einen unaufgeregten Eindruck zu machen. Doch in Wirklichkeit war sie extrem nervös in der Erwartung, was er wohl als Nächstes entgegnen würde.
    Ihr war klar, dass sie beide früher oder später zu ihrem bisherigen Leben zurückfinden mussten. Auch wartete ihre Arbeit wieder auf sie. Was sie mit Josh erlebte, musste man wohl fairerweise mit einer Ferienromanze bezeichnen. Wer weiß, ob nicht im Alltag sowieso unvereinbare Gegensätze zwischen ihnen sichtbar würden? Hatte er womöglich schon heute Bedenken, wie es sein würde, wenn sie beide länger zusammenbleiben wollten? Sie versuchte, ganz locker zu bleiben, doch die Spannung, die ihr im Nacken saß, wollte nicht abnehmen, während sie innerlich aufgeregt immer noch auf eine Äußerung seinerseits wartete.
    Und tatsächlich kam eine recht aufregende Äußerung, auch wenn sie in eine ganz andere Richtung ging, als Flora erwartet hatte.
    “Ich habe mich übrigens entschlossen, das Haus, in dem ich derzeit mit Liam wohne, zu verkaufen”, verkündete er und warf ihr kurz einen Blick von der Seite zu, bevor er sich wieder auf Lenkrad und Landstraße konzentrierte.
    “Oh!” Auch wenn Flora vorgewarnt war – mit solch einer Mitteilung hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet.
    “Als Bridie und ich das Haus kauften, hatten wir nicht darauf geachtet, ob es auch kindgerecht ist.”
    Doch Flora durchschaute den wahren Grund für sein Vorhaben. “Dieses Haus muss ja auch mit sehr vielen Erinnerungen behaftet sein …”
    Er versuchte gar nicht, diesen gewichtigen Aspekt zu leugnen. “Ja, gute wie schlechte. Schon seit geraumer Weile ist mir klar, dass ich in ein neues Haus umziehen sollte, aber irgendwie kam ich nie dazu, dies auch wirklich zu tun.”
    Flora fragte sich, ob es wohl reines Wunschdenken wäre, wenn sie den Faden weiterspinnen würde, denn sie kannte sich bereits dahingehend, bisweilen vorschnell zu viel Optimismus an den Tag zu legen. “Und jetzt ist die Zeit dafür da?”, fragte sie vorsichtig und mit gebremster Erwartung.
    “Also – ich werde Bridie niemals vergessen. Aber heute weiß ich, dass ich nichts Negatives oder gegen sie Gerichtetes tue, wenn ich nunmehr für die Zukunft ein neues Blatt aufschlage. Ich hüte die gemeinsame Erinnerung wie einen Schatz in meinem Herzen, dennoch ist die Zeit gekommen für ein neues Kapitel in meinem Leben. Verrückt – ich mag gar nicht glauben, gerade etwas so Triviales gesagt zu haben!”
    Flora fehlten die Worte. Stattdessen traten ihr Tränen in die Augen.
    “Was ich gerade eigentlich damit sagen will, ist, dass ich möchte, dass
du
ein Teil dieses neuen Kapitels wirst.”
    “Aber unter der Voraussetzung, dass ich die Spielregeln beachte …” Sie warf einen verstohlenen Blick in Joshs Richtung. Er wirkte mit einem Mal ziemlich gedankenverloren und unerreichbar –
und ich wundere mich auch noch darüber …!
Warum, zum Teufel, muss ich bloß mit so einer törichten Bemerkung diesen wunderschönen Augenblick zerstören? Flora ging sich jetzt selbst auf die Nerven.
    “Tut mir leid, Flora, aber so bin ich nun einmal … und so denke ich nun einmal darüber.”
    Sie wollte ja gar nicht unbedingt sofort ein Baby von ihm haben! Was sie störte, war nur, dass er ein gemeinsames Kind grundsätzlich ablehnte. Angesichts seiner Sturheit in dieser Frage hätte sie jetzt am liebsten laut schreien mögen, mit den Füßen aufstampfen und alles

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