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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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Julia hatte die mehr verwaltungstechnische Seite übernommen – Werbung, Planung, Einkauf, Buchhaltung –, während Charlotte das tat, was sie am besten konnte: kochen, backen, braten, kurzum alles, was mit Essenzubereitung zu tun hatte.
    Es war eine sehr erfolgreiche Partnerschaft. Und mit der Zeit war Charlotte wesentlich mehr als nur ein Partner geworden. Sie war Julias beste Freundin geworden.
    Wasserrauschen aus dem ersten Stock drang in ihre Gedanken. Julia hob den Blick mit gerunzelten Brauen. Was, um alles in der Welt, tat Charlotte um ein Uhr mittags unter der Dusche? Sie konnte doch unmöglich vergessen haben, dass sie, Julia, vorbeikommen würde und dass sie gemeinsam die Hühner füllen wollten?
    Ein grelles Pfeifen ertönte. Julia schwang herum.
    “Himmel! Will sie dieses wunderschöne Haus etwa abbrennen?”
    Der Wasserkessel auf dem Gasofen spuckte brodelndes Wasser und weiße Dampfwolken. Hastig stellte Julia die Kochplatte ab. Dann hörte sie, wie die Dusche im ersten Stock abgedreht wurde und eilige Schritte über die Holzbohlen liefen. Julia grinste in sich hinein. Aha, Charlotte war also endlich eingefallen, dass sie unten in der Küche das Teewasser aufgestellt hatte.
    Ja, Charlotte war ein wenig zerstreut – gelinde gesagt. Sie vergaß oft etwas, aber eines musste man ihr lassen – sie erinnerte sich immer daran. Manchmal etwas spät, aber besser spät als gar nicht. Julia hatte sich an Charlottes Vergesslichkeit gewöhnt und konnte mittlerweile damit umgehen. Deshalb hatte sie ja auch gestern noch mal angerufen, um ihre Freundin an die heutige Verabredung zu erinnern.
    Plötzlich wurde Julia bewusst, dass etwas mit diesen eiligen Schritten nicht stimmte. Sie waren viel zu schwer, so schwer trat Charlotte doch nicht auf …
    Mit nachdenklich gerunzelter Stirn wandte sie den Blick zur Treppe. Nackte behaarte Waden kamen in Sicht, dann muskulöse Oberschenkel – auf keinen Fall Beine, die zu einer Frau gehörten.
    Als dann dieser Mann, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, in die Küche hechtete, stand Julia regungslos mit offenem Mund da. Dieser Mann hatte es so eilig, zum Herd zu kommen, dass er Julia gar nicht bemerkte. Erst als er in der Mitte des Raumes angekommen war, wurde ihm bewusst, dass noch jemand anwesend war, und er blieb abrupt stehen.
    Er schien etwas sagen zu wollen, doch die Verblüffung hatte ihm die Sprache geraubt. Er blinzelte. Einmal, zweimal. Eine tiefe Falte erschien auf seiner Stirn.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie so blaue Augen gesehen. Und ein solches Gesicht. Männer, die so attraktiv waren, sah man normalerweise nur auf den Titelseiten von irgendwelchen exklusiven Modemagazinen.
    Dieser Gedanke half ihr ein wenig, sich von ihrem Erstaunen zu erholen. Unwillkürlich zuckte ein Mundwinkel hoch, der Hauch einer Andeutung zu einem bewundernden Lächeln. Allerdings – falls er wirklich nur ein Bild auf der Frontseite eines Hochglanzmagazins wäre, würde er sicherlich sehr viel züchtiger angezogen sein.
    Ihre Augen schienen einen eigenen Willen entwickelt zu haben und begannen eine genüssliche Wanderung an diesem Paradebeispiel eines männlichen Körpers hinab. Wassertropfen, die von Haar und Hals über die breiten Schultern perlten und sich in den vom Duschen noch feuchten Locken des hellen Brusthaares verfingen und hinunterrannen zu dem v-förmigen Keil am flachen Bauch, bevor sie von dem schmalen Handtuch abgefangen wurden, das einen scharfen Kontrast zu der gebräunten Haut bildete … Die wohl ausgebildeten und offensichtlich sehr gut trainierten Muskeln der Oberschenkel, die wie gemeißelt wirkenden Waden, die schlanken, gepflegten Füße …
    Er machte einen Schritt vor, und Julia wurde peinlich bewusst, wie ungeniert sie diesen … diesen Fremden angestarrt und gemustert hatte. Sie schluckte und spürte eine verräterische Röte in ihren Wangen aufsteigen, als sie ihm jetzt ins Gesicht sah.
    Die hochgezogene Augenbraue und der undurchdringliche, nicht zu deutende Blick aus diesen blauen Augen halfen ihr keinen Deut, ihrer Verlegenheit Herr zu werden, im Gegenteil.
    Und noch ein anderer Gedanke blitzte in ihrem Kopf auf: Sollte sie sich von diesem fast nackten Mann in Charlottes Küche bedroht fühlen oder nicht? Nein, sagte sie sich sofort, nicht in der üblichen Art. Trotzdem war da etwas, eine Ausstrahlung, etwas, das von ihm ausging, das ihr gefährlich werden konnte. Und sie spürte noch etwas: seine unausgesprochene Frage, wer zum

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