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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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seinem Schoß und ihren schmalen Händen, die über sein Jackettrevers streichelten, hätte Ryan ihr nur zu gern gezeigt, wie verführerisch sie war, doch im Moment stand ihm mehr der Sinn danach, Klarheit in diese ganze verworrene Situation zu bringen. “Du wusstest, dass Cherry hier war.”
    Es war eine Feststellung, keine Frage. Julia hatte also nur Theater gespielt.
    Natürlich hat sie nur gespielt, du Trottel! Was hast du denn geglaubt? Dass sie dich wirklich küssen wollte? Dass dieser verheißungsvolle Blick aus den dunklen Augen ernst gemeint war?
    Sie hatte das alles nur wegen Cherry getan. “Natürlich”, murmelte er vor sich hin.
    Ihr Lächeln wurde schwächer. “Natürlich was?”
    “Natürlich”, wiederholte er, diesmal lauter, “bist du eine verführerische Sirene. Eine sehr verführerische sogar.”
    Jetzt wurde ihr Lächeln wieder breiter. “Danke.”
    Ihr Dank war ehrlich gemeint, aber Ryan konnte sich nicht so recht darüber freuen, denn die Enttäuschung lag ihm schwer wie ein Stein im Magen.
    “Weißt du was?” Julia stand von seinem Schoß auf und griff in den Korb, um eine Flasche mit eisgekühlter Limonade hervorzuholen. “Gerade in diesem Augenblick ist mir etwas klar geworden.”
    Ryan starrte hypnotisiert auf die Stelle weißen, samtigen Fleisches, das der an ihrem Oberschenkel hochgerutschte Rock freigab. Noch immer hatte er diese Mischung aus Enttäuschung und Verlangen, die in ihm rumorte, nicht im Griff. Seine Starre löste sich ein wenig, als sie ihm die kalte Flasche in die Hand drückte.
    “Und was wäre das?”, fragte er leise.
    Julia steckte sich eine kurze Strähne hinters Ohr, eine Geste, die ihm mittlerweile so vertraut und so lieb geworden war. “Du bist mein Freund.” Es war eine einfache Feststellung, aber bedeutete sehr viel für Julia. “Und diese ‘Ohne-Anfassen’-Regel ist doch irgendwie unsinnig, wenn sie unseren Zielen im Wege steht. Und außerdem …” Sie sah für einen Moment verlegen zur Seite, bevor sie ihn wieder anblickte. “Außerdem fühle ich mich bei dir absolut sicher.”
    Mir ist auch gerade etwas klar geworden, Julia. Und zwar, dass du bei mir alles andere als sicher sein kannst.
    Das hätte er jetzt sagen sollen, aber er schwieg.

8. KAPITEL
    “Mom?”
    Julia blickte von dem Kochbuch auf, in dem sie las. Die Liebesromane fehlten ihr, besonders beim Zubettgehen, aber sie hielt sich eisern an ihren Vorsatz.
    “Komm doch her.” Sie lächelte ihrer Tochter zu und klopfte einladend auf ihr Bett. “Ist alles in Ordnung?”
    Kelly zuckte gleichgültig die Achseln. “Ich denke schon.” Die Matratze gab ein wenig nach, als sie sich zu ihrer Mutter aufs Bett setzte.
    Das schlechte Gewissen meldete sich bei Julia. Während der letzten beiden Wochen hatte sie nur wenig Zeit für Julia gehabt. Jeden Mittag ging sie zu Ryan zum Lunch, und nachmittags war sie bei Charlotte, um die Arbeit für Gold Ribbon zu erledigen. An den freien Abenden war Ryan mit ihr ausgegangen, natürlich nur, um vor Kelly das Gesicht zu wahren.
    “Hast du Zeit? Können wir mal miteinander reden?”
    Julias Herz floss über. Irgendetwas beschäftigte ihre Tochter, und sie wollte mit ihr darüber reden. Gab es etwas Schöneres für eine Mutter? “Sicher. Was liegt denn an?”
    Wieder ein lahmes Schulterzucken. “Och, nichts Besonderes.”
    Natürlich gab es da etwas. Etwas offensichtlich sehr Wichtiges. Aber Julia wollte Kelly nicht drängen. Sie sollte von allein mit der Sprache herausrücken. Julia musste auch nicht lange warten.
    “Du und Ryan … ich meine, ihr beide seht euch ziemlich häufig in letzter Zeit”, druckste Kelly verlegen herum. “Ich meine, wird das zwischen euch beiden … ernster?”
    Das letzte Wort hatte Kelly mit solch augenscheinlicher Anstrengung hervorgebracht, dass es Julia verwirrte. Um das Gespräch in eine leicht andere Richtung zu lenken, fragte sie: “Aber ich dachte, dass es genau das ist, was du wolltest? Ich gehe aus, ich habe Spaß, ich arbeite nicht den ganzen Tag.”
    “Natürlich wünsche ich mir das für dich”, bestätigte Kelly sofort. “Ich bin froh für dich, dass du und Ryan, dass ihr zusammen seid.” Dann hielt sie inne und runzelte die Stirn. “Zumindest glaube ich, dass ich froh bin.”
    Jetzt war es an Julia, die Stirn zu runzeln. “Was genau soll das heißen?”, fragte sie sanft.
    “Ich weiß nicht. Ich glaube, ich habe auch ein bisschen Angst.”
    Julia setzte sich auf und lehnte sich gegen das Kopfende

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