Julia Extra Band 0198
ja gar nicht schön”, sagte Pippa. „Solche Träume mag ich auch nicht.” Dabei drückte sie den Jungen beruhigend an sich.
„Träumst du auch solche Sachen?”
„Ja, manchmal.”
Johnny trank nachdenklich den Orangensaft aus. Dann reichte er Pippa das Glas.
„Bist du müde?”, fragte sie. „Am besten legst du dich wieder schlafen. Aber keine Sorge, ich bleibe hier und passe auf dich auf.”
Der Junge hatte schon die Augen geschlossen. Pippa schwächte das Licht ab. Als sie sicher war, dass Johnny eingeschlafen war, ging sie leise aus dem Schlafzimmer ins Bad. Sie zog sich aus, nahm eine Dusche und streifte dann ein Nachthemd über. Nachdem sie das Haar durchgekämmt und sich abgeschminkt hatte, ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa, um ein Buch zu lesen. So konnte sie darauf aufpassen, ob Johnny nicht wieder aufwachte.
Dann glitt ihr das Buch aus den Händen, als sie einschlief. Sie wachte erst wieder auf, als sich Randal neben sie setzte und ihr über die Wange streichelte.
„Hallo”, sagte sie leicht irritiert und zog sich zurück. „Hat Alex euch gesagt, warum ich so plötzlich gegangen bin? Johnny hatte einen Albtraum und konnte nicht mehr schlafen.”
„Ja, ich habe gerade nach dem Jungen geschaut, es scheint jetzt alles in Ordnung zu sein. Vielen Dank dafür, dass du dich gleich um ihn gekümmert hast.”
„Schon gut.”
Auf einmal wurde ihr bewusst, wie leicht sie angezogen war. Ihre Beine waren nackt und das Nachthemd sehr kurz. Rasch zog sie es nach unten.
„Ich gehe jetzt besser zu mir rüber.”
Sie wollte aufstehen, doch ließ Randal ihr keinen Platz. Als er jedoch versuchte, sie in die Arme zu schließen, zischte sie: „Nein, Randal, ich will nicht.”
Das jedoch kam schon zu spät. Sanft küsste er sie auf die Lippen, wobei er ihr verführerisch über die Schultern und die Brust streichelte. Unter dem dünnen Stoff richteten sich die Brustspitzen auf. Pippa lief ein heißer Schauer über den Rücken. Sie schlang Randal die Arme um den Hals, um die Zärtlichkeiten zu erwidern.
Gleichzeitig aber wusste sie zu genau, wohin das führen würde, wenn sie nicht rechtzeitig Einhalt gebot. Doch wie sollte sie ihm klarmachen, dass sie nicht mit ihm schlafen wollte, wo sie sich doch mit jeder Faser ihres Körpers danach sehnte? Wieder und wieder küsste er sie. Und immer heißer wurde das Liebesspiel. Pippa hatte das Gefühl, dass ihr die Sinne schwanden.
In diesem Augenblick hörten sie ein leises Wimmern nebenan im Schlafzimmer. Pippa ergriff die Gelegenheit und setzte sich auf.
„Du solltest lieber nachschauen, ob alles in Ordnung ist”, sagte sie zu Randal und atmete erleichtert durch.
10. KAPITEL
Als sie am nächsten Morgen beim Frühstück saßen, kamen Alex und Renata vorbei, um sich zu verabschieden. Alex trug Freizeitkleidung. Eine Jeans und ein helles T-Shirt standen ihm ausgezeichnet. Renata dagegen hatte ein Kleid angezogen, mit dem sie auch zu der Premiere eines Hollywoodfilms eine gute Figur abgegeben hätte. Es war himmelblau, ließ den Rücken frei und lag eng auf der Brust. Die anderen Frühstücksgäste konnten es sich nicht verkneifen, ihr lange Blicke nachzuwerfen.
Johnny aber schien sich unwohl in seiner Haut zu fühlen. So sahen Mütter eigentlich nicht aus. Jedenfalls nicht am frühen Vormittag. Auch Randal zog die Stirn in Falten, doch schwieg er höflich.
„Ich wünsche eine angenehme Reise”, sagte er endlich. „Und sagt das nächste Mal vorher Bescheid, wenn ihr wieder zu Besuch kommt.” Er reichte Alex die Hand. „Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder, wenn ich Johnny zu einem Turnier begleite.”
„Gute Idee.”
„Finde ich auch”, rief der Junge begeistert aus.
Dann schüttelten Alex und Pippa sich die Hände.
„War mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen”, sagte Alex. „Ich hoffe, wir sehen uns einmal wieder.”
Sie erwiderte sein Lächeln.
„Ja, das hoffe ich auch.”
Renata schaute ungeduldig auf die Uhr.
„Es wird Zeit. Komm schon, Alex.”
Offenbar lag ihr nicht viel an Höflichkeiten. Es ging ihr darum, so schnell wie möglich das Hotel zu verlassen, und daran ließ sie nicht den geringsten Zweifel aufkommen.
Alex verzog leicht das Gesicht, doch schließlich folgte er ihr. Renata hatte nicht einmal ihren Sohn geküsst. Nachdenklich schaute Pippa der anderen Frau hinterher. Was ging wohl in ihr vor? Dachte sie denn wirklich nur an sich selbst und ihr eigenes
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