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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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Flucht.
    Pippa trug die Tasche nach unten und bat an der Rezeption, dass man ihr ein Taxi bestellen möge.
    „Wird Ihre Familie noch bleiben, oder fahren sie auch ab?”, fragte der Mann an der Rezeption. Offenbar kam ihm diese plötzliche Abreise wohl seltsam vor, und er fragte sich vermutlich, wer die Rechnung bezahlen werde.
    „Ja, die beiden bleiben noch, aber sie sind reiten gegangen. Sie kommen erst in einigen Stunden wieder, das Gepäck ist noch oben.”
    Der Hotelangestellte wählte eine Nummer, dann erklärte er: „Das Taxi ist in zehn Minuten hier.”
    Pippa setzte sich und wartete. Dabei schaute sie immer wieder zum Eingang, in der Hoffnung, dass der Taxifahrer endlich ankommen würde. Wenig später fuhr sie zum Bahnhof. Zum Glück konnte sie eine Viertelstunde später einen Zug nach London nehmen. Dann konnte sie die Verbindung nach Essex noch bekommen und würde gegen sechs Uhr zu Hause sein.
    Dort verbrachte sie den Abend damit, aufs Telefon zu hören. Ob Randal wohl anrufen würde? Doch es klingelte nicht. Pippa machte sich ein rasches Abendessen und ging dann ins Bett. Mitten in der Nacht wurde sie davon wach, dass sie weinte. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie konnte sich nicht mehr an den Traum erinnern, doch blieb ein Gefühl unendlicher Einsamkeit zurück.
    Pippa stand auf und ging nach unten, wo sie sich eine heiße Schokolade zubereitete. Dann legte sie sich wieder ins Bett und versuchte, sich daran zu erinnern, was sie wohl geträumt hatte, doch konnte sie sich die Bilder nicht mehr vor Augen führen. Nur dieses Gefühl des Alleinseins blieb.
    Sie musste sich eingestehen, dass sie ganz schön durcheinander war. Einerseits war sie froh, dass sie Randal entronnen war, andererseits aber fühlte sie eine unendliche Sehnsucht danach, sich wieder in seinen Armen zu verlieren.
    Dabei aber sagte sie sich entschieden, dass er nicht richtig gehandelt hatte. Es war ein Fehler gewesen, sie so früh mit Johnny zusammenzubringen, da sie den Jungen schon ins Herz geschlossen hatte. Vermutlich hatte Randal das so vorausgesehen. Indem er seinen Sohn ins Spiel brachte, hatte er gehofft, Pippa an sich binden zu können. Und sie selbst würde nicht mehr eifersüchtig darauf sein, dass Johnny der wichtigste Mensch in Randals Leben war. So hatte er sich das gedacht, und so war es ja auch gekommen.
    Johnny war ein lebendiger, intelligenter Junge, der es gut verstand, seine Gefühle zu verstecken. Doch Pippa hatte genau gesehen, wie er darunter litt, dass seine Mutter ihn so abweisend behandelte. Nein, sie konnte es weder Randal noch Johnny übel nehmen, dass sie so aneinander hingen. Auch wenn ihr klar geworden war, dass sie Randals Liebe ebenso sehr benötigte wie er.
    Und doch konnte sie ihn nicht heiraten. Zunächst hatte sie nicht recht verstanden, woher dieser Widerstand kam, doch in dieser lauen Frühlingsnacht war es ihr deutlich vor Augen getreten. Sie konnte das Risiko nicht eingehen. So einfach war das. Er hatte sie schon einmal zutiefst verletzt, und ihr war es kaum gelungen, sich davon zu erholen. Als sie ihn dann wieder getroffen hatte, hatte sie sogleich dieses Verlangen gespürt, vor ihm zu fliehen. Sie hatte versucht, rationale Gründe dafür zu finden und sich eingeredet, dass sie eifersüchtig auf seinen Jungen oder auf seine Exfrau war. Doch gleichzeitig hatte sie die ganze Zeit über gewusst, dass das nicht die eigentliche Ursache für ihr Verhalten war.
    Pippa hatte einfach Angst davor, wieder zutiefst verletzt zu werden. Wie ein gebranntes Kind, das das Feuer scheute. Das Beste wäre, Randal zu vergessen und nicht mehr an ihn zu denken. Jetzt aber sollte sie erst einmal schlafen. Sie war sehr müde. Und keine Träume mehr.
    Die einfachste Lösung war, an etwas anderes zu denken. Vielleicht an die Ferien. Wohin sollte sie reisen? Nach Spanien? Oder nach Italien? Um diese Jahreszeit musste es wundervoll am Mittelmeer sein. Weder zu heiß noch zu kalt. Und noch nicht zu viele Touristen. Gleich am nächsten Tag würde Pippa in ein Reisebüro gehen und sich informieren.
    Einerseits wollte sie einige Tage am Strand verbringen, andererseits wollte sie aber auch interessante Orte besichtigen. Vielleicht war Italien da genau das richtige Reiseziel. Doch wohin auch immer sie reiste, es wäre neu und aufregend und würde sie auf andere Gedanken bringen. Und das war schließlich das Wichtigste daran.
    Pippa war wieder eingeschlafen. Als sie aufwachte, herrschte schon strahlender Sonnenschein. Vom

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