Julia Extra Band 0213
Eindruck, dass er fast verstohlen herausschaute. Sie trat auf ihn zu, und streckte ihm die Akten entgegen. “Es tut mir leid, Ihre Konferenz zu unterbrechen”, sagte sie energisch, “aber Brenton bat mich, diese Papiere sofort bei Ihnen abzuliefern, Sir.”
Ken sah erst die Akten an, dann Hannah und runzelte die Stirn.
Hannah hätte am liebsten die Hacken zusammengeschlagen und salutiert, als sie wegging. Stattdessen ging sie mit erhobenem Kopf durch den Raum und warf Sarah ein ermunterndes Lächeln zu.
Sie hätte gern gewusst, wessen Idee es gewesen war, sich in Kens Büro zu treffen. In Anbetracht der Erniedrigung, die der Seniorpartner am Abend zuvor erdulden musste, konnte Hannah es ihm nicht verdenken, dass er den Heimvorteil gefordert hatte – einfach um es der Frau heimzuzahlen, die ihn in aller Öffentlichkeit beleidigt hatte.
7. KAPITEL
Der Wind war im Laufe des Tages stärker geworden. Hannah war zu Fuß vom Büro nach Hause gegangen und war so durchgefroren, dass sie sich nach einer riesigen Tasse heißer Schokolade sehnte, als sie in “Barron’s Court” ankam. Der Portier versuchte verzweifelt, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Aber sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie Daniel erst bemerkte, als es schon zu spät war und sich die Fahrstuhltüren schlossen.
Da sie sowieso noch einmal ausgehen wollte, um den Hund auszuführen, beschloss sie, nicht sofort noch einmal nach unten zu fahren. Was auch immer Daniel wollte, hätte sicher noch ein paar Minuten Zeit.
Der bloße Gedanke, dass sie sich gleich noch einmal dem Wind aussetzen musste, sandte Hannah Kälteschauer den Rücken hinunter. Aber sie konnte Brutus nicht noch einmal enttäuschen; der Mops hatte sie heute Morgen so vorwurfsvoll angesehen, dass sie jetzt noch Schuldgefühle hatte. Sie sollte sich schämen, ihn gestern Abend einfach zu vergessen – und dann noch bei seinem eingeschworenen Feind.
Als sie im Penthouse ankam, h”rte sie als Erstes ein leichtes, weibliches Lachen aus dem großen Wohnzimmer und konnte sich jetzt Daniels Versuch, sie aufzuhalten, erklären. Ganz der Gentleman, dachte sie lächelnd. Er hatte versucht, sie davor zu bewahren, Cooper mit einer anderen Frau zu überraschen. Eine nette Geste, wenn auch fehlgeleitet. Als ob es sie interessieren würde, wer Cooper besuchte.
Sie winkte den beiden im Wohnzimmer im Vorübergehen zwanglos zu und wäre weitergegangen, um sich umzuziehen, wenn Cooper nicht nach ihr gerufen hätte. Neugierig ging sie zurück. Hatte sie eine leicht verzweifelte Note in seiner Stimme gehört?
“Kitty ist vorbeigekommen, um dich zu besuchen”, sagte Cooper. Er griff nach ihrer Hand und zog sie mit eisernem Griff näher. Hannah verstand den Hinweis und setzte sich auf die Armlehne seines Sessels. Da war definitiv Verzweiflung in seiner Stimme gewesen. “Wie ich gesagt habe”, flüsterte sie.
Die Frau im Sessel gegenüber sagte mit einem strahlenden Lächeln: “Ich bin so froh, dass Sie gekommen sind, Hannah. Ich wollte Ihnen ein paar Fragen über die Wohnung unten stellen, in der Sie bis vor kurzem gelebt haben. Ich denke daran, Daddy zu bitten, sie mir zu kaufen”, vertraute Kitty ihr an. “Ich habe ‘Barron’s Court’ schon immer gemocht. Aber zuerst wollte ich Sie fragen, ob es irgendetwas gibt, was ich über die Wohnung wissen sollte, bevor ich mich entscheide.”
“Ich denke mal, der Hausverwalter wäre der richtige Ansprechpartner für diese Fragen.” Hannah versuchte, von der Lehne zu rutschen, aber Cooper hatte seinen Arm wie eine Schraubzwinge um ihre Taille gelegt und ließ sie nicht weg.
“Ich wollte jetzt mit dem Hund spazieren gehen”, protestierte Hannah. “Er braucht dringend Bewegung.”
“Die bekommt er schon. Abbott ist mit ihm unterwegs. Du kannst dich also entspannen und dich deinem Gast widmen.”
Er hielt sie immer noch fest. Seine Hand lag auf ihrem Hüftknochen, und die Wärme seiner Finger brannte durch den dünnen Wollstoff ihres Rocks. Hannah legte in einer liebevoll wirkenden Geste einen Arm um seine Schultern. In Wirklichkeit kniff sie ihn alles andere als zärtlich in den Nacken. Cooper schaffte es gerade noch, seinen Aufschrei hinter einem Hüsteln zu verbergen.
“Das ist nicht die Art von Information, die ich meinte”, meldete Kitty sich zu Wort. “Daddy wird sich um all diese Kleinigkeiten kümmern.”
Die Kleinigkeiten
, folgerte Hannah, waren wohl Dinge wie der Verkaufspreis, die Nebenkosten, Versicherung und
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