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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Frauenstimme antwortete. „Kann ich bitte mit Emilia sprechen?“
    „Einen Moment.“ Er hob den Kopf und rief: „Emilia!“
    Sie blickte zu ihm herüber – wieder mit diesem Stirnrunzeln. Was war nur mit ihr los?
    „Ein Anruf für dich.“ Er hielt ihr den Hörer entgegen.
    Vorsichtig, um seine Hand nicht zu berühren, griff sie danach. Wenn sie darauf achtete, jeden körperlichen Kontakt mit ihm zu vermeiden, würde sie vielleicht auch nicht ständig an ihn denken müssen.
    An ihn oder an sie beide …
    An das, was sie …
    Sie schob den Gedanken beiseite.
    „Hallo?“, fragte sie mit einem Anflug von Beklommenheit.
    Seit ein paar Tagen verhießen Anrufe für sie nichts Gutes.
    „Ich bin’s, Shey. Ich komme heute nicht mehr ins Café. Der Prinz und ich sitzen fest.“
    „Wo? Was ist passiert?“
    „Auf Caras Boot. Der Motor will nicht mehr, und das Funkgerät funktioniert auch nicht.“
    Cara war mit einundzwanzig in den Besitz einer kleinen Erbschaft gelangt. Ihre Eltern hatten ihr mit ungewohnter Fürsorge geraten, das Geld anzulegen, und Emilia hatte ihnen beigepflichtet. Sheys Vorschlag war, Cara solle alle Vernunft in den Wind schlagen und etwas Verrücktes tun, etwas, das ihr Spaß machte.
    Sie hatte allen zugehört und keinem widersprochen – Widerspruch lag nicht in Caras Natur. Dann überraschte sie Familie und Freundinnen, indem sie seelenruhig ein kleines Segelboot erwarb. Als Emilia wissen wollte, was sie dazu bewogen hatte,lächelte sie nur und erwiderte: „Ihr sagt doch immer, man soll seine Träume verwirklichen. Und wovon ich im Moment träume, ist ein Boot.“
    Cara, im Allgemeinen fügsam und leicht zu beeinflussen, zeigte hin und wieder, dass sie auch anders konnte.
    Träume, ging es Emilia jetzt durch den Kopf, und sie warf einen verstohlenen Blick auf Jace. Dann gab sie sich einen Ruck – von wem sie auf keinen Fall träumte, war ihr verschollener Möchtegern-Verlobter. „Und dein Handy?“, fragte sie.
    „Davon weiß Tanner nichts“, erwiderte Shey und lachte spitzbübisch. „Und bis er nicht nachgibt und abreist, erfährt er auch nichts davon.“
    „Prima. Halt ihn mir nur schön vom Leib, ich kümmere mich inzwischen um den Coffeeshop.“ Sie wollte Shey gerade fragen, was sie mit Tanner vorhatte, als aus dem Hintergrund eine männliche Stimme erklang. „Shey! Wo sind Sie? Ich bin sicher, Sie können das hier reparieren.“
    „Oje! Ich muss aufhören.“ Bevor Emilia noch etwas erwidern konnte, war die Leitung tot.
    Sie legte auf und sah sich nach Jace um. Er und Shelly saßen an einem der Tische und waren, wie es aussah, ins Gespräch vertieft. Emilia verspürte ein Ziehen in der Herzgegend. Mit diesem ernsthaften Gesichtsausdruck und den gefurchten Brauen sah Jace richtig süß aus.
    Sie mochte es, dass er sich so ganz und gar auf jemanden konzentrieren konnte. Gestern Abend, in ihrer Wohnung, hatte sie das Gefühl gehabt, der einzige Mensch auf der Welt für ihn zu sein.
    „Darf ich Sie kurz stören?“, hörte sie plötzlich eine Stimme neben sich.
    Widerwillig wandte Emilia den Kopf und blickte den Mann an, der vor ihr stand. Er hatte mandelförmige Augen, seidig glänzendes Haar und ein Megawattlächeln.
    „Entschuldigen Sie bitte. Ich war mit den Gedanken ganz woanders.“
    „Wo, brauche ich wohl nicht zu fragen.“ Er schmunzelte und wies mit dem Kopf zu dem Tisch von Jace und Shelly.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen“, erwiderte Emilia in ihrem hochmütigsten Ton. „Möchten Sie denn etwas bestellen?“
    „Nein, ich bin hier, um etwas zu erledigen.“
    „Zu erledigen?“
    „Ja. Mein Name ist Peter, ich arbeite für …“
    Er brauchte nicht weiterzusprechen. Emilia wusste, wer sein Auftraggeber war. Man sah es an dem Designeranzug und an der Art, wie er sie musterte.
    „… Tanner“, erwiderte sie wegwerfend.
    Peter nickte und schenkte ihr erneut ein Lächeln, mit dem er bestimmt schon Hunderten von Frauen weiche Knie verursacht hatte. „Richtig. Ich soll das Gelände überwachen, bis er eintrifft.“
    „Das wird wohl noch ein Weilchen dauern. Meine Freundin hat ihn außer Gefecht gesetzt.“
    Der Mann schüttelte mit dem Kopf, so, als wisse er mehr als sie.
    „Sie können es mir ruhig glauben“, versicherte sie, wenn auch mit einem ersten Anflug von Zweifel. War Tanner schlauer als sie dachte?
    „Tanner ist zurzeit in einer ungewöhnlichen Verfassung. Aber gestrandet oder nicht, er kommt bestimmt.“
    „Dann bleibt mir nichts anderes

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