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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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sich zu ihr gesetzt und sie gebeten, mehr zu erzählen, doch dazu war jetzt keine Zeit. „Hören Sie, Shelly. Ich habe einen Vorschlag …“
    „Macht es Ihnen auch wirklich nichts aus?“, fragte Jace zum hundertsten Mal.
    Emilia hatte eigentlich vorgehabt, nach Hause zu gehen, um nachzudenken. Doch als Jace ein Gesicht zog und etwas von einem anderen Kunden vor sich hin brummte, und wie er auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen sollte, hatte sie zugestimmt, mit ihm zusammen jemand anderen zu bespitzeln. Das sollte man sich einmal vorstellen – es war zum Schreien!
    Insgeheim gab sie allerdings, wenn auch widerwillig, zu, dass sie die Zeit lieber mit Jace verbrachte, als zu Hause zu sitzen und nachzudenken – obwohl das gescheiter wäre.
    „Nein“, sagte sie, um auf seine Frage zu antworten. „Mir ist es lieber, Ihnen bei der Arbeit zuzuschauen, als selbst von Ihnen überwacht zu werden. Außerdem klingt es interessant.“
    „Machen Sie sich keine großen Hoffnungen, es ist nur Routine. Ich beobachte diesen Typen im Auftrag seiner Frau. Sie will wissen, wer tagsüber in seinem Büro ein und aus geht.“
    Er lehnte sich zurück, und Emilia versuchte, es sich ebenfalls bequem zu machen. „Das ist alles? Haben Sie kein Fernglas oder Überwachungsgeräte?“
    „Nur eine Kamera mit Zoom.“
    „Oh.“
    Danach saßen sie schweigend nebeneinander. Sie wussten beide nicht, was sie sagen sollten. Minuten vergingen, und das Schweigen wurde langsam beklemmend.
    Jace beendete es schließlich, indem er sie plötzlich fragte: „Warum laufen Sie davon, Prinzessin?“
    Im ersten Moment verschlug es ihr die Sprache. Er war der Dritte, der ihr innerhalb kurzer Zeit diese Frage stellte. Bei jedem anderen hätte sie sich nicht die Mühe gemacht, zu antworten, aber bei ihm war es etwas anderes. Sie schuldete Jace keine Erklärung, aber es war ihr ein Bedürfnis, dass er sie verstand.
    „Wenn ich das auch nur noch ein einziges Mal zu hören bekomme, dann … Zuerst meine Mutter, dann Cara und jetzt Sie.“
    „Vielleicht ist etwas Wahres daran.“
    „Ich laufe nicht davon, sondern auf etwas zu – auf eine Zukunft, die meinen Vorstellungen entspricht.“ Wahrscheinlich sollte sie ihm das näher erklären, also fuhr sie fort: „Wissen Sie, wie es ist, wenn man jede Einzelheit über sein Leben in der Zeitung liest? Geburt, Taufe, Geburtstage … Und dabei bleibt es nicht, damit könnte man noch leben. Aber der Presse gehtes in erster Linie um Sensationelles, damit die Auflagenzahlen steigen. Und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Alles, was mit der Fürstenfamilie zu tun hat, ist natürlich ein gefundenes Fressen. Das verkauft sich immer.“
    „Warum erzählen Sie mir nicht, was passiert ist?“, sagte er sanft.
    Es war nicht ihre Absicht gewesen, aber mit einem Mal brach es aus ihr hervor, die Worte kamen wie von selbst. „Ich war sechzehn und ging noch ins Internat. Eine meiner Freundinnen wollte heimlich auf eine Party gehen und fragte, ob ich mitkommen würde. Ich sagte Ja, weil ich einfach einmal auch ohne Überwachung ausgehen wollte.
    Wir schafften es, ohne erwischt zu werden, davonzuschleichen und gingen zu der Party. Die war an einer Uni ganz in der Nähe. Während wir dort waren, habe ich kaum etwas getrunken, meine Freundin leider ziemlich viel.“
    „Und dann?“
    „Dann hat mich jemand erkannt, und ich verlor die Nerven. Ich holte meine Bekannte, um zu gehen, aber sie war so betrunken, dass ich sie mehr oder weniger tragen musste. Und kurz vor dem Internat hat uns dann ein Fotograf abgefangen und Bilder gemacht. Meine Freundin fiel hin und ich mit ihr. Ihr wurde schlecht, aber der Fotograf hat in einem fort weitergeknipst – sogar, als sie sich übergeben musste. Und am nächsten Tag stand es dann auf allen Titelseiten: Die wilden Nächte von Eliasons Partyprinzessin. Das ist nur eins von vielen Beispielen, und nach diesem Vorfall wurde es schlimmer als je zuvor. Es war furchtbar.“
    „War denn Ihr gesamter Alltag unerträglich?“
    „Von zu Hause mit meinen Eltern und meinem Bruder abgesehen, mehr oder weniger, ja. Jedes Mal, wenn ich an einer Veranstaltung teilnahm, nutzten irgendwelche Verbände oder Organisationen die Gelegenheit, um mit Fotos von mir kostenlos Reklame zu machen – natürlich nur in ihrem eigenen Interesse. Wenn es wenigstens noch für einen guten Zweck gewesen wäre. Aber so …“
    „Und dann sind Sie nach Erie gekommen, um zu studieren und hier zu leben.“
    „Anfangs wollte

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