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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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„Es tut mir Leid, Ivy. Ich hatte noch nie zuvor ein kleines Mädchen.“
    Sie drehte den Kopf zur Seite und schaute auf die Tür, die zu Jos Zimmer führte. „Jo weiß, was sie machen muss.“
    „Nun, ja.“ Hugh seufzte. „Das liegt daran, dass – dass sie kleine Schwestern hat.“ Als Ivy immer noch schmollte, sagte er: „Ich würde dich gerne richtig ins Bett bringen, Sweetheart.“
    „Nenn mich nicht so.“
    „Sweetheart? Warum nicht?“
    „Weil sie mich so genannt hat.“
    „Wer? Jo?“
    „Nein, Gorilla.“
    Gorilla? Sie meinte natürlich Priscilla. Hugh konnte sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen.
    „Ich verspreche, dass ich nie wieder das S-Wort zu dir sagen werde“, erklärte er feierlich. „Jetzt verrate mir, was Jo macht, wenn sie dich ins Bett bringt.“
    Ivy klopfte auf die Decke. „Sie sitzt hier.“
    „Oh, ja, natürlich“, murmelte Hugh, der sich auf die Kante des Betts setzte.
    „Und sie erzählt mir eine Geschichte, aber das musst du nicht machen.“
    Was für eine Erleichterung. Hugh wusste, dass er kein großer Geschichtenerzähler war.
    Er sah, wie Ivy ihn voller Vertrauen und Erwartung anschaute, und in diesem Moment erkannte er, dass er keine weiteren Fragen stellen musste. „Mir ist gerade eingefallen, was ein Daddy machen sollte“, sagte er glücklich.
    „Was?“, fragte sie, und ihre grünen Augen funkelten plötzlich.
    Hugh griff nach ihrer Hand. „Ich sollte dich aufessen, angefangen bei den Fingern.“ Er brüllte spielerisch, während er zu knabbern begann.
    „Nein“, quietschte Ivy fröhlich.
    „Nein? Dann sollte ich dich kitzeln“, schlug er vor und kitzelte sie an den Rippen.
    „Nein, nein“, protestierte sie unter lautem Gekicher.
    „Mach ich es immer noch falsch?“ Er seufzte übertrieben.
    „Dann bleibt mir keine andere Wahl. Ich muss dich drücken und dir einen Gutenachtkuss geben.“
    „Ja!“ Sie breitete begeistert die Arme aus.
    Und Hugh drückte sie an sich.
    Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Sie war sein kleines Mädchen. Sie fühlte sich so warm und winzig an, und sie roch nach der speziellen Seife, mit der Jo ihre empfindliche Haut wusch, und sie klammerte sich an ihn, sodass ihr kleines Herz gegen seines schlug. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
    „Ich hab dich lieb, Daddy.“
    „Ich hab dich auch lieb, Poppet.“
    Er drückte sie noch einmal, dann ließ er sie los, und sie sank zufrieden auf ihr Kissen zurück.
    „Den Namen mag ich.“
    „Poppet?“
    „Ja.“
    „Gut. Ich mag ihn auch. Das ist jetzt mein spezieller Name für dich.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Gute Nacht. Schlaf gut.“
    „Gute Nacht.“
    Ivy griff nach Howard und schloss die Augen. Erneut wurde Hugh von seinen Gefühlen überwältigt. Er war überrascht und unheimlich gerührt, wie schnell seine kleine Tochter ihm ihr Herz geöffnet hatte.
    Während er sie betrachtete, presste sie das Einhorn fester an sich, und dabei rutschte der Ärmel ihres Nachthemds hoch und enthüllte die schrecklichen Brandnarben auf ihrem Arm. Plötzlich wurde es Hugh eng um die Brust. Auf leisen Sohlen schlich er hinaus und ließ sich in seinem Zimmer aufs Bett fallen.
    Gedankenverloren knöpfte er sein Hemd auf. Seine Tochter hatte bereits so viele Tragödien in ihrem kurzen Dasein erlebt.
    Und dennoch war sie so ein lebhaftes, temperamentvolles, liebenswertes kleines Ding. Wenn sie so bleiben und zu einer selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen sollte, dann brauchte sie starke, liebende Unterstützung in ihrem Leben.
    War er Mann genug, um ihr diese Unterstützung zu geben? Bis vor kurzem noch war er ziemlich egoistisch gewesen, aber jetzt blieb ihm keine andere Wahl, als sich zu ändern. Wie sein Vater ihm schon vor Jahren gesagt hatte, musste er das Leben ernster nehmen. Die Sache war nur die, dass er Geschäftliches und Geldverdienen relativ einfach fand. Persönliche Beziehungen waren viel problematischer.
    Seine Freundschaft zu Rupert und Anne Eliot war eine seiner weiseren Entscheidungen. Seine Wahl bei Frauen fiel in der Regel wesentlich weniger sorgfältig aus. Seine Freundinnen waren normalerweise eher dekorativ als zuverlässig.
    Priscilla war das beste Beispiel.
    Verdammt.
    Sein Schuh fiel mit einem lauten Knall auf den Boden, während er sich erinnerte. Er hatte Jo versprochen, dass er Priscilla anrufen und die Dinge richtigstellen würde. Aber er hatte so viel Spaß dabei gehabt, mit Jo und Ivy zu shoppen, dass er darüber alles andere vergessen

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