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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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eisernes Tor in einer hohen Mauer eine mit Kies bedeckte Einfahrt hinauffuhr, hielt sie ihre Gedanken unter Verschluss. Einen Moment später hielt der Wagen vor einer großen Villa. Als sie ausstieg, schlug das tropische heiße Klima ihr entgegen. Einen Moment stand sie einfach nur da und nahm den Duft der fremden Blüten und dieGeräusche der karibischen Tierwelt in sich auf.
    Dann folgte sie Leo Makarios ins Haus, in die angenehm kühle klimatisierte Luft. Der Boden der Villa war mit Marmor bedeckt, an den Decken drehten sich langsam große Ventilatoren, vor den Fenstern schützten Holzläden vor direktem Sonneneinfall, und alle Möbel waren aus Bambus.
    Leo Makarios war auf einmal verschwunden.
    Stattdessen kam eine Frau mittleren Alters auf sie zu. „Hier entlang, bitte“, sagte sie und bedeutete Anna mit einer Geste, ihr zu folgen.
    Das Zimmer, in das die Frau sie führte, war riesig. In der Mitte stand ein großes Himmelbett. Obwohl auch in diesem Zimmer die angenehme Kühle herrschte, die die Klimaanlage verbreitete, drehte sich zusätzlich ein Ventilator unter der Decke.
    „Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?“, fragte die Frau. Noch während sie sprach, betrat ein Mann das Zimmer, der Annas Gepäck in Händen hielt.
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Vielen Dank. Ich möchte nur noch schlafen.“
    Die Frau nickte, sagte zu dem Mann etwas in einer fremden Sprache, die Anna nicht verstand, und die beiden verließen das Zimmer.
    Erschöpft sah Anna sich um. Immer wieder zog das Himmelbett ihren Blick automatisch an.
    Es war groß genug für zwei.
    Nicht heute Nacht, Mr. Makarios, dachte sie. Sie werden warten müssen.
    Fünf Minuten später, nachdem sie dem angrenzenden Badezimmer einen kurzen Besuch abgestattet hatte, schlief sie ein.
    Leo stand auf seinem Balkon. Silbern beschien der Halbmond die palmenumstandene Bucht, die sich vor der Villa erstreckte. Der Platz war fantastisch, die Aussicht idyllisch, friedlich und unberührt. Vor fünf Jahren hatte er dieses Anwesen gekauft. Doch wie oft war er seitdem hier gewesen? Nicht oft genug.
    Aber er hatte seine Bestimmung immer gekannt: die Arbeit seines Großvaters fortzusetzen und das Makarios-Imperium wieder aufzubauen, das die Familie während der türkischen Invasion Griechenlands 1920 verloren hatte.
    Das Familienvermögen zurückzugewinnen war die Lebensaufgabeseines Großvaters gewesen, seines Vaters, und jetzt war es seine. Mittlerweile war die Makarios Corporation in vielen Bereichen tätig: Immobilien, Schiffe, Finanzen und – Leo dachte an seinen letzten Beitrag zur Vermehrung des Familienbesitzes – Luxusgüter, unbezahlbare historische Juwelen.
    Wieder sah er hinaus auf das im Mondlicht glitzernde Meer, fühlte die Wärme der Luft auf seiner Haut, hörte das Rauschen des Windes in den Palmenblättern, das Zirpen der Zikaden und die unaufhörlichen Rufe der Baumfrösche.
    Plötzlich stieg ein Gedanke in ihm auf. Wer braucht Diamanten und Smaragde in einer Nacht wie dieser? Was für einen Sinn haben sie hier, an diesem silbern glänzenden Strand?
    Welchen Sinn haben sie überhaupt?
    In seinem Kopf erklang eine Stimme: ‚Sie sind doch nur Kristalle aus Kohlenstoff … viele andere Kristalle sind genauso schön.‘ So hatte Anna Delanes hochmütiger Kommentar zu seinen Juwelen gelautet.
    Heuchlerin! Sie hatte das Rubinarmband nicht gestohlen, weil es so schön aussah, sondern weil es ein Vermögen wert war.
    Es war ein Fehler, über sie nachzudenken. Die letzten vierundzwanzig Stunden hatte er damit verbracht, sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Selbst als sie im Flugzeug neben ihm gesessen hatte, hatte er sich geweigert, an sie zu denken, sie anzusehen, geschweige denn mit ihr zu sprechen oder auf irgendeine Weise überhaupt von ihrer Existenz Kenntnis zu nehmen. Jetzt, verhängnisvollerweise, war sie hier – schön und lebhaft in seinen Gedanken.
    Sehnsucht durchzuckte ihn, hart und drängend. Er umklammerte das Geländer.
    Nein! Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Er brauchte Schlaf, und sie auch. Wenn er sie nahm, dann nicht am Rande der Erschöpfung, sondern im Vollbesitz seiner Kräfte.
    Er würde die ganze Nacht brauchen, um sie vollständig zu genießen.
    Und danach jede Nacht.
    Von morgen an.
    Wann er ihrer wohl überdrüssig wurde?
    Ein hartes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Viel, viel früher als sie seiner überdrüssig wurde.
    Dafür würde er sorgen.
    Anna schlenderte den Strand entlang. Einen dieser hellen,

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