Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
verachte?
    Susan hatte ihren Badeanzug zu Hause vergessen. Deshalb rief sie den Butler an und fragte, wo sie einen kaufen könne. Irgendwas musste sie unternehmen. Auf keinen Fall wollte sie an den drei freien Tagen hier im Herrenhaus herumhängen. Da war die Gefahr zu groß, dass ihr Jake ständig über den Weg lief.
    Es dauerte keine fünf Minuten, da stand der Butler mit einem Stapel von Badeanzügen vor ihr, die alle nagelneu waren und noch die Schilder der Hersteller trugen.
    Offensichtlich war man auf Merit Island für jeden Notfall gerüstet.
    Sie suchte sich einen blauen Einteiler aus, schlüpfte in ihre Sandaletten, nahm sich ein Handtuch und verließ das Haus. Es war warm – genau die richtige Temperatur, um schwimmen zu gehen.
    „Hallo, wohin gehen Sie?“, rief Jake ihr nach.
    Erschrocken fuhr sie herum. Hatte er hinter einem Baum gestanden? Ihn konnte man doch nicht übersehen!
    „Ich gehe jetzt schwimmen“, ließ sie ihn wissen.
    „Allein?“ Er kam zu ihr, und sie legte instinktiv das Handtuch als Schal über die Schultern, um sich zu schützen. Vielleicht gefiel ihm ihr Körper nicht, ihre helle Haut, die Leberflecken. Schließlich kannte sie Tatianas Foto. Die hatte bestimmt einen makellosen Teint wie aus Elfenbein gehabt, der in der Sonne goldbraun wurde.
    „Ich fragte, ob Sie tatsächlich ganz allein gehen wollten?“, fragte Jake.
    Sie nickte. „Ich bin eine ziemlich gute Schwimmerin. Das ist kein Problem für mich.“
    „Das war nicht meine Frage.“ Er blieb stehen und deutete auf den Ozean. „Wussten Sie nicht, dass Sie in ziemliche Schwierigkeiten geraten können, wenn Sie allein schwimmen gehen?“
    Sie kam sich wie ein Schulmädchen vor, dass man zur Rede stellte. Auf keinen Fall sollte er merken, wie sehr er sie verwirrte. Möglichst ruhig meinte sie: „Ich dachte, hier gibt es überall Überwachungskameras, sodass es schon irgendjemand merkt, wenn ich in Seenot gerate.“ Sie lächelte, aber in Wirklichkeit fühlte sie sich unwohl. Vielleicht wäre sie doch besser in ihrem Raum geblieben, um dort zu lesen?
    „Wahrscheinlich haben Sie Recht“, erwiderte er. „So habe ich das noch nicht gesehen.“
    Er zeigte auf ein Wäldchen in der Nähe und meinte: „Hinter dem Hügel liegt eine sonnige Bucht. Da ist das Wasser wärmer. Wenn Sie einen Moment warten, komme ich mit.“
    Sie hatte sich hoffentlich verhört. „Wie bitte? Sie?“
    Jake war schon im Begriff, zum Haus zurückzukehren, und drehte sich jetzt noch einmal um. „Wieso? Glauben Sie, ich kann nicht schwimmen?“
    Sie schüttelte den Kopf, um einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Das ist ja nicht sehr schmeichelhaft für mich. Sie sind hier aber nicht die Einzige, die Talente vorzuweisen hat. An der Universität gehörte ich dem Schwimmteam an.“
    „Weiß ich“, murmelte sie und zog das Handtuch fester um die Schultern.
    „Warten Sie hier bitte“, bat er und ging.
    Sie sah ihm nach, als er im Herrenhaus verschwand, um sich umzuziehen. Eine Ewigkeit stand sie da und biss sich auf die Lippe. Die Götter hatten sich offenbar gegen sie verschworen.
    Dann kam Jake joggend zurück. Sie unterdrückte ein Seufzen. Dieser Mann strahlte eine unglaublich männliche Vitalität aus.
    „Das ist ja eine prima Idee, Susan“, meinte er. „Ich war schon lange nicht mehr schwimmen.“
    Sie zwang sich zu lächeln. „Das ist ja gut für mich.“
    Wie nebenbei legte er ihr die Hand auf den Rücken und meinte: „Wissen Sie eigentlich, dass ich heute Geburtstag habe?“
    Sie tat überrascht. Schließlich konnte sie ihm kaum erzählen, wieso sie das wusste. „Herzlichen Glückwunsch, Jake! Wie wird denn Ihre Geburtstagsparty aussehen?“, fragte sie leichthin. „Lassen Sie mich raten: Sie haben eine Broadwayshow einfliegen lassen. Oder eine aus Las Vegas?“
    Er lächelte schief. „Meine letzte Geburtstagsparty hatte ich mit acht Jahren. Seither feiere ich meinen Geburtstag nie oder höchstens in ganz kleinem Kreis.“
    Sie starrte ihn von der Seite an. Er schien zu lächeln, aber inzwischen wusste sie, dass das täuschte.
    „Aber Sie haben doch wohl Geschenke bekommen?“ Er sah sie skeptisch an. „Was brauche ich denn?“
    Vielleicht etwas Glück!, dachte sie bei sich und biss sich auf die Lippe, damit ihr das nicht herausrutschte. „Schade, hätte ich davon gewusst, hätte ich Ihnen ein Geschenk mitgebracht.“Verlegen setzte sie hinzu: „Es geht ja nicht um den Wert, sondern um die Geste. Jeder braucht ab und zu etwas

Weitere Kostenlose Bücher