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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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erklären.“
    „Nicht nötig!“, winkte sie ab und wollte nach dem Türgriff fassen.
    Aber da griff er nach ihrer Hand. „Sagen Sie das nicht. Mein Vater nervt mich seit langem mit diesem Thema. Er findet, dass ich …“
    „Sie müssen nicht darüber sprechen, Jake“, sagte sie. „Als ich gestern Abend im Garten spazieren gegangen bin, habe ich alles gehört, was Ihr Vater gesagt hat. Es war mir unangenehm, ich wollte nicht heimlich lauschen.“
    Er lächelte kläglich. „Das ist auch gar nicht nötig. Wenn mein Vater poltert, zittern die Fenster am anderen Ende der Insel. Jeder weiß, dass wir ständig aneinander geraten.“
    Jake tat ihr Leid. Sie hatte oft genug Diskussionen mit ihrem eigenen eigensinnigen Vater. Und wenn es Zuhörer gab, war alles besonders schwierig.
    „Väter können anstrengend sein, was?“, meinte sie.
    „Allerdings.“ Er ließ ihre Hand los und kreuzte die Arme vor der Brust. „Wie ist denn Ihre Meinung zu meinem Problem? Glauben Sie, dass mich irgendeine Frau unter diesen Umständenheiratet?“
    Susan versuchte klar zu denken. Es gab ja wohl keinen Zweifel daran, dass unendlich viele Frauen ihn mit Kusshand nehmen würden. Deshalb fragte sie nur vorsichtig: „Würden Sie denn eine Frau wollen unter diesen Umständen?“
    Er schwieg einen Moment und sagte dann: „Nein. Na ja, jedenfalls nicht jede. Wenn es die Richtige wäre, könnte ich mir wohl vorstellen, eine Familie zu gründen.“ Er hielt inne. „Worüber rede ich denn da mit Ihnen?“
    Sie lachte nervös. „Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann …“
    „Danke.“ Er suchte ihren Blick. Was er sagen wollte, zählte nicht. Es war einfach ein schönes Gefühl, sich in seinem Blick zu verlieren.
    „Würden Sie es tun, Susan?“
    Sie war verwirrt. Das Schweigen zwischen ihnen wurde ihr unangenehm, und sie fragte: „Was meinen Sie denn?“
    Jake nahm Haltung an, schaute einen Moment fort, schaute sie dann wieder an und fragte mit charmantem Lächeln: „Würden Sie mich heiraten?“
    Er sagte das so leise, dass Susan nicht sicher war, ob sie sich vielleicht verhört hatte. Hoffnung keimte in ihr auf, und sie bat ihn leise: „Könnten Sie das noch mal wiederholen?“
    Aufmerksam sah er sie an. „Ich fragte, ob Sie mich heiraten würden?“
    Ihr Herz klopfte wild. Tatsächlich – sie hatte sich nicht verhört. In ihrem Kopf ging jetzt alles drunter und drüber. Das war doch das, was sie sich heimlich die ganze Zeit gewünscht hatte! Andererseits liebte er sie ja gar nicht.
    „Sie meinen das natürlich theoretisch? Eben hörte sich das an, als ob Sie mir tatsächlich einen Heiratsantrag machen?“ Verlegen biss sie sich auf die Lippe.
    Er nahm ihre Hand. „Ja, das habe ich. Es ist hier auf der Insel ziemlich einsam. Aber wer hierher passt, wird sich wohl fühlen.“ Er lächelte sie freundlich an. Von Leidenschaft war nichts zu spüren, und das tat ihr weh. Dann setzte er hinzu. „Mein Vater ist ein alter, unausstehlicher Dickkopf, aber in einem hat er Recht: Ich sollte Sie nicht gehen lassen. Sie sind intelligent. Sie lieben Smaragde. Sie sind eine nette Gesellschaft.“ Schmunzelnd fügte er hinzu: „Außerdem lassen Sie sich von meinem Vater nichts gefallen, und Sie schlagen ihn beim Schach. Dassind doch optimale Voraussetzungen. Kein Zweifel, er meinte seinen Vorschlag ernst. Und dann fügte er noch hinzu: „Wir wären ein prima Gespann!“
    „Wir sind Menschen – und keine Ochsen“, meinte sie ernst. Er zuckte zusammen. „Ich meine doch, dass wir es uns hier gemütlich machen könnten.“
    Einen Moment dachte sie ernsthaft über seinen Vorschlag nach. Seine wundervollen Augen, diese tiefe verführerische Stimme, sein Duft – das alles mochte sie. Er war schon etwas ganz Besonderes. Und immerhin gefiel sie ihm ja wohl. Da war es schon schwer, vernünftig zu bleiben.
    Andererseits spürte sie nur zu gut, dass er sehr distanziert war. Ein echtes Glück war so ja gar nicht denkbar.
    Tatiana.
    Der Gedanke schmerzte, und sie gestand sich endlich ein, dass sie Jake seit ihrer Teenagerzeit liebte. Wahrscheinlich war diese hoffnungslose Liebe sogar der Grund dafür gewesen, dass sie Mineralogin geworden war und bis heute nicht geheiratet hatte. Also, was wollte sie denn? Gerade hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht!
    Wieso war das denn nicht der glücklichste Tag ihres Lebens?
    „Denken Sie wenigstens darüber nach?“, bat Jake sie leise.
    Gütiger Himmel! Hier stand sie, und er wartete auf eine Antwort! Der

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