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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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schwindelte sie.
    Sie hörte, wie er näher kam, und blickte über die Schulter in seine Richtung. Er hatte sich noch nicht umgezogen, trug immer noch ein schwarzes Polohemd und eine Jeans.
    „Was machst du da?“, wollte er wissen.
    „Nichts. Ich vertreibe mir die Zeit.“ Kaum war er da, war ihre Ruhe dahin. Wie schaffte er das?
    Es war zu spät. Sie konnte die Zeichnung jetzt nicht mehr einfach ins Meer werfen.
    Dabei hatte sie die wirklich niemandem zeigen wollen – schon gar nicht Jake.
    „Prima!“, murmelte er und schaute zu seinem Vater. „Du hast etwas von seiner Persönlichkeit eingefangen, was mir gar nicht bewusst war.“
    Überrascht schaute sie ihn an. Er meinte es ernst.
    „Darf ich die haben?“, bat er und griff nach dem Block.
    Das Blut rauschte ihr in den Ohren. „Wie bitte?“
    Er setzte sich neben sie und wiederholte seine Frage: „Darf ich die Zeichnung haben?“
    Sie wurde rot. „Ich zeichne doch nur, um mich zu entspannen.“
    Sein Kompliment verunsicherte sie, deshalb versuchte sie, ihm den Block wieder abzunehmen.
    „Bitte, Susan. Die Zeichnung ist wundervoll“, sagte er. „Ich würde sie wirklich sehr gern haben.“
    Wie sollte sie diese Bitte abschlagen? Fast automatisch nickte sie.
    „Danke! Danke vielmals.“ Vor Freude strahlend schlug er vor: „Wollen wir nicht zurückgehen? Es ist doch bald Zeit zum Essen.“
    Ohne auf ihre Antwort zu warten, half er ihr auf die Beine. Und auch nachdem sie stand, ließ er ihre Hand nicht los.
    Susan schluckte. Von Tag zu Tag fiel es ihr schwerer, ihm etwas entgegenzusetzen. Bald würde sie wohl zu allem, was er vorschlug, Ja und Amen sagen. Womöglich reichte irgendwann sogar ein wortloser Blick von ihm …
    „Worüber denkst du nach?“, wollte er wissen.
    „Ich überlege, wie diese Insel mit all den Smaragden in denBesitz deiner Familie kam“, schwindelte sie.
    Er lachte. „Meine Vorfahren waren jedenfalls keine blutrünstigen Piraten, falls du das denkst.“
    „So etwas habe ich nicht gedacht.“
    „Danke für die Schmeichelei.“
    Susan ließ jedoch nicht locker. „Okay, wenn es nichts mit Räubereien zu tun hat – womit dann?“
    „Leider ist das keine besonders aufregende Geschichte. Vor dreihundert Jahren schenkte einer meiner Vorfahren dem damaligen König George II einen wertvollen Hengst. Der König revanchierte sich mit dieser Insel. Seither ist sie im Familienbesitz.“
    „Und wer fand heraus, dass es hier Smaragde gibt?“
    „Offenbar war das 1890 ein gewisser Geoffrey Merit, er war ein Fischer. Er wollte einen neuen Brunnen ausheben. Der Rest ist bekannt.“
    „Geoffrey hörte mit dem Fischen auf und wurde Multimillionär?“
    „Siehst du hier noch irgendwo Fischerboote?“
    Sie schaute sich zum Spaß um und meinte: „Nein. Keine!“
    Plötzlich fiel ihr etwas ein, was sie schon die ganze Zeit beschäftigte. „Bin ich hier eigentlich bei meiner Ankunft heimlich mit einem Sender ausgestattet worden? Du scheinst mich ja überall zu finden!“
    „Ich frage den Sicherheitsdienst. Rund um die Insel und am Strand sind Kameras installiert. Wir wollen hier schließlich keine unangemeldeten Besucher haben.“
    Dann setzte er hinzu. „Aber nur da. Sonst kann man sich hier unbeobachtet bewegen. Das ist hier schließlich kein Gefängnis. Ich habe dich neulich zufällig im Wald entdeckt. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, möchte ich mich dafür entschuldigen!“
    „Na ja, ich habe dich provoziert.“
    „Und geschlagen!“, beschwerte er sich.
    „Echt? Weiß ich nicht mehr.“
    „Du lügst!“, beklagte er sich.
    „Nur, wenn es sein muss“, erwiderte sie und sah ihn unschuldig an.
    „Wann zum Beispiel?“, wollte er wissen und senkte den Kopf, um ihr näher zu sein.
    Schon war es wieder um sie geschehen. Heißes Verlangen flammte in ihr auf, und sie schmolz ganz einfach dahin …

7. KAPITEL
    Jake stand schon eine halbe Ewigkeit vor dem Kamin im Salon und betrachtete Tatianas Foto. Dann nahm er es in die Hand und flüsterte: „Mach mir kein schlechtes Gewissen!“
    Er seufzte. Was für ein Unsinn! Das passte überhaupt nicht zu Tatiana. Sie hätte ihm alles Glück der Erde gewünscht und bestimmt nicht gewollt, dass er nicht über sie hinwegkam.
    Erneut strich er über ihr Porträt. „Ich bin selbst dafür verantwortlich, dass ich so lange unglücklich war“, murmelte er. „Und ich muss aus diesem Sumpf endlich wieder herauskommen.“ Energisch öffnete er den Rahmen und schob die Skizze, die Susan von

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