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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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haben Sie sich aus diesen Fesseln befreit, nicht wahr? Wie ein schöner Schmetterling, der aus seinem Kokon geschlüpft ist.“
    Seine Worte trafen sie mit solcher Macht, dass sie den Atem anhielt und ihm automatisch ihre Hand entzog. Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe, um die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. Auf keinen Fall durfte sie sich noch weiter aus der Fassung bringen lassen, sie musste so schnell wie möglich ein unverfänglicheres Thema anschneiden.
    „Diese kleine Insel ist wirklich bezaubernd. Wohnen Sie das ganze Jahr hier?“, fragte sie, um Leichtigkeit in ihrer Stimme bemüht. Als Lysander ihr nicht sofort antwortete, schaute sie unter gesenkten Wimpern zu ihm hinüber. Er hatte sie keine Sekunde aus den Augen gelassen, und in seinem ernsten Blick las sie so viel Verständnis und Mitgefühl, dass Eleni einfach nicht wegschauen konnte, so sehr sie es auch versuchte.
    „Nein, ich lebe nicht hier“, gab er gelassen zur Antwort. „Aber ich habe ein Haus auf der Insel, und wann immer ich Ruhe und Abstand brauche, komme ich hierher. Ansonsten lebe ich in Athen. Und ja, ich stimme Ihnen zu, dass dies ein zauberhafter Platz ist. Ein guter Ort, um mit seinen Gedanken und Gefühlen ins Reine zu kommen … und über das Leben nachzudenken.“ Sein Ton klang neckend, aber nicht so, als ob er sich über sie lustig machte.
    Das ermutigte Eleni zu ihrer nächsten Frage. „Und? Sind Sie deshalb hier?“ Erschrocken über ihren ungewohnten Wagemut, beugte sie sich spontan vor, griff nach ihrem Glas und nahm einen Schluck von dem köstlichen Weißwein, den Lysander zum Essen geordert hatte. Als sie wieder aufschaute, stellte sie irritiert fest, dass sich sein Blick verdüstert hatte und auf seiner Wange ein Muskel zuckte.
    „Nein, ich bin hier in einer Art Arbeitsurlaub.“
    „Das heißt, Sie sind auf Motivsuche?“
    „Eleni!“
    „Ja?“ Erschrocken von seinem plötzlich strengen Ton begegnete sie seinem sengenden Blick mit einem fast ängstlichen aus ihren großen braunen Augen.
    „So schmeichelhaft ich das Interesse einer schönen Frau auch empfinden mag, bin ich doch viel mehr daran interessiert, Sie besser kennenzulernen, als Ihre höflichen Fragen über mein Leben zu beantworten.“
    Das, was Lysander sagte, meinte er völlig ernst. Besonders seit dem Moment, als er Elenis zarte Hand in seiner spürte und sein Blut, das plötzlich so sengend wie ein Lavastrom durch seine Adern rann, ihm sagte, dass es nicht nur Freundschaft war, was er bei dieser ungewöhnlichen jungen Engländerin suchte.
    Noch vor ein oder zwei Stunden hatte er sich bedrückt, frustriert und unglücklich gefühlt, war seiner eigenen Gesellschaft überdrüssig gewesen und konnte sich trotzdem nicht vorstellen, den Tag in irgendjemandes Gesellschaft zu verbringen.
    Und nun? Nachdem er kaum mehr als ein paar Minuten mit diesem entzückenden Wesen verbracht hatte, das ihm gegenübersaß und ihn aus kaffeebraunen Augen anschaute, fühlte er sich so lebendig und vital wie seit vielen Monaten nicht mehr.
    „Eigentlich möchte ich nicht über mich reden … wenn es Ihnen nichts ausmacht“, murmelte Eleni entschuldigend. „Können wir nicht einfach nur die Sonne und unser unverhofftes Zusammensein genießen?“
    Außer, dass er sie noch lieber auf der Stelle in sein Haus entführt und den Rest des Nachmittags mit ihr zusammen in seinem komfortablen Bett bei wilden Liebesspielen verbracht hätte, hatte Lysander gegen Elenis Vorschlag nichts einzuwenden.
    „Sie sind mit wenig zufrieden“, stellte er gedehnt fest. „Und ich kann mir nichts Angenehmeres vorstellen, als hier zu sitzen und Ihrem Wunsch nachzukommen“, log er dreist und hob sein Glas zu einem Toast. „Ich freue mich sehr darüber, Sie heute getroffen zu haben, Eleni. Ich habe gedacht, dies wäre ein Tag wie jeder andere, aber unsere Begegnung hat mich eines Besseren belehrt …“
    Eleni spürte, wie sich eine Wärme in ihrem Inneren ausbreitete, die nichts mit der unvermindert vom Himmel brennenden griechischen Sonne zu tun hatte. Verworrene Gefühle, so sprudelnd und lebendig wie aufsteigende Luftblasen in einem Glas Limonade, ließen sie verlegen den Kopf abwenden. Den Blick fest auf die reizvolle Umgebung gehaftet, versuchte sie die gefährliche Faszination abzuschütteln, die dieser ebenso attraktive wie ungewöhnliche Mann auf sie ausübte.
    Lysander konnte einfach nicht anders, als Eleni auch zum Abendessen einzuladen. Ob das klug war oder nicht,

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