JULIA EXTRA BAND 0262
immer im Gedächtnis bleiben sollte …
– ENDE –
Barbara Hannay
Nur du bist in meinem Herzen
L iebe auf den ersten Blick ist es für die hübsche Schmuckdesignerin Erin und Luke, den breitschultrigen Mann aus Australien! Eine stürmische Romanze, eine Blitzhochzeit – doch dann ist alles vorbei: Die Ehe scheitert an dem harten Leben auf Lukes Ranch, und enttäuscht kehrt Erin mit ihrem Baby, dem kleinen Joey, nach New York zurück. Aber fünf Jahre später sehen sie sich erneut. Genauso heftig wie damals knistert es zwischen ihnen. Erin ist überzeugt: Luke will eine heiße Affäre, die endet, wenn sie und Joey abreisen. Für sie dagegen ist und bleibt er der Einzige, den sie jemals lieben wird …
1. KAPITEL
Erin und ihr Exmann sahen sich in dem Moment, als sie durch den Zoll ging und den internationalen Terminal des Flughafens von Sydney betrat. Über die vielen erwartungsvollen Gesichter der anderen Fluggäste hinweg trafen sich ihre Blicke. Erin spürte eine dermaßen wilde Freude, dass sie fast gestolpert wäre.
Luke Manning sah genauso aus wie früher – ein Mann, der immer aus der Menge herausragen würde. Er hatte breite Schultern, war groß und schlank, hatte dunkles Haar, hohe Wangenknochen und einen Mund, der ihn manchmal nachdenklich und dann auch wieder humorvoll wirken ließ. Immer noch strahlte er eine innere Zuversicht und Ruhe aus, die ihn von anderen unterschied.
Erin fiel noch etwas anderes auf. Trotz der vielen Menschen schien Luke weit weg zu sein. Er erinnerte sie an den weiten, einsamen australischen Busch, den er so liebte.
Selbst auf die Entfernung ließ der Ausdruck seiner grauen Augen sie erbeben.
Erin holte tief Luft. Für den Bruchteil einer Sekunde war ein Funke in seinen Augen aufgeblitzt, dann wirkte er wieder völlig unzugänglich. Früher war Luke ihr nie so kühl erschienen, aber es überraschte sie nicht. Was konnte sie sonst erwarten? Vor fünf Jahren hatte sie ihren Ehemann verlassen. Seitdem hatten sie sich nicht mehr gesehen.
Jetzt verspürte sie plötzlich Panik. Luke wiederzusehen war noch schwieriger, als sie befürchtet hatte.
Während der vergangenen Jahre war es Erin irgendwann zur Gewohnheit geworden, nichts mehr zu fühlen. Nichts. Aber ein Blick aus den eisgrauen Augen hatte genügt. Die Wunden, von denen sie geglaubt hatte, sie wären geheilt, rissen wieder auf.
Erneut spürte sie einen schrecklichen, stechenden Schmerz. Genau davor hatte sie sich so sehr gefürchtet und wäre deswegen fast nicht angereist.
Eine kleine Hand zog ungeduldig an der ihren. „Du hast doch gesagt, mein Dad wäre hier“, meinte Joey besorgt. „Kannst du ihn schon sehen?“
„Ja, Liebling, er ist da.“
Erin drückte Joeys Hand, mehr um sich selbst zu beruhigen als ihren Sohn. Während sie vorwärts gingen, versuchte Erin, das Flattern im Magen zu ignorieren. Und die Angst, die ihr die Kehle zuschnürte.
Die Schlange der Fluggäste löste sich langsam auf, während die Reisenden von Freunden und Familien in Empfang genommen wurden. Nur wenige Meter entfernt stand Luke Manning regungslos da und wartete.
Erins Herz pochte wie wild. Sie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass es bei diesem Zusammentreffen weder um sie noch um Luke ging. Sie waren nicht hier, um in der Vergangenheit zu wühlen. Ihre Ehe war vorbei. Sie trafen sich wegen ihres Sohns. Sie taten es für Joey, für seine Zukunft.
Plötzlich hörte sie, wie Joey einen kleinen Schrei ausstieß und ihre Hand losließ. Er hatte seinen Vater entdeckt.
Obwohl Luke weder auf seinem Pferd saß noch einen Cowboyhut trug, sah er genauso aus wie auf dem Foto, das auf Joeys Nachttischchen stand.
„Hey, Dad!“, rief der Junge und stürmte los. Nach ein paar Schritten blieb er zögernd stehen, mit einem Mal schüchtern.
Erin, die den Gepäckwagen schob, versuchte, mit ihrem Sohn Schritt zu halten. Aber etwas hielt sie zurück. Sie fühlte sich wie in einem Albtraum, wenn man sich nicht rühren kann. Den weiten Weg von Manhattan bis hierher hatte Erin zurückgelegt, doch diese letzten Schritte fielen ihr so schwer.
Wie schrecklich das alles war. Die drei wirkten wie auf einem Foto – Erin in ihrem smarten schwarzen knitterfreien Hosenanzug aus New York. Luke, der mit seinen hellen Moleskinhosen, dem blauen Baumwollhemd und den Cowboystiefeln wie ein Mann aus dem Busch wirkte, der sich in die Stadt verirrt hatte – und der kleine rothaarige Junge mit den vielen Sommersprossen auf der Nase, der einen Rucksack an
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