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JULIA EXTRA BAND 0262

JULIA EXTRA BAND 0262

Titel: JULIA EXTRA BAND 0262 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Maggie Cox , Barbara Hannay , Fiona Hood-Stewart
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Uhrzeit gezwungen, sie nach Hause zu fahren. Wie üblich.
    Und genau darin lag die Ironie – normalerweise mochte er es, allein zu schlafen! Schon wieder hatte sie ihr Netz um ihn gesponnen, und das gefiel ihm kein bisschen.
    „Aber sie ist ja wunderschön“, murmelte Maceo plötzlich auf Italienisch neben ihm. „Du hast mir gesagt, sie wäre eine Hexe.“
    Cesare betrachtete sie, und ganz plötzlich hatte er ein ungutes Gefühl. „Hexen können schön sein“, entgegnete er spitz. Er ignorierte den Gesichtsausdruck seines Freundes, lehnte sich gegen die Wand und beobachtete, wie Maceo durch das Studio auf sie zuging.
    „Ciao bella“ , sagte Maceo sanft. Er zog den Kaschmirpullover aus, unter dem ein schwarzes T-Shirt zum Vorschein kam, und reichte ihn dem Assistenten. „Sie sind also Sorcha, si ?“
    „Ja, die bin ich.“ Sorcha lächelte nervös. „Sie wissen, dass ich kein professionelles Model bin? Ich habe so etwas noch nie zuvor gemacht.“
    „Das weiß ich – aber das ist perfekt“, murmelte er. „Genauso wie Sie perfekt sind. Ich will kein professionelles Model mit dem ewig gleichen Gesicht, das ihr Haar so nach hinten wirft …!“
    Er machte eine übertriebene Kopfbewegung, und Sorcha kicherte.
    „So ist es gut“, meinte er sanft. „Ich will, dass Sie lachen, denn Sie sollen … kess wirken. Ja, das ist es, was Cesare sich wünscht. Alles für die scharfe Sauce!“
    Seine Mitarbeiter lachten einhellig.
    Auf der anderen Seite des Studios spürte Cesare, wie sich sein Gesicht versteinerte. Seit wann ließ Maceo seinen italienischen Charme spielen – und warum? Doch seine Frage wurde beantwortet, als er sah, wie Sorcha reagierte. Sie hing an seinen Lippen und war durchsetzt von Ehrfurcht vor seiner ganzen Erscheinung. Durchschaute sie seine Spielchen denn nicht?
    Er kannte Maceo, seit sie fünf Jahre alt waren – als ihre äußerst unterschiedlichen Welten im Judounterricht aufeinander stießen. Maceo hatte eine Art Stipendium erhalten, und für Cesare war es eine der zahlreichen Nachmittagsaktivitäten, damit er aus dem Haus war.
    Maceo war in den Slums aufgewachsen und musste sich von ganz unten hochkämpfen – vielleicht gab ihm das dieses einmalige Talent dafür, hinter die Masken der Menschen zu blicken. Er hatte Models und Prinzessinnen fotografiert, Königinnen und Kriminelle – und dann hatte ihn das alles gelangweilt.
    Mit dem verdienten Geld kaufte er ein angeschlagenes Modemagazin und entdeckte sein Talent, Medienunternehmen neues Leben einzuhauchen. Heute besaß er einen eigenen Fernsehsender, mehrere weitere Modezeitschriften und eine von Italiens besten überregionalen Zeitungen. Nur noch ganz selten machte er Fotos – nur wenn ihn irgendein Projekt besonders reizte. Dieser Gefallen für Cesare hatte ihn amüsiert, sodass er ihm sofort zustimmte – also warum wünschte sich Cesare nun, dass er den konventionelleren Weg eingeschlagen und jemanden genommen hätte, den die Werbeagentur empfohlen hatte?
    Und warum war er eifersüchtig auf Maceo, wenn Sorcha doch eine Frau war, mit der er einfach nur Sex hatte, um eine alte Rechnung mit ihr zu begleichen?
    Maceo lächelte sie an. „Sind Sie bereit, bellezza ?“
    Sorcha nickte – auch wenn ihr Herz raste, als sie vor dem charismatischen Fotografen stand.
    „Dann kommen Sie hier herüber. Hierhin – sehen Sie? Achten Sie nicht auf die Stylistin – die pinselt die Tomate mit Öl ein, damit sie glänzt. Entspannen Sie sich, Sorcha. Einfach nur entspannen. Si , das ist schon besser. Jetzt stecken Sie den Finger in den Mund. Ja. Das ist perfekt. Ah, si! Sie sind perfekt. Bellezza! “
    Unbewusst ballte Cesare die Hände zu Fäusten.
    Er wusste, dass Maceo nur dann das Beste aus dem Model herausholte, wenn es sich entspannte. Also warum sollte er Sorcha nicht mit ihrer Schönheit schmeicheln, wenn das doch der reinen Wahrheit entsprach? Und warum zur Hölle machte es ihm etwas aus?
    Sorcha spürte, wie ihr Herz raste. Das war ein Albtraum – besonders mit Cesare im Hintergrund, der so kalt und düster wirkte. Sie konnte nur das Schimmern seiner Augen sehen, aber sie spürte förmlich, wie die Missbilligung in Wellen von ihm ausströmte. Dabei war er doch derjenige, der das Ganze ins Leben gerufen hatte!
    Trotzig fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen und zog einen Schmollmund.
    „Jetzt sehen Sie mich so an, als würden Sie Ihren Liebhaber ansehen“, forderte Maceo.
    Das war schon schwieriger. Sorcha errötete. Lag es

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