JULIA EXTRA BAND 0262
Sie schlüpfte aus ihrem Slip, zog Cesare auf den Boden und glitt über ihn.
„Na, wie fühlt sich das an?“, hauchte sie verführerisch, während sie ihn tief in sich aufnahm.
Er schüttelte den Kopf, unfähig, ein Wort herauszubringen, unfähig, auch nur irgendetwas anderes zu tun, als hilflos dazuliegen, während sie ihn um den Verstand brachte.
Ein Stöhnen kam von seinen Lippen, und er war versucht, seine Erfüllung herauszuschreien. Doch Sorcha senkte den Kopf und verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Dabei bewegte sie rhythmisch ihre Hüften. Während seine Lust langsam verebbte, wurde sie von ihrem eigenen Höhepunkt davongetragen.
„Wie sagt man auf Italienisch ‚wow‘?“, flüsterte Sorcha.
„Es ist dasselbe Wort.“ Beiläufig streichelte er ihre Taille, dann hob er den Arm und schaute auf seine Uhr. „Du gehst besser von mir runter, Baby“, murmelte er und gab ihr dabei einen leichten Klaps auf den Po. „Ich muss noch einen Anruf tätigen.“
„Sicher.“ Irgendwie gelang es Sorcha, sich nichts anmerken zu lassen, dabei kam sie sich bei seinen Worten vor wie eine Prostituierte, die entlassen wurde.
Man sollte eben keine unverbindliche Büroaffäre anfangen, wenn man sie nicht als das akzeptieren konnte, was sie war.
Sex. Nicht mehr.
9. KAPITEL
„Wie wäre es mit Kaffee?“
Cesare schaute von den Papieren auf, die er an seinem Schreibtisch gerade durchging, und richtete seinen Blick auf Sorcha.
„Was?“, murmelte er und rieb sich dabei die Schläfen.
„Kaffee“, wiederholte sie. Am liebsten hätte sie die Zeit zurückgedreht, damit alles wieder so war wie vor seiner langen Reise zur neuen Fabrik, in die Staaten und nach Italien. Doch das konnte sie nicht.
In den bittersüßen Tagen seit seiner Rückkehr hatte Sorcha oft das Gefühl gehabt, dass er sich von ihr distanzierte – obwohl der Sex zwischen ihnen so leidenschaftlich war wie eh und je. War es eine Art Vorbereitung auf seine endgültige Abreise? Oder litt sie bereits an Paranoia?
Cesare unterdrückte ein Gähnen. Er hatte bis spät in die Nacht gearbeitet. Als alle anderen bereits gegangen waren, hatte er noch mit L.A. telefoniert, und dann war er ganz früh am Morgen ins Büro gekommen, um zusammen mit Sorcha den Papierberg auf seinem Schreibtisch abzuarbeiten. Bis sie dann vor ein paar Minuten in die angrenzende Garderobe verschwunden war.
Jetzt stand sie wieder vor ihm, und es sah so aus, als hätte sie Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Cesare erkannte das Schimmern in ihren grünen Augen und vermutete, dass sie auch ihren Slip nicht mehr trug.
Sie bot ihm nicht nur Kaffee an, das war sicher.
„Das wäre wunderbar“, antwortete er neutral.
Sorcha runzelte die Stirn. „Kaffee?“
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete sie. „Das war es doch, was du mir angeboten hast, cara – es sei denn, ich hätte mich verhört.“
Sorcha schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, ließ ihre Schuhe auf den Boden fallen und ging zu dem Kaffeeautomaten hinüber, wo sie zwei Espressi machte und sie dann für sie beide auf dem Schreibtisch abstellte.
„Bitte schön.“
„Danke.“
Sie sah ihm dabei zu, wie er die Tasse anhob und einen Schluck nahm. Sorcha hatte gedacht, dass er sie am vergangenen Abend anrufen würde, nachdem er seine Arbeit erledigt hatte. Sie hatte darauf gewartet, zu ihm ins Hotel zu fahren – aber es war kein Anruf gekommen.
Manchmal hatte sie das Gefühl, einen reinen Balanceakt hinzulegen – sie gab sich größte Mühe, kühl und unbeteiligt zu wirken und nicht wie jemand, dessen Welt zusammenbrechen würde, wenn er ging.
Doch auch sie hatte ihre Grenzen – und als seine Geliebte doch sicher auch ein paar Rechte, oder? Sie holte tief Luft. „Willst du mir nicht sagen, was nicht stimmt?“
„Was nicht stimmt?“ Cesare stellte die Tasse ab, und in diesem Moment erkannte Sorcha die Schatten unter seinen Augen. Ein plötzliches Schuldgefühl überfiel sie. „Was sollte nicht stimmen?“
„Ich dachte nur …“ Sie brach unvermittelt ab, als sie etwas in seinen Augen sah, das sie nicht zu deuten wusste.
Er stand auf und trat auf sie zu.
„Was?“, hakte er nach. „Du dachtest, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn ich einmal nicht sofort springe und dir die Kleider vom Leib reiße, sobald du mit dem Finger schnippst?“
„Aber ich dachte, das ist es, was du am liebsten tust!“ Sorcha starrte ihn an. „Du hast dich nie zuvor beklagt.“
„Natürlich habe ich das
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