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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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etwas viel Besseres daraus machen. Bitte entscheiden Sie sich nicht jetzt. Ich werde das nicht akzeptieren.“ Trotzig reckte sie das Kinn empor. „Nennen Siemir eine Zeit morgen früh, zu der wir uns in Ihrem Büro treffen können und Sie mir Ihre Entscheidung mitteilen.“
    Hör jetzt auf, Rox. Erinnere dich an Harlans Grund Nummer elf: „Du glaubst, dass du dein Ziel erreichst, wenn du immer weiter redest, und ich schätze, dass du das auch irgendwann tun wirst, aber das liegt nur daran, dass du die betreffende Person allein mit deinem Wortschwall um den Verstand gebracht hast.“
    Und es war wohl kaum die beste Taktik, Gino di Bartoli derart zu reizen.
    Er betrachtete sie immer noch mit zusammengekniffenen Augen.
    „Morgen früh um zehn“, sagte er schließlich. Dann blickte er sich mit ausdrucksloser Miene in ihrem Zimmer um. „Falls Sie noch nicht ausgepackt haben, würde ich vorschlagen, dass Sie es auch nicht tun. Nicht, bevor wir uns am Morgen unterhalten haben.“ Er schaute auf seine Uhr. „In der Zwischenzeit wird Maria Ihnen Ihr Dinner nach oben bringen.“
    „Ich werde …“ Sie brach abrupt ab.
    Verrückt, wenn ich nach dieser Szene allein auf meinem Zimmer essen muss.
    „Ja?“
    „Ich freue mich darauf“, improvisierte sie stattdessen.
    „Morgen früh“, wiederholte er, und damit war er verschwunden.
    Sein Abgang machte Rox deutlich, dass sie tatsächlich verrückt würde, wenn sie allein auf ihrem Zimmer blieb, die halbe Nacht gegen ihren Jetlag kämpfte und sich Sorgen um die berufliche und emotionale Zukunft ihrer Schwester machte.
    Also entschied sie, dass sie zu Maria hinuntergehen würde, ehe diese zu ihr heraufkam. Sie war nicht eigen. Es machte ihr nichts aus, in der Küche zu essen. Da Gino dort wahrscheinlich niemals einen Fuß hineinsetzte, würde er es auch nicht herausfinden.
    Leise schlich sie sich die Hintertreppe hinunter und entdeckte die Küche schnell aufgrund des himmlischen Dufts, der daraus entströmte. Es roch besser als jedes New Yorker Spitzenrestaurant.
    Maria stellte gerade einen Teller mit Pasta auf ein Tablett, auf dem bereits zwei Brötchen und frischer Spargel in Buttersauce standen. Gino und seine Tochter saßen vermutlich schon vor ihren Tellern in diesem großen, steifen Speisezimmer.
    „Hallo Maria“, grüßte Rox schnell. „Das Tablett ist nicht notwendig.“
    „Sie essen doch nicht auf Ihrem Zimmer? Sie essen mit Signor di Bartoli und Miss Pia?“ Die Haushälterin gestikulierte in Richtung des formellen Speisesalons, aus dem Rox gedämpfte Stimmen hören konnte, eine tiefe und eine hohe, wie ein Duett aus Cello und Piccoloflöte.
    „Nein, nein“, erwiderte sie rasch. „Ich esse hier. Wenn das okay ist. Bitte.“
    „Hier?“
    „Ich möchte keine Umstände machen, Maria. Ich bin müde, und Sie sind es sicherlich auch. Es ist doch völlig unnötig, dass eine von uns beiden das Tablett nach oben trägt, wo ich genauso gut hier essen kann.“
    Maria warf die Hände in die Luft. „Das ist Ihre Entscheidung, Dr. Madison. Sie sind der Gast. Sie können essen, wo auch immer Sie wollen.“
    Also hatte Gino Maria noch nicht erzählt, dass sie nicht ganz diejenige war, die sie vorgab zu sein.
    „Und Sie essen mit mir, ja?“ Als sie Marias abweisenden Blick sah, fuhr sie fort: „Bitte. Es macht keinen Spaß, allein zu essen. Wir könnten uns unterhalten und ich mein Italienisch üben. Was ist in dieser Sauce? Sie riecht himmlisch. Ist es ein Familienrezept?“
    Bingo!
    Ein Blick auf Marias Gesicht, und Rox wusste, dass sie den Weg ins Herz der älteren Dame gefunden hatte. Die Haushälterin erzählte von dem frischen Salbei und dem Oregano, die im Küchengarten wuchsen, und dabei schöpfte sie Pasta und Sauce auf einen zweiten Teller, fügte weitere Brötchen dem Korb hinzu und stellte beides zusammen mit dem Spargel in die Mitte des großen alten Holztisches, der den Raum mit der hohen Decke dominierte. Beide nahmen daran Platz und griffen nach ihrer Gabel.
    Die Pia-Flöte im Speisezimmer übertönte das Gino-Cello und mündete in einem Solo, laut und durchdringend. Die für die Percussions Verantwortlichen des Orchesters setzten für ein paar Takte mit ein. Gabel und Teller klangen wie Triangel undBecken. Ein Stuhl sorgte für Kratzen und Quietschen, gefolgt von dem Rhythmus davonlaufender Schritte.
    Pia stürmte aufgelöst in die Küche. Sie kletterte auf einen Stuhl, griff in die Mitte des Tisches und holte sich ein Brötchen aus dem Korb. Sie

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