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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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selbstbewusster Stimme verlangte Rox Ersteres. Dennoch behielt Gino die Oberhand, und das wusste er auch. Warum flatterte ihr Magen nur plötzlich so nervös?
    „Es tut mir leid, dass ich versucht habe, Ihnen mit einem Kuss eine Falle zu stellen“, sagte er. Es folgte ein kurzes Schweigen, so wie die Pause zwischen zwei Musikstücken auf einer CD. „Es tut mir sogar noch viel mehr leid, weil wir beide es auf rein körperlicher Ebene genossen zu haben scheinen.“
    „Ja, das war auch für mich ein Schock“, platzte sie heraus. „Und ganz sicher nicht eingeplant.“
    Ihre Blicke trafen sich, versenkten sich für einen atemberaubenden Moment ineinander, dann schauten beide rasch wieder fort. Rox verkrampfte sich innerlich. Gino wanderte im Zimmer unruhig auf und ab. Dabei stolperte er beinahe über einen ihrer abgestreiften roten Schuhe. Er konnte sich gerade nochmit der Hand an einem Louisirgendwas-Sekretär abfangen. Rox konnte nicht mal zu ihm hinsehen.
    Sie erhaschte eine schwache Note seines männlichen Dufts und wollte sie einfangen, aufsaugen, auskosten. Ihr ganzer Körper zitterte vor Sehnsucht und Verlangen.
    Wenn sie in der Lage gewesen wäre, Gino anzuschauen, wäre es ihr vielleicht auch möglich gewesen, ihm einen Schritt voraus zu bleiben.
    So wie die Dinge jedoch lagen …
    „Wer ist Louise Odier?“, fragte er vollkommen unvermittelt, indem er sich abrupt zu ihr umdrehte und sie mit einem messerscharfen Blick bedachte, so wie ein Staatsanwalt den Angeklagten.
    „Louise …? Ich habe nicht die geringste Ahnung.“ Empört, wahrheitsgemäß … verhängnisvoll.
    Seine Augen funkelten und verengten sich zu Schlitzen. „Sie haben ihren Namen hier aufgeschrieben.“ Er deutete auf einen Zettel, der auf einem Stapel Listen und Gartenpläne lag.
    „Oh, mein Gott, das ist eine Rose.“ Schon wieder. Wenn Rox das einfach nur gedacht hätte und nicht sofort damit herausgeplatzt wäre, hätte sie vielleicht eher wie ihre Schwester gewirkt.
    Gino hob den Zettel auf und las ihn betont langsam vor: „Hier steht: ‚Frag Rowie nach Louise Odier!!!‘ Drei Ausrufezeichen, Dr. Madison.“
    „Ähm, ja, ich sagte ja bereits, dass es sich um eine Rose handelt. Louise Odier ist eine Rosensorte.“ Über die Rox rein gar nichts wusste, und sie hatte auch in Rowenas Aufzeichnungen keine Informationen gefunden, weshalb sie diesen Zettel geschrieben hatte.
    „Und Sie sind eine anerkannte Expertin für Rosen, also warum müssen Sie nachfragen?“ Er kam einen Schritt auf sie zu, groß und bedrohlich. „Und bei wem würden Sie nachfragen?“
    „Ähm …“
    „Wenn Sie das geschrieben haben, wer ist dann Rowie? Oder besser gefragt, wer sind Sie ? Denn trotz der ungewöhnlichen Ähnlichkeit – die Frau, die meinen Kuss noch vor ein paar Minuten mit solcher Hitze erwidert hat …“, sein Blick fiel auf ihre Lippen, die sich plötzlich ganz weich anfühlten, „… ist definitiv nicht diejenige , die mir vor ein paar Wochen ihre Pläne fürmeinen Garten erläutert hat, nicht wahr?“
    Roxanna schloss die Augen und suchte nach einer plötzlichen inneren Eingebung. Es kam keine. Zeit, die Wahrheit zu gestehen. Die Situation war nicht zu retten.
    Sie öffnete die Augen und erkannte, dass Gino weitere zwei Schritte auf sie zugekommen war. Die Intensität seines Blicks raubte ihr beinahe den Mut.
    „Sie ist meine Zwillingsschwester“, sagte sie. „Rowena ist meine Zwillingsschwester.“
    Gino wirkte für einen kurzen Moment überrascht, dann begriff er. „Eineiig?“
    „Ja. Aber sie war bei der Geburt viel schwächer als ich, weshalb wir unterschiedlicher sind, als die meisten Leute erwarten.“
    Sein Blick senkte sich auf ihre etwas vollere Figur und auf ihre persönliche Interpretation von Rowenas Kleidern. „Ja, so scheint es. Aber immer noch ähnlich genug, um die Rollen zu tauschen.“
    „Vor allem in Gegenwart von Menschen, die uns beide nicht besonders gut kennen.“
    „Nicht besonders professionell, ein solches Spiel. Es passt eher zu Achtjährigen auf dem Schulhof. Und Sie verfügen auch nicht über die Qualifikationen Ihrer Schwester auf dem Gebiet der historischen europäischen Gartenarchitektur, nicht wahr?“
    Was tat eine Undercover-Agentin, wenn ihre Tarnung unwiderruflich aufgeflogen war? Rox entschied, dass es ein wenig übertrieben wäre, eine tödliche Zyankali-Kapsel zu schlucken.
    „Nein, und ich teile auch nicht die psychische Angststörung meiner Schwester“, erklärte sie laut. „Das

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