Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
Vom Netzwerk:
hinterlassen.“
    „Und du hast nicht gesagt, wohin du gehst?“
    „Nein. Und du wirst ihn nicht anrufen.“
    „Aber Sarah …“
    „Lass ihn schmoren.“ In den Augen ihrer Großmutter funkelte die Kampfeslust.
    „Du klingst überhaupt nicht mehr wie du selbst.“ Jane fühlte sich gründlich verunsichert.
    „Du meinst, ich klinge nicht so, wie du immer gedacht hast, dass ich bin“, erwiderte Sarah. „Das ist ein großer Unterschied.“
    „Ja, vermutlich“, gab Jane zu – ziemlich betroffen von dieser Enthüllung.
    Zu ihrer Erleichterung ging Sarah bald darauf zu Bett, wobei sie erklärte, dass sie einen sehr anstrengenden Tag hinter sich hatte.
    Als Sarah eingeschlafen war, kam der erste Anruf. Es war Janes älterer Bruder George. „Sarah wird vermisst“, sagte er besorgt.
    „Alles in Ordnung, sie ist bei mir.“ Jane berichtete kurz vonden Ereignissen des Abends.
    „Und du hast Andrew nicht angerufen?“, fragte George entgeistert.
    „Sie hat es mir untersagt.“
    „Aber dir ist doch wohl klar, dass Sarah nicht ganz sie selbst ist?“
    Jane hatte das zwar auch gedacht, aber als sie es jetzt laut ausgesprochen hörte, ärgerte es sie. „George, wenn du damit andeuten willst, dass Sarah nicht ganz bei Trost ist, nur weil sie die Geschichte mit dem Kaninchen nicht länger ertragen kann, dann hast du den Verstand verloren.“
    Jane legte auf und wunderte sich darüber, dass ihr vorher noch nie aufgefallen war, was für ein Wichtigtuer George eigentlich war.
    Zehn Minuten später rief Andrew an. „Ist sie in Ordnung?“
    „Es geht ihr bestens …“
    „Gut.“ Und er legte wieder auf.
    Jane wartete. Nach genau einer Minute klingelte es wieder. „Ich will nicht mit ihr reden“, erklärte er ohne Einleitung.
    „Das ist in Ordnung, denn sie will auch nicht mit dir reden“, erwiderte Jane ungeduldig.
    „Nun ja, ich spreche nicht mehr mit ihr. Das kannst du ihr sagen.“
    „Ich kann ihr gar nichts sagen, denn sie schläft tief und fest.“
    „Sie schläft! Wie kann sie schlafen, wenn unsere Ehe in die Brüche geht? Ich habe schon immer gesagt, dass Frauen kein Herz haben.“
    „Soll ich ihr etwas von dir ausrichten, wenn sie wach wird?“
    „Ja. Sag ihr, dass ich nicht mit ihr spreche.“
    Die Leitung wurde unterbrochen.
    Hin und her gerissen zwischen dem Wunsch zu lachen und dem Wunsch, ihren Kopf gegen die Wand zu schlagen, betrachtete Jane verärgert das Telefon. Sowie sie aufgelegt hatte, klingelte es erneut. Diesmal war es ihre Schwester Kate.
    „George hat mir gesagt …“, begann sie.
    Danach gab es keine Ruhe mehr. Die Nachricht, dass Sarah bei Jane war, machte in der gesamten Familie die Runde, und einer nach dem anderen rief an, um sein Entsetzen zu äußern und Ratschläge anzubieten.
    Es war schon zwei Uhr morgens, als Jane schließlich den Stecker des Telefons herauszog und zu Bett ging. Obwohl sie müde war, lag sie noch lange wach und wünschte sich, sie könnte mit Gil sprechen. Als der Freigeist, der er war, würde er die Situation sicher aus einer ganz anderen Perspektive sehen.
    Sie verschlief und wachte erst davon auf, dass Sarah, vollständig angezogen, eine Tasse Tee auf ihren Nachttisch stellte. Aus der Küche wehte ein köstlicher Frühstücksduft herüber. „Andrew hat letzte Nacht angerufen“, sagte Jane.
    „Ich spreche nicht mit ihm“, erwiderte Sarah sofort.
    „Keine Sorge, er spricht auch nicht mit dir.“ War sie jetzt hier im Kindergarten?
    Beim Frühstück erklärte Sarah: „Ich fahre heute nach London, ich brauche etwas neue Kleidung.“
    „London ist sehr anstrengend“, wandte Jane ein. „Willst du nicht lieber …“
    „Nein, ich will nicht. Ich bin siebzig, nicht einhundertundsiebzig.“
    „Aber es gibt wunderbare Läden in Wellhampton.“
    „Jane, Liebes, ich habe fünfzig Jahre mit einem Langweiler zugebracht. Bitte sag nicht, dass ich dem einen entkommen bin, nur um bei einem anderen zu landen.“
    „Langweiler? Ich?“ Jane war außer sich.
    „Wenn du nicht aufpasst. Du bist viel zu jung viel zu ernsthaft geworden.“
    Das war so dicht an dem, was Gil ihr bei ihrem ersten Treffen gesagt hatte, dass es ihr einen Stich versetzte.
    Sie setzte ihre Großmutter am Bahnhof ab. „Ich bin rechtzeitig zurück, um ein richtiges Abendessen für uns zu kochen“, versprach Sarah. Sie verschwand, bevor Jane ihr erklären konnte, dass sie nie schwere Mahlzeiten zu sich nahm.
    Jane unterbrach ihren arbeitsreichen Terminplan, um Andrew anzurufen. Seine

Weitere Kostenlose Bücher