JULIA EXTRA BAND 0263
Stimme klang ausgelassen und fröhlich. „Ich habe mir ein Boot gekauft“, verkündete er. „Ein hübsches kleines Motorboot. Das habe ich mir schon immer gewünscht.“
„Das wusste ich nicht.“
„Es gibt eine Menge Dinge, die ich schon immer haben wollte, und die ich mir jetzt, wo ich frei bin, anschaffen werde.“
„Ist ein Boot nicht ein wenig anstrengend für dich?“
Andrew lachte leise in sich hinein. „Ich will damit nicht herumfahren. Ich brauche es, um junge Frauen dorthin einzuladen.“
Jane atmete langsam ein. Das war schlimmer, als sie befürchtet hatte.
„Sag Sarah, ich komme sehr gut ohne sie zurecht. Geht es ihr gut?“
„Ja. Auch Sarah hat die Absicht, sich zu amüsieren.“
„Das interessiert mich nicht. Erwähne den Namen dieser Frau nicht mehr.“
„In Ordnung, das werde ich nicht.“
„Sie wird wieder angerannt kommen. Ich wette, sie sitzt neben dem Telefon und wartet auf meinen Anruf.“
„Nein, sie ist nach London gefahren, um sich neu einzukleiden.“
„Ich sagte dir doch, das interessiert mich nicht. Wenn das alles ist, was du zu sagen hast, dann lege ich jetzt auf. Eine Dame wartet auf mich.“
„Herr im Himmel gib mir Geduld“, murmelte Jane vor sich hin.
Halb hatte sie befürchtet, dass Gil nicht da sein würde, als sie am Abend zur verabredeten Stelle fuhr. Aber zu ihrer großen Erleichterung sah sie seinen Caravan unter den Bäumen stehen.
Sobald sie an die Tür geklopft hatte, streckte er die Hand heraus, um sie hineinzuziehen. Im nächsten Moment lag sie in seinen Armen. „Ich hatte Angst, du würdest nicht kommen“, murmelte er an ihrem Mund.
„Und ich hatte Angst, du würdest nicht hier sein.“
Außer Atem ließ er sie los. „Sieh mal“, er zeigte auf den Tisch. „Ich habe den ganzen Nachmittag mit den Vorbereitungen verbracht.“
Jane stockte vor Überraschung der Atem beim Anblick des elegant für zwei Personen gedeckten Tisches. Er hatte sich sichtlich sehr viel Mühe gegeben. „Oh, Gil, ich kann nicht bleiben.“
„Natürlich kannst du.“
„Nein, wirklich – meine Großmutter wartet zu Hause auf mich und kocht etwas zum Abendessen. Gestern Abend ist sie plötzlich aufgetaucht. Sie hat meinen Großvater verlassen, und die ganze Familie ist in Aufruhr, weil wir eine Party für ihre goldene Hochzeit geplant hatten. Sie kleidet sich neu ein, und er kauft sich ein Boot, um damit junge Frauen zu beeindrucken …“
„Wow, Moment mal! Beruhige dich. Das ergibt alles keinen Sinn.“
„Nichts davon hat einen Sinn“, erwiderte sie ärgerlich. „Sie benehmen sich wie kleine Kinder. Er sagt, dass er nicht mit ihr reden will, und sie sagt, dass sie nicht mit ihm reden will. Sie sind beide über siebzig, und es ist so, als ob sie ‚Ätsch! Nananananana!‘ zueinander sagten.“
Gil grinste. „Wenn sie so viele Jahre zusammen gelebt haben, müssen sie so weit sein, dass sie ‚Ätsch! Nananananana!‘ zueinander sagen. Alles andere haben sie sich vermutlich schon ein Dutzend Mal gesagt.“
„Nicht ein Dutzend Mal, tausendmal! Sarah sagt, wenn sie seine Lieblingsgeschichte noch einmal hört, geht sie die Wände hoch.“
„Ich glaube, sie gefällt mir.“
„Sie ist ein Schatz. Deshalb muss ich sie jetzt auch an die erste Stelle setzen.“
„Heißt das, ich kann dich nicht treffen?“, fragte er entsetzt.
Jane wollte gerade sagen, dass ein Mann wie Gil genau der Typ war, der Sarah einen Schrecken einjagen würde, als sie plötzlich eine Idee hatte. Wenn Sarah Gil kennenlernen würde, würde sie garantiert ihr Missfallen äußern und wieder anfangen, wie sie selbst zu klingen.
„Nein“, erwiderte sie langsam. „Ich denke, du solltest zum Abendessen mitkommen. Sarah kocht immer genug für zehn.“
„Das ist sehr plötzlich.“ Gil warf ihr ein schelmisches Lächeln zu, das ihr Herz einen Purzelbaum schlagen ließ. „Ich soll doch hoffentlich nicht hereingelegt werden?“
„Natürlich nicht. Es ist nur so, dass …“ Sie zögerte, unsicher, wie sie es taktvoll formulieren könnte.
„… mein Anblick ihr einen solchen Schreck einjagen wird, dass ihr bewusst wird, welch unsicheren Weg sie eingeschlagen hat“, vervollständigte Gil ihren Satz.
„Also – ganz so ist es nicht“, verteidigte sich Jane.
„Was soll’s? Ich habe nichts dagegen, als abschreckendes Beispiel benutzt zu werden. Bin ich abschreckend genug, so wie ich bin?“
„Es ist schade, dass du dich rasiert hast.“ Jane musterte ihn kritisch.
„Das
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