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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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enttäuscht.
    Dann hatte sie das Gefühl, sich ziemlich kindisch zu benehmen, und riss sich wieder zusammen. „Lass uns aufbrechen. Es war ein langer Tag, und wir sind beide müde. Je eher wir dort sind, desto eher bekommen wir etwas zu essen.“
    Gil, der ihren Ärger spürte, wollte wissen, was sie verärgert hatte, aber ihre Diskussion wurde von einem Mann unterbrochen, der sie daran erinnerte, dass der Platz geräumt werden musste.
    Die Stimmung zwischen ihnen war nicht besonders gut, als sie kurz darauf abfuhren. „Hast du die Karte, die Mr. Shaw für uns gezeichnet hat?“, fragte Gil.
    Jane sah mit zusammengekniffenen Augen auf den Zettel. „Ja, aber ich kann nur etwas erkennen, wenn du unter einer Straßenlaterne bist.“
    „Kannst du mir sagen, wie ich fahren muss, bitte?“
    „Wenn das die Clayborn Road ist, dann musst du links abbiegen.“
    „Und wenn es nicht die Clayborn Road ist?“
    „Keine Ahnung.“
    „Dann wollen wir hoffen, dass sie es ist, denn ich bin jetzt links abgebogen.“
    Die schlechte Stimmung eskalierte rapide zu einem handfesten Streit. Jane war müde, hungrig und enttäuscht und fand, dass sie im Gegensatz zu Gil jedes Recht dazu hatte, schlechter Laune zu sein. „Ich wusste gar nicht, dass du dich derart aufführen kannst“, zischte sie schließlich.
    „Jeder kann das“, erwiderte er besonnen. „Jeder tut es von Zeit zu Zeit. Wir beide haben uns bisher nur noch nicht von dieser Seite kennengelernt.“
    „Wie meinst du das? Ich bin total vernünftig.“
    „Hoho“, lachte er spöttisch.
    „Hör auf, so dämlich zu lachen. Du klingst wie der Weihnachtsmann!“ Allmählich begann Jane zu kochen.
    „Wenn ich der Weihnachtsmann wäre und du eine meiner Elfen, dann würde ich dich jetzt entlassen“, knurrte er.
    „Ich bin aber keine Elfe.“
    „In welche Richtung muss ich hier weiterfahren?“
    „Wo?“
    „Egal, wir sind schon daran vorbei.“
    „Tut mir leid.“
    „Vielleicht hätten wir ja dort abbiegen müssen.“
    „Ich sagte doch, es tut mir leid.“
    „Schöne Elfe!“
    „Ich bin keine Elfe!“
    Aus dem Nieselregen war inzwischen ein heftiger Schauer geworden, gegen den Gils Scheibenwischer nur mühsam ankamen. Er blinzelte durch die Windschutzscheibe, während Jane versuchte, die hingekritzelte Karte zu entschlüsseln.
    „Wir sollten bald zu der Abzweigung nach Corydale kommen – wenn wir sie nicht verpasst haben“, fügte Gil provokant hinzu.
    „Da vorne ist ein Schild. Halt mal an.“
    Aber vom Auto aus war das Schild infolge des Niederschlags nicht zu erkennen, und Jane musste aussteigen, um es zu entziffern. Triefnass und niedergeschlagen stieg sie wieder ein. „Du musst rechts abbiegen nach Corydale. Du siehst, wir haben die Abzweigung nicht verpasst.“
    „Brave Elfe!“, antwortete Gil unvorsichtigerweise.
    „Gil, wenn du mich noch einmal eine Elfe nennst, dann steige ich aus und gehe zu Fuß nach Wellhampton zurück.“
    „Herrgott noch mal! Wo ist dein Sinn für Humor?“
    „Der ist mir im Laufe dieser Reise allmählich abhandengekommen.“
    „Ja, das habe ich bemerkt. Ich kann mir nicht erklären, warum, aber plötzlich bist du ein ganz anderer Mensch.“
    „Danke, gleichfalls.“
    „Ich?“ Gils Stimme war ganz die beleidigte Unschuld. „Ich habe versucht, mich deinen Launen anzupassen, und das war nicht immer leicht, das kann ich dir sagen!“
    Diese Ungerechtigkeit verschlug ihr für eine Weile die Sprache. „Ich habe alles friedlich über mich ergehen lassen, was du mir zugemutet hast. Ich habe es hingenommen, dass dieser dämliche Hund sich immer dann kratzt, wenn ich gerade am Einschlafen bin. Ich habe mich nicht einmal beschwert, als er versucht hat, den Caravan wegzuziehen, weil eine Katze vorbeikam.“
    „Das hast du dir ausgedacht.“
    „Aber nein. Das ist letzte Nacht passiert.“
    „Und warum erinnere ich mich dann nicht daran?“
    „Weil die Welt für dich nicht mehr vorhanden war“, erwiderte sie bitter. „Nicht einmal ein Erdbeben wäre durch dein Schnarchen gedrungen.“
    „Ich schnarche nicht“, sagte er gekränkt.
    „Ach, sag bloß! Ich habe schon Gewitter erlebt, die leiser waren.“
    „Ich schnarche nicht!“
    „Ha!“
    Während der nächsten Kilometer herrschte wütendes Schweigen. Der Regen war noch stärker geworden, und Gil musste seine ganze Aufmerksamkeit dem Fahren widmen.
    „Ich sollte lieber noch langsamer fahren. Die Straße ist nicht besonders gut.“
    Sie schlingerten von einem Schlagloch

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