JULIA EXTRA BAND 0264
zum Haus fahren und zusammen mit Zane unter die Dusche steigen â¦
Das Taxi hielt vor der Haustür, der Fahrer holte gerade Rubys Gepäck aus dem Kofferraum, als Kyoto in Schürze und Hausschuhen aus dem Haus und die Stufen herunter auf sie zugerannt kam.
âMiss Ruby! Miss Ruby!â
Das war ja kein freudiger WillkommensgruÃ! âKyoto, was ist denn passiert?â
Kyoto blieb nicht die Zeit, um die Frage zu beantworten. Eine Frau trat auf die Veranda, eine kühle, elegante Schönheit. Eine Hand ruhte graziös auf der Balustrade, mit der anderen umschlang sie den Stützpfeiler. Sie wirkte, als würde ihr das Haus gehören.
âAh, Sie sind also Ruby. Kommen Sie nicht zu früh? Zane meinte, uns bliebe noch der ganze morgige Tag.â
12. KAPITEL
Ruby gefror das Blut in den Adern. Die kleinen Eiskristalle formten ein Wort in Riesenlettern vor ihren Augen: Närrin! Diese Frau da war schön wie eine Lilie, mit klassischen Zügen, in teuren Designerkleidern, und wenn Ruby nicht alles täuschte, deutete der gewölbte Leib unter der edlen Seide eindeutig auf eine Schwangerschaft hin.
Ihr drehte sich der Magen. War das Kind etwa von Zane? Kein Wunder, dass er sie ohne Protest allein nach Ãbersee hatte fliegen lassen. Damit er die Zeit nutzen und seine Freundin einfliegen konnte! Und das nach dem ganzen Gerede von Heirat!
âUnd Sie müssen Annelies sein.â Fragend blickte sie zu Kyoto. âWo ist Zane?â
âIn der Firmaâ, antwortete Annelies an Kyotos statt. âEr behauptete, er müsse Arbeit erledigen, aber ich wette, er sucht ein besonders hübsches Stück aus der neuen Kollektion für mich aus. Ständig denkt er sich solch nette Ãberraschungen aus. Er ist einfach ein Schatz. Soll ich ihm ausrichten, dass Sie vorbeigeschaut haben?â
Ruby nutzte ihre ganze Kraft, um die andere Frau zu ignorieren, um das Bild zu ignorieren, wie Annelies einen von ihren Entwürfen auf der porzellanweiÃen Haut trug, während sie mit Zane im Bett lag ⦠âKyoto, was ist hier los?â Sie hielt den Blick starr auf den alten Mann gerichtet.
âEs tut mir leid, Miss Ruby. Er sagte, sie solle gehen, bevor Sie kommen.â
âJede Wetteâ, flüsterte sie, mehr zu sich selbst.
âIst schon in Ordnung, Kyotoâ, flötete die andere und schwebte die Verandastufen hinunter. âIrgendwann mussten wir ja aufeinandertreffen.â
Je näher Annelies kam, desto elender fühlte sich Ruby. Mit dem goldenen Haar, der schimmernden hellen Haut und der makellosen Figur war sie eine ätherisch schöne Erscheinung. Müde und durchgeschwitzt nach einem über zwanzigstündigen Flug, kam Ruby sich neben ihr regelrecht wie ein Putzlumpen neben einem Ballen feinster Seide vor.
Annelies schaute jetzt mit leicht gerunzelter Stirn auf Rubys Gepäck. âSollte Zane Sie irgendwohin bringen?â
Jedenfalls nicht mit dem Wagen. Aber das erübrigte sich wohl. âJaâ, log sie, âzu meinem Strandhaus. Damit wir das Geschäftliche besprechen können. Doch da er nicht hier ist, nehme ich mir eben ein Taxi.â
Kyoto verbeugte sich leicht und warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. âIch rufe eines.â Damit verschwand er im Haus.
âDiese Hitze!â Annelies rieb sich mit manikürten Fingern die Stirn. âIch weià nicht, wie Sie das aushalten.â Sie zog sich zurück in den Schatten der Veranda und setzte sich dort auf einen Stuhl, eine Hand schützend auf ihren Leib gelegt.
Ruby schmeckte bittere Galle auf der Zunge. Der Anfang der Dynastie, von der Zane geredet hatte, war ja schon gemacht! Dieses Geschwätz über das, was Laurence sich gewünscht hätte â¦, nichts davon interessierte Zane! Ihn interessierte nur, wie er sich sein hoch geschätztes Geburtsrecht zurückholen konnte! Und dafür würde er alles tun â sogar sie heiraten!
âJe eher Zane nach London zurückkommt, desto besser.â Annelies fächelte sich erschöpft Luft zu. âDas hier ertrage ich nicht lange. Er hat eine wunderhübsche Wohnung in Chelsea. Sie müssen uns einmal besuchen kommen.â
Ruby sog scharf die Luft ein. Das wurde immer besser! âUnd für wann war seine Rückkehr geplant?â
âDas kommt darauf an. Er muss hier erst noch ein Problem mit der Firma erledigen, irgendwas mit den Anteilen.â Sogar Anneliesâ
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