JULIA EXTRA BAND 0264
nicht.â
âBei dir hört sich das an, als sei sie eine unzurechnungsfähige Verrückte.â
âGenau.â Er betrachtete sie vielsagend. âDa haben wir wohl die gleiche Erfahrung hinter uns, meinst du nicht auch? Nur hat Annelies mich nie körperlich bedroht. Sie war einfach nur lästig und keine wirkliche Gefahr für mich. Bis heute, als ich erfuhr, dass ihr beide hier aufeinandergestoÃen seid.â Er hielt ihren Blick gefangen. âSie ist ein Parasit, Ruby. Ich bedaure, sie je kennengelernt zu haben. Mir tut unendlich leid, was du wegen ihr hast durchmachen müssen. Und ich entschuldige mich dafür, dass ich dich wegen ihr verletzt habe. Besteht überhaupt eine Möglichkeit, dass du mir verzeihen kannst?â
Seine Augen blickten düster, und er wirkte besorgter, als sie ihn je gesehen hatte, sein Gesicht hart und angespannt. Ruby wünschte, sie könnte diese Sorgenfalten wegküssen, könnte sein Gesicht wieder entspannt und zufrieden aussehen lassen, so wie am Morgen nach ihrer unglaublichen Liebesnacht.
Doch es war zu spät.
âDas ist jetzt gleichâ, sagte sie. âUnd es geht ja nicht nur um Annelies, nicht wahr? Es könnte jede andere sein. Es ist das, was sie über dich gesagt hat, was mich wirklich stört.â
Zane sprang auf. âSie hat gelogen!â
âMag sein, doch sie hat nur die Gedanken ausgesprochen, die mich schon seit Langem bedrücken. Dir geht es hauptsächlich um die Firmenanteile. Du würdest alles tun, um sie in die Finger zu bekommen.â
âDas ist nicht wahr!â
Er stand vor ihr, groà und aufgeregt und viel zu nah. Ruby erhob sich und ging zum anderen Ende des Zimmers. Mit vor der Brust verschränkten Armen drehte sie sich zu ihm um. âDu hast mit ihr über mich geredet, als du in London warst. Du hast ihr gesagt, du würdest zurückkommen, wenn du die âProblemeâ mit den Firmenanteilen geregelt hast. Ich bin das âProblemâ, nicht wahr? Die ganze Zeit über. Ich, mit meinem Anteil von fünfundvierzig Prozent. Und endlich hast du die Lösung gefunden â du heiratest mich, und dann hast du das Sagen über alles. Während du dich weiterhin ganz nach eigenem Gusto vergnügst.â
âNein! Annelies hat bewusst versucht, dich zu kränken. Lass dich von ihr nicht vergiften. Sie ist eifersüchtig.â
âWarum sollte sie eifersüchtig auf mich sein? Sie kennt mich nicht einmal.â
Er trat auf sie zu, die dunklen Augen blickten flehend, als er ihre Hände fasste. âWeil sie etwas erkannt hat, das mir nicht klar war. Sie hat sofort gespürt, was ich selbst nicht wusste. Es ist der Grund, warum ich dich heiraten möchte, warum ich mein restliches Leben mit dir teilen will.â
âWelcher Grund sollte das sein?â
âIch liebe dich, Ruby.â
13. KAPITEL
Zane verfolgte den Sturm der Gefühle, der über Rubys Miene zog. Durch ihre blauen Augen zogen Gewitterwolken. Er konnte nur hoffen, dass er dieses Mal das Richtige gesagt hatte.
âO nein!â Abrupt entzog Ruby ihm ihre Hände.
Nein? Er blinzelte. Er musste sich verhört haben.
Sie schüttelte wild den Kopf. âWas ist das? Das letzte Kapitel aus deinem Firmenübernahmehandbuch?â
âWovon redest du überhaupt?â
âErst willst du mich auskaufen, aber das geht nicht. Dann willst du mich heiraten, doch auch da beiÃe ich nicht an. Also fährst du jetzt die scharfen Geschütze auf.â
âIch liebe dich, verflucht! Es ist einfach passiert!â
âNun, das tut mir leid, Zane, aber auch das wird nicht funktionieren. Ich habe die Lügen so satt. Ich habe es satt, dir nicht vertrauen zu können. Dass du mir jetzt auch noch vorlügst, du würdest mich lieben, hilft dir nicht weiter.â
âIch lüge nicht. Siehst du das denn nicht?â
âIch sehe nur, dass du wirklich alles versuchst. Du willst mich heiraten, und dann wirst du genau das Leben führen, das du deinem Vater vorgehalten hast.â
âIch will dich heiraten, weil ich mit dir leben will. Und lass gefälligst meinen Vater aus dem Spiel, er hat überhaupt nichts damit zu tun.â
âDein Vater ist der einzige Grund, weshalb ich überhaupt noch hier bin. Sonst wäre ich längst weg. Dein Vater war ein guter Mann, ein Ehrenmann. Ja, er konnte schwierig sein, aber er besaà Anstand. Nur kannst
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