JULIA EXTRA BAND 0264
sich wieder verkrümmen. Erst mit einundzwanzig akzeptierte sie ihren Körper als ihren eigenen. Selbst heute noch sah sie manchmal das Mädchen in dem Korsett, wenn sie vor dem Spiegel stand.
âJeder trägt sein Kreuz im Leben, Marcello, auch ich. Aber mit meiner Frage nach Bianca wollte ich dir nicht wehtun.â
Er drückte ihre Hand in einer warmen, innigen Geste. Es war keine erotische Berührung, und doch lief ein aufregendes Prickeln durch ihren Körper. âIch weià das zu schätzen, Danette. Danke, dass du mich nie drängst, pikante Details auszuplaudern oder meine Gefühle zu offenbaren.â
Sie lachte. âDu bist der einzige Mensch, der noch zurückhaltender mit seinen Gefühlen umgeht als ich.â Immer noch lächelnd, führte sie ihn in das kleine Esszimmer, wo der Tisch für zwei Personen gedeckt war. Die Kerzen tauchten den Raum in ein romantisches Licht und lieÃen das edle Porzellan noch kostbarer erscheinen.
âDas sieht aus wie eine Verführungsszeneâ, bemerkte Marcello.
âVielleicht ist es das ja auchâ, scherzte sie.
Er legte ihr eine Hand an die Wange und sandte damit wieder das aufregende Prickeln durch sie hindurch. âIch hätte gar nichts dagegen einzuwenden.â
âDas sollte nur ein Scherz sein.â
âFür mich ist es das nicht.â
âVielleicht sollten wir uns besser setzen â¦â
Er tat, wie ihm geheiÃen, und sprach das Thema nicht wieder an. Doch während des Dinners bedachte er sie mit Blicken, die Liebkosungen gleichkamen.
Gut gelaunt nahmen sie ihren Kaffee mit in das angrenzende Wohnzimmer und machten es sich auf dem lederbezogenen Sofa bequem.
âDas Essen war fantastisch. Danke, cara.â
âEs war mir ein Vergnügen.â
Marcello rückte etwas näher an Danette heran. âIch würde dich jetzt gerne küssen.â
âIch â¦â
âHättest du etwas dagegen?â
âNein.â Deshalb hatte sie schlieÃlich das Dinner vorbereitet. Doch jetzt, so kurz vor dem Ziel, war sie nervös.
Wenn er sie nun für ebenso langweilig und unattraktiv hielt wie Ray?
Doch Marcello küsste sie so lustvoll und raffiniert, dass ihr der Atem stockte. Verlangen und Sehnsucht breiteten sich in ihr aus. Mit Ray war es völlig anders gewesen. Nichtssagend, bedeutungslos. Aber von diesen Küssen hier wollte sie mehr!
Als Marcello sich schlieÃlich sachte von ihr löste, waren ihre Lippen geschwollen, und ihr Herz klopfte aufgeregt. âDas klappte doch ganz gut.â Liebevoll hauchte er kleine Küsse auf ihr Gesicht, ihre Stirn, ihre Lider. âIch denke, das sollten wir wiederholen.â
Sie nickte nur, unfähig, ein Wort herauszubringen.
Er zog sie noch etwas enger an sich. âDoch dieses Mal möchte ich, dass du dich auf meinen Schoà setzt.â
Im ersten Moment war Danette überrascht. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass diese Berührung ihr völlig fremd war. Als Kind hatte sie Taktiken entwickelt, um Körperkontakt mit anderen zu vermeiden. Auch von Ray hatte sie sich nur ungern anfassen lassen. Allerdings hatte er es auch immer nur auf ganz bestimmte Körperteile abgesehen gehabt. Seine Zärtlichkeiten hatte sie nie genossen und daher angenommen, sie sei keine sehr sinnliche Frau. Jetzt erst wurde ihr klar, welch schrecklicher â¦, nein, wundervoller Irrtum das war.
Lächelnd glitt sie auf Marcellos Schoà und genoss es, seine harten Oberschenkel unter sich zu spüren. Als seine Hände streichelnd über ihren Rücken glitten, erschauerte sie.
âDu bist gut darin.â
Er lachte sinnlich und presste den Mund auf ihre Lippen, ohne das Streicheln einzustellen. Als wolle er alles an ihr erkunde. Danette spürte, wie ihre Brustspitzen sich erwartungsvoll aufrichteten, wie heiÃe Sehnsucht sich in ihrem Inneren ausbreitete.
Marcello hob den Kopf ein wenig. âWillst du mich denn nicht berühren?â
âHm â¦?â Trunken von den Gefühlen, die sie erfuhr, sah sie ihn an.
âDu hältst deine Hände zu Fäusten geballt an den Seiten.â âOh. Das wollte ich gar nicht.â Und um zu beweisen, dass sie auch meinte, was sie sagte, legte sie die Handflächen auf seine Brust. Hitze strömte in ihre Fingerspitzen, selbst durch sein Hemd. âIch möchte deine Haut spüren.â
âDann tu es doch. Tu alles, was du
Weitere Kostenlose Bücher