JULIA EXTRA BAND 0269
Pose war. Ihre vollen Brüste pressten sich deutlich gegen die kurzärmelige Bluse, die sie trug.
„Wenn Sie mir jetzt sagen, was Sie essen wollen, werde ich schauen, was ich tun kann. Ein Sandwich? Etwas Obst?“
„Ich glaube, ein Omelett wäre toll. Und etwas Kaffee … nein, Tee. Der ist besser, wenn man krank ist.“
„Oh, warten Sie eine Minute, ich nehme meinen Block heraus, damit ich die Bestellung aufschreiben kann.“
Gabriel grinste. Ihren trockenen Humor hatte er schon immer geschätzt, auch wenn davon in den letzten Wochen nicht so viel zu erleben war.
„Betrachten Sie es einfach als Ihre gute Tat für heute.“
„Nur wenn Sie es als Ausnutzung Ihrer gutmütigen Sekretärin ansehen.“ Rose verließ den Raum und hörte sein belustigtes Lachen, das ihr bis in die Küche folgte, die so aussah, als wäre sie noch nie benutzt worden.
Eine halbe Stunde später kehrte sie zurück und fand ihn immer noch auf der Couch vor. Der schwarze Seidenmantel enthüllte mittlerweile noch mehr von seiner Brust, sodass Rose sich deutlich hörbar räusperte, damit er seine Kleidung richten konnte. Doch das tat er nicht. Stattdessen setzt er sich einfach nur auf.
„Das duftet köstlich. Wo haben Sie das Tablett aufgetrieben?“
Rose hob eine Augenbraue, obwohl es sie nicht wirklich überraschte, dass er keine Ahnung hatte, was sich in seiner Küche befand.
„In einer Nische zwischen zwei Schränken versteckt. Ich glaube, es ist noch nie benutzt worden. Genauso wenig wie alles andere in Ihrer Küche.“ Sie stellte das Tablett auf seinem Schoß ab und tat ihr Bestes, um dabei ihren Blick nicht über seine gebräunte Haut schweifen zu lassen.
„Ich koche nicht besonders oft“, gab Gabriel zu und machte sich mit Appetit über das Essen her. „Und Sie?“
„Ja, sehr gerne sogar. Ich finde es sehr entspannend.“
„Vielleicht könnten Sie dann hin und wieder für mich kochen.“ Als er ihren schockierten Gesichtsausdruck sah, bezwang er nur mit Mühe seine Ungeduld. „Ein Scherz, Rose. Sie müssen nicht gleich nach dem nächsten Fläschchen mit Riechsalz suchen, damit Sie nicht in Ohnmacht fallen.“
„Ich koche keine besonders außergewöhnlichen Gerichte“, entschuldigte sie sich. „Nichts, was Sie gerne essen würden.“
„Woher wollen Sie das wissen?“
Bildete sie sich das nur ein, oder zog er das Frühstück künstlich in die Länge? Normalerweise kannte Gabriel bei der Arbeit kaum eine Pause. Es sah ihm nicht ähnlich, sie zu sich herzubestellen und dann nur müßig mit ihr zu plaudern.
„Ich weiß es nicht.“ Rose zuckte die Schultern und blickte auf ihre Hände und den blassen Nagellack, den sie am Vortag aufgetragen hatte. Früher hatte sie sich nie die Mühe gemacht,doch jetzt gefiel ihr, wie feminin das Ganze aussah.
„Wie geht es mit Ihrer Suche nach einem geeigneten College-Kurs voran?“ Gabriel änderte die Taktik, da es ihm offensichtlich nicht gelang, das Gespräch auf eine persönliche Ebene zu bringen.
Warum er diese alberne Scharade spielte, war ihm eigentlich ohnehin unbegreiflich. Er fühlte sich kein bisschen krank, aber aus irgendeinem Grund hatte er das Bedürfnis verspürt, sie in sein Territorium zu locken. Wieso? Weil die Neugier ihn allmählich verrückt machte? Er hätte nicht geglaubt, dass er noch sexuelle Neugier entwickeln könnte. Wann war das letzte Mal, dass eine Frau seine Fantasie angeregt hatte?
„Oh, ganz gut, denke ich.“ Rose errötete und schaute erst recht nach unten. Wenn er wüsste, dass ihre Suche nach einem geeigneten Kurs zu einer sehr interessanten Begegnung geführt hatte!
„Sie denken schon? Hätten Sie sich nicht längst für etwas einschreiben müssen?“
„Doch. Das habe ich ja auch.“
Nachdenklich betrachtete er ihr verlegenes Gesicht. Irgendetwas verheimlichte sie vor ihm, das konnte er ihr an der Nasenspitze ansehen. „Und?“, hakte er nach.
„Der Kurs startet im Oktober, aber im September werde ich einen freien Tag zur Einführung brauchen. Ich gebe Ihnen Bescheid, wann.“
„Und das ist alles?“
„Was?“
„Alles, was Sie mir über diesen Kurs verraten wollen?“
„Es gibt sonst nichts zu erzählen! Wenn Sie so interessiert sind, zeige ich Ihnen die Broschüre.“ Wenn Gabriel schlechter Laune war, konnte er äußerst unangenehm werden. Jetzt schaute er sie auf eine Weise an, bei der sich ihr der Magen zusammenzog. Dabei hatte sie ihm in den vergangenen Wochen immer wieder signalisiert, dass ihr Privatleben
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