JULIA EXTRA BAND 0269
wieder zu ihm um. „Leo weiß von Ihrer Affäre mit Elise“, verkündete sie.
Bei ihren Worten verschwand jedes sexuelle Versprechen aus seinen Augen.
„Jemand hat ihm Fotos geschickt, die Sie mit ihr in einem Londoner Restaurant und eng umschlungen auf einer Tanzfläche zeigen.“
Fluchend sprang er auf.
„Elise hat alles abgestritten, was ziemlich unglaubwürdig war, da Leo den Beweis ja in Händen hielt. Glücklicherweise waren die Bilder aber sehr dunkel und unscharf. Und sie hat darauf bestanden, dass die blonde Frau jede andere sein könnte.“
„Sie hat also gelogen.“
„Hätten Sie das an ihrer Stelle nicht getan?“
„Wenn ich in meiner Ehe so unglücklich wäre, dass ich anderswo nach … Gesellschaft suchen müsste, wäre ich Manns genug, das vorher zu sagen!“
„Schön für Sie, Mr. Villani“, erwiderte Rachel. „Es ist großartig zu wissen, wie Sie sich in dieser Situation verhalten hätten! Nun, Elise hat gelogen und gesagt, die Frau auf dem Bild könne sogar ich sein. Leo hat das nicht geglaubt – normalerweise sehe ich anders aus und kleide mich auch anders, wissen Sie …“
Er bedachte sie mit einem zynischen Blick. „Dann gibt es noch eine Lügnerin in der Familie?“
„Ja“, seufzte sie. Was machte es für einen Sinn, es zu leugnen? „Ich wohnte schon eine ganze Weile bei Elise in London, um sie während Leos Abwesenheit ein wenig aufzumuntern. Sie war so deprimiert, dass ich sie überredet habe, mit einer alten Freundin aus ihren Modeltagen auszugehen. Sie sollte sich ein bisschen amüsieren und nicht nur im Haus hocken. Elise hat tatsächlich auf meinen Rat gehört und schien wieder ganz ihr altes fröhliches Selbst zu werden! Ich hatte keine Ahnung, dass sie sich mit einem anderen Mann vergnügt.“
„Oh, nennen Sie es doch, wie es wirklich war: Wir waren verrückt nach einander.“
„Sie brauchen nicht so schamlos zu sein!“, entgegnete Rachel hitzig.
„Was ist dann passiert?“ Raffaelle durchquerte den Raum, um sein Glas wieder aufzufüllen. Jetzt lag nichts Geschmeidiges mehr in seinen Bewegungen.
„Elise hat Leo erklärt, ich hätte jemanden kennengelernt, während ich bei ihr wohnte.“
„Und dieser Jemand bin zufällig ich?“
„Sie kämpft um ihre Ehe.“
Er nippte an seinem Brandy. „Also hat Savakis Sie gerufen,damit Sie die Geschichte bestätigen, und Sie haben für Ihre Schwester gelogen?“
„Leo hat gar nichts getan“, ignorierte sie seinen Sarkasmus. „Stattdessen hat er das Thema nicht weiter verfolgt. Seitdem ist die Situation zwischen den beiden ein wenig angespannt. Und jetzt …“ Rachel sammelte sich, bevor sie die nächste Information enthüllte. „Elise ist schwanger.“
Sofort versteifte sich Raffaelles schlanker Körper. Er umklammerte das Glas in seiner Hand fester und warf ihr einen knappen Blick zu.
„Fahren Sie fort“, sagte er beherrscht.
„Nun, bei dem Timing und … unter diesen Umständen besteht die Möglichkeit, dass Leo bezweifelt, dass das Kind von ihm ist.“
„Sie meinen, er weiß es noch nicht?“
„Nein“, murmelte sie.
„Und, ist es sein Baby?“
„Ja!“, rief Rachel. „Es sei denn, Sie fragen sich, ob Sie der Vater sind?“, konnte sie nicht widerstehen, zurückzuschießen.
„Ich weiß, dass ich es nicht bin.“ Sein Mund war nur noch eine harte schmale Linie und seine Augen blickten eiskalt.
„Das Baby ist von Leo“, wiederholte sie mit fester Stimme. „Es ist während einer seiner kurzen Besuche passiert. Er war erst eine Nacht bei ihr, doch am Morgen hat er Elise am Frühstückstisch gesagt, er müsse am nächsten Tag wieder zurück nach Chicago fliegen. Also hat sie gegen seine arrogante Annahme, er könne einfach so herfliegen und seine Lust befriedigen, rebelliert. Sie hat entschieden, ihn zu bestrafen, indem sie ihm sagte, ihre Periode habe eingesetzt und sie könne deshalb nicht mehr mit ihm schlafen!“
„ Dio“ , entfuhr es Raffaelle. „Die hinterlistigen Intrigen einer egoistischen Frau werden nie aufhören, mich zu beeindrucken.“
„Und mich nicht die gedankenlose Haltung eines Mannes auf der Jagd nach Sex.“
„War diese Bemerkung auf mich gemünzt?“
„Trifft sie denn zu?“, konterte Rachel. „Haben Sie oder haben Sie nicht mit meiner Schwester geflirtet, weil Sie mit ihr ins Bett wollten?“Schuldig im Sinne der Anklage. Raffaelle biss die Zähne zusammen. „Ich wusste nicht, dass sie verheiratet war.“
„Und das ist Ihre Entschuldigung?“, fragte
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