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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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gehört!“
    „Ich sagte es bereits, ich bin kein Besitz!“ Und während sieihn jetzt anschaute, hasste sie ihn für das, was er war, für das, was er dachte, für das, was sie einst für ihn empfunden hatte. „Was ist los? Fühlst du dich in deiner Eitelkeit gekränkt? Und kränkt es dich vielleicht noch mehr, zu hören, dass es gleich beim ersten Mal passiert ist?“
    Er packte sie, weiß vor Wut und mit blitzenden Augen, sodass sie schon glaubte, zu weit gegangen zu sein, aber es war egal. Sie hatte ihn bis aufs Blut reizen wollen, und das war ihr gelungen.
    Sie wusste genau, wann sie ihre Tochter empfangen hatte. Es war in der Nacht gewesen, als Dante Geburtstag gehabt hatte. Irgendwann einmal hatte er seine Brieftasche geöffnet auf dem Nachttisch liegen gelassen, und ein Blick auf seinen Führerschein, der zuoberst gelegen hatte, hatte ihr das Datum seines Geburtstags verraten. An diesem Tag überraschte sie ihn dann, indem sie kochte und einen Kuchen backte. Sogar ein Geschenk machte sie ihm.
    Später gingen sie zusammen ins Bett, und Dante liebte sie so zärtlich, dass sie versucht gewesen war, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte.
    „Bleib bei mir“, flüsterte sie in seinen Armen, „nur diese eine Nacht.“
    Aber er stand wie immer auf, zog sich an und ging.
    Und sie fühlte sich so einsam wie nie in ihrem Leben – verlassen und benutzt – und weinte in ihr Kissen, bis es hell wurde. Stunden später unter der Dusche entdeckte sie, dass ihr Schutz ein stecknadelgroßes Loch hatte, und versuchte, sich einzureden, dass bestimmt nichts passiert sei. Schließlich war bei ihr die sogenannte sichere Zeit für eine Empfängnis im Monat schon vorbei. Nur weil man ein einziges Mal nicht aufpasste, musste man ja nicht gleich schwanger werden. Doch ein Test, den sie sechs Wochen später machte, belehrte sie eines Besseren.
    Daraufhin dachte Tally gründlich über ihr Leben nach. Dabei wurde ihr klar, wie wichtig es war, Karriere zu machen, um nicht wie ihre Mutter auf einen Mann angewiesen zu sein.
    Nach ausführlicher Beratung mit ihrer Frauenärztin rang sie sich schweren Herzens zu einer Abtreibung durch. Doch schon am selben Tag nahm sie davon wieder Abstand, nachdem sie in der U-Bahn eine glückliche Mutter mit einem Babyauf dem Arm beobachtete.
    Dieser kurze Moment hatte ihr ganzes Leben verändert.
    Und jetzt gerade veränderte es sich wieder. Falls sie noch irgendeinen Zweifel hinsichtlich der Gefühle gehegt hatte für den Mann, den sie einst zu lieben geglaubt hatte, so war es damit endgültig vorbei.
    Sie schaute auf Dantes Finger, die ihr Handgelenk umschlossen, dann in sein Gesicht.
    „Geh“, forderte sie ihn leise auf, „und zwar sofort.“
    Er musterte sie lange. Dann ließ er betont langsam ihren Arm los.
    „Und ich habe geglaubt, dich zu kennen“, sagte er mit tiefer Stimme.
    Tally hätte fast gelacht. „Du hast mich nie gekannt.“
    „Stimmt. Das wird mir jetzt auch klar.“ Er hob seine Lederjacke vom Fußboden auf und schlüpfte hinein. „Du solltest dir einen Anwalt besorgen. Aber einen guten, weil ich vorhabe, sofort nach meiner Rückkehr die Zwangsvollstreckung einzuleiten.“
    Sie rang nach Atem. „Aber ich bezahle doch meine monatlichen Raten!“
    „Was du bezahlst, ist ein Witz. Diese Summe hat nichts mit der ursprünglichen Vereinbarung zu tun.“
    „Aber Walter Dennison sagt …“
    „Walter Dennison hat nichts mehr zu sagen. Ab jetzt bestimme ich.“
    Sie schaute ihm wie gelähmt nach, während er zur Tür ging. Erst in letzter Sekunde folgte sie ihm.
    „Warte bitte! Du kannst doch nicht … meine Tochter … Du wirst doch nicht ein kleines Mädchen für die Fehler seiner Mutter bestrafen. Das ist unmöglich!“
    „Nichts ist unmöglich“, erwiderte er kalt. „Das hast du bewiesen, indem du dir einen Liebhaber genommen hast, obwohl wir beide noch zusammen waren.“
    „Dante. Bitte zwing mich nicht, dich anzuflehen. Zwing mich nicht …“
    „Wozu?“ Er drehte sich um, umfasste ihre Ellbogen und hob sie hoch, bis sie mit ihm auf Augenhöhe war. „Ich würde es mit Vergnügen hören, cara .“
    Jetzt liefen ihr heiße Tränen über die Wangen, die sie vergeblich zurückzuhalten versuchte.
    „Ich hasse dich, Dante Russo. Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse …“
    Er unterbrach sie, indem er den Mund hart auf ihren presste. Es war ein Kuss, der Ergebung verlangte. Tally wehrte sich verzweifelt, während Dante ihren Kopf mit beiden Händen festhielt und ihren
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