JULIA EXTRA BAND 0272
Bewegung innehielt und Matilda ungläubig anstarrte. „Es stimmt, dass ich … Ich meine … Du … Körperlich fühle ich mich zu dir hingezogen“, brachte sie schließlich sittsam hervor, während sich tiefe Enttäuschung in ihr breitmachte. „Aber ich will nicht mit dir schlafen.“
Es überraschte Silas, dass sie bereit war, so weit zu gehen, nur um ihm zu beweisen, dass er sie falsch eingeschätzt hatte. Doch was ihn noch viel mehr überraschte, war, wie entsetzlich beraubt und betrogen er sich fühlte. Das Ausmaß seiner Frustration machte deutlich, wie sehr er sie begehrte.
„Wenn das deine Entscheidung ist, dann soll es so sein“, erwiderte er kühl.
Falls sie erwartete, dass er bitten und betteln würde, hatte sie sich getäuscht. Er hegte nicht die Absicht, das zu tun.
6. KAPITEL
Matilda blinzelte in der Dunkelheit und genoss die Wärme des Bettes. Sie hatte keine Ahnung, was sie geweckt hatte – vielleicht waren es einfach nur Silas’ gleichmäßige Atemzüge neben ihr gewesen.
Sie war durstig und erinnerte sich daran, dass auf dem kleinen Tisch vor dem Fenster eine Wasserflasche stand. Vorsichtig schlüpfte sie aus dem Bett und machte sich dann auf den Weg zum Fenster. Durch die dünnen Vorhänge fiel genug Licht, sodass die Orientierung kein Problem war. Als sie den Verschluss der Flasche abdrehte, hielt sie den Atem an und schaute ängstlich zu Silas hinüber. Hoffentlich würde sie ihn nicht wecken.
Er war bereits wach – war es in der Sekunde gewesen, als Matilda sich bewegt und im Schlaf geseufzt hatte. Das Bett war groß genug, um sich nicht berühren zu müssen, aber irgendwann war Matilda näher an ihn herangerückt, sodass sie beinahe an ihn gekuschelt dalag.
Während sie das Wasser trank, zog Matilda die Vorhänge ein wenig zurück und blickte aus dem Fenster. Ihre Augen weiteten sich voller Freude, als sie sah, dass es schneite – große, dicke Flocken tanzten vorm mondhellen Himmel.
Silas beobachtete ihre ungehemmte Reaktion. Sie wirkte so aufgeregt und begeistert, wie es vielleicht ein Kind gewesen wäre. Irgendetwas berührte in diesem Moment sein Herz und bereitete ihm dabei beinahe körperlichen Schmerz. Am liebsten hätte er sich auf die andere Seite gedreht, Matilda ignoriertund die Tür zu ungewollten Gefühlen fest verschlossen. Doch aus irgendeinem Grund konnte er es nicht.
Jetzt ist es wirklich kalt, dachte Matilda, als sie leise zu ihrer Seite des Bettes zurückschlich. Es war die gegenüberliegende Seite, sodass sie vorsichtig um das Fußende des Bettes gehen musste, um Silas nicht zu wecken.
Als sie die Decke über sich zog, wurde ihr gleich behaglich warm, nur ihre Füße waren eiskalt. Sie rutschte tiefer unter die Laken. Silas’ Körperwärme schien dabei wie ein Magnet auf ihre frierenden Zehen zu wirken. Ohne es bewusst zu wollen, rollte sie ein wenig mehr in die Mitte des Bettes und genoss für ein paar Sekunden den breiten männlichen Rücken, an dem sie nun lag. Wie aus eigenem Antrieb schienen ihre Füße den perfekten Ruheort an Silas’ wunderbar warmen nackten Waden gefunden zu haben. Nackt? Sie war bereits im Bett gewesen, als Silas aus dem Bad gekommen war, und natürlich hatte sie nicht hingeschaut, was er trug oder auch nicht. Und ganz sicher würde sie nicht den Test machen.
Doch das müsste die sinnliche Erfüllung schlechthin sein. Sie stellte sich vor, wie sie ihn in der Dunkelheit berührte, langsam seinen männlichen Körper erforschte, seine Haut und die Härte seiner Muskeln. Mit den Fingerspitzen wollte sie jede empfindsame Stelle entdecken. Allein bei dem Gedanken wurde ihr heiß.
Silas, der hellwach war und die Zähne zusammenbiss, um sein schmerzendes Verlangen irgendwie in den Griff zu kriegen, hörte, wie sie sanft seufzte und sich ihre Atmung beschleunigte. Das war zu viel für seine Selbstbeherrschung. Mit einer fließenden Bewegung drehte er sich um, griff nach ihr, bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen, ehe sie protestieren konnte, und küsste sie derart leidenschaftlich, dass sie nicht einmal daran dachte, sich zu wehren.
Stattdessen schlang sie ihre Arme um ihn und zitterte vor Begierde, während er sie fest an sich presste. Er war nackt, wie sie atemlos feststellte.
Wann und wo hatte sie es gelernt, ihre Beine leicht zu öffnen, sodass er seine erregte Männlichkeit verführerisch dicht gegen ihre geheimste Stelle drücken konnte? Er ließ seine Hände von ihrer Taille hinabgleiten, schob sie unter ihren Po und zog sie
Weitere Kostenlose Bücher