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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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terrassenförmig angelegten alten Häusern vorbei. Sie machten einen vernachlässigten und heruntergekommenen Eindruck.
    Nichts, aber auch gar nichts hier erinnerte an Kaylas früheres Leben.
    Vor fünf Jahren hatte sie noch zu einer der reichsten Familien in Sydney gehört. Und die Enright-Smythes waren gern gesehene Gäste gewesen. Damals, mit zweiundzwanzig Jahren, besaß sie schon einen Abschluss in Betriebswirtschaft und bezog ein beachtliches Gehalt für einen eher symbolischen Posten im Unternehmen ihres Vaters.
    Sie gehörte zur Highsociety, ließ keine Party aus, verschwendete Unsummen für Kleidung, reiste viel und ließ sich von Männern umschwärmen. Ihr Leben war das eines glanzvollen Schmetterlings gewesen.
    Bis Duardo Alvarez die Bühne betreten hatte.
    Er war damals Mitte dreißig, gab sich geistreich und stand davor, im Finanzsektor der Stadt eine Position zu erobern. Doch man munkelte über seine Vergangenheit und spekulierte über Verbindungen zur New Yorker Halb- und Unterwelt während seiner Jugend.
    Alvarez war alles andere als der Mann, den sich Kaylas Eltern für ihre einzige Tochter gewünscht hatten.
    Und das hatte Kayla in diesen Jahren der Aufmüpfigkeit und Langeweile besonders gereizt.
    Sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Schon allein, weil ihn der Ruch des Verbotenen umgab. Er stachelte ihren Ehrgeiz an, und Kayla wollte ihn erobern. Es gelang ihr, ohne die Selbstbeherrschung zu verlieren und sich ihm körperlich hinzugeben. Aber dann war sie so verrückt gewesen, seinen Antrag anzunehmen, mit ihm nach Hawaii zu fliegen und ihn zu heiraten.
    Zweiundsiebzig Stunden später war ihr Glück dann schon zu Ende.
    Ihre Mutter Blanche war nach wenigen Stunden auf der Intensivstation einem Herzinfarkt erlegen. Für diesen Schicksalsschlag machte Benjamin Enright-Smythe seine Tochter verantwortlich. Sowohl im Familienkreis als auch öffentlich bezeichnete er ihre Heirat als verhängnisvolle und folgenschwere Torheit.
    Kayla nahm sich den Vorwurf zu Herzen. Sie litt unter Schuldgefühlen. Der Gedanke, ihre überstürzte Hochzeit habe den Tod der Mutter verursacht, quälte sie maßlos. Und sie vermisste ihre Mutter, denn sie war nicht nur ihre Vertraute und Freundin gewesen, sondern auch Vermittlerin zwischen Vater und Tochter. Immer wieder waren die beiden aneinandergeraten. Der überhebliche Benjamin und die trotzige Kayla.
    Nach der Beerdigung hatte sie sich betäubt gefühlt. Aber sie blieb an der Seite ihres Vaters, versuchte, ihren jüngeren Bruder Jacob aufzumuntern und schleppte sich von einem Tag zum nächsten. Dabei sehnte sie sich nach dem einzigen Menschen, von dem sie sich Trost und Stütze erhoffte, ihrem Ehemann.
    Aber dem gab ihr Vater die Hauptschuld am Tod ihrer Mutter, obwohl alle medizinischen Untersuchungsergebnisse darauf hindeuteten, dass Blanche schon länger herzkrank gewesen sein musste. Dennoch ließ Benjamin sich nicht davon abhalten, dem verhassten Schwiegersohn Rache zu schwören.
    Die nun folgende Zeit zerriss Kayla fast das Herz. Sie wusste nicht, auf wessen Seite sie sich stellen sollte. Ihr Bruder brauchte sie, und sie spürte, in welch schlechter seelischer Verfassung sich auch ihr Vater befand.
    Wie konnte sie sich da für ihr eigenes Glück entscheiden?
    Doch wie lange durfte sie noch auf Duardos Geduld hoffen?
    Ihr Vater verschärfte den Gewissenskonflikt. Er stellte sie vor die Alternative: „Entweder du bleibst, oder du verlässt dieses Haus für immer. Wenn du gehst, darfst du es nie mehr betreten.“
    Mit der Familie brechen? Das bedeutete Verrat an der toten Mutter. Denn für Blanche war Familie etwas Heiliges gewesen.
    Außerdem bewies Benjamin seiner Tochter durch schriftliche Unterlagen, dass Duardo heimlich die Übernahme desEnright-Smythe-Imperiums plante und die Heirat mit Kayla nichts weiter gewesen war als ein Schachzug in diesem üblen Spiel.
    An diesem Tag war etwas in ihr abgestorben.
    Seitdem hatte sie Duardos Anrufe nicht mehr entgegengenommen und ihm, wie der Vater es verlangte, das Haus verboten.
    Daraufhin stellte Duardo sie vor die Alternative: „Deine Familie oder dein Mann.“
    Statt langer Erklärungen hatte sie ihren Ehering vom Finger genommen und ihn dem Mann zurückgegeben, dessen Name sie trug. Duardo war wortlos davongegangen.
    In den folgenden Monaten ging es mit dem Unternehmen ihres Vaters bergab. Benjamin schob es auf heimliche Machenschaften seines Exschwiegersohns.
    Kayla zog sich von allem zurück. Einladungen zu Partys

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