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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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war hoffnungslos.
    Sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, hatte ihr Gesichtsausdruck sich verändert.
    Entschlossen griff sie in die Jackentasche, holte den Zettel heraus, den Jacob ihr am Morgen aufgedrängt hatte, wählte die Nummer und wartete darauf, dass sich Duardo meldete.
    „Alvarez.“
    Beim Klang seiner Stimme stockte ihr fast der Atem. Das Sprechen fiel ihr schwer.
    „Hier ist Kayla.“
    Wie sollte sie das Ganze nur überstehen?
    Stille. Er antwortete nicht. Sein Schweigen hallte ihr durch die Leitung entgegen.
    „Ich brauche deine Hilfe.“
    Würde er darauf eingehen oder die Verbindung abbrechen?
    „Ich erwarte dich in meinem Büro. In zehn Minuten“, sagte er und legte auf.
    Sie wählte noch einmal seine Nummer, aber es meldete sich nur noch ein Anrufbeantworter. Duardo führte die Regie. Das ärgerte sie, weil sie keine Wahl hatte.
    Da sie nicht an drei Orten gleichzeitig sein konnte, rief sie das Restaurant an, erklärte, warum sie sich verspäten würde, und versprach, so rasch es ging, zu kommen. Die Reaktion war dementsprechend. Denn nun ergoss sich ein mit italienischem Temperament vorgebrachter Redestrom über sie. Immerhin fehlten darin nicht Mitgefühlsbekundungen für das Unglück ihres Bruders.
    Als sie endlich auf der Straße stand, warf Kayla einen Blick in den bleiernen Himmel. Kein Regen? Eigenartig. Der hätte zu diesem Tag gepasst.
    Wie auf Kommando fielen die ersten dicken Tropfen.
    Na, großartig!
    Schützend hielt sie sich die Abendzeitung über den Kopf und betrat zehn Minuten später die mit Marmor ausgelegte Empfangshalle eines aus Stahl und Glas gebauten Bürohauses, stopfte das durchgeweichte Blatt in einen Papierkorb und fuhr mit dem Lift in das oberste Stockwerk.
    Dort belegte Alvarez Holdings eine beeindruckende Zimmerflucht. Während sie sich zwischen den dicken getönten Glaswänden zu orientieren versuchte, kam es Kayla so vor, als ob der Firma die gesamte Etage gehörte. Alles wirkte luxuriös und auf dem neuesten Stand der Technik.
    An der Rezeption saß eine perfekt zurechtgemachte junge Frau, die ohne weiteres nebenberuflich als Model hätte arbeiten können.
    Kayla unterdrückte ihre zynischen Gedanken. Auch die Empfangsdame trug zum Image des Unternehmens bei. Denn ohne Image lief gar nichts im Geschäftsleben, und Duardo Alvarez konnte sich dieses Image leisten.
    „Kayla Smythe“, sagte sie. Das Enright ließ sie schon seit geraumer Zeit weg. „Ich habe eine Verabredung mit – Mr. Alvarez.“ Schließlich kam sie in einer geschäftlichen Angelegenheit.
    Ihr Gegenüber lächelte zwar höflich, aber Kayla war klar, dass es für einen wichtigen Besucher warmherziger ausgefallen wäre.
    „Mr. Alvarez hat eine Besprechung. Vielleicht möchten Siesolange Platz nehmen.“ Die junge Frau wies auf eine bequeme Sitzgruppe.
    Kayla begann, nervös zu werden. Nun, da sie schon einmal hier war, wollte sie das Ganze rasch hinter sich bringen. Doch die Minuten dehnten sich. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht immerzu auf die Armbanduhr zu schauen. Ohne zu lesen oder hinzuschauen blätterte sie in einer ausgelegten Zeitschrift.
    Wie lange würde sie noch warten müssen?
    Ließ Duardo sie absichtlich hier sitzen, um sie zu verunsichern?
    Wenn ich doch einfach aufstehen und gehen könnte, dachte sie düster. Aber damit würde sie gar nichts erreichen. Und schließlich ging es nicht um sie, sondern sie war wegen Jacob hier.
    „Mrs. Smythe.“
    Sie schaute hoch. Die Empfangsdame war hinter dem Tresen hervorgekommen.
    „Mr. Alvarez hat jetzt Zeit für Sie.“
    Reiß dich zusammen und gib dir den Anschein von Unnahbarkeit und Selbstvertrauen, sagte sich Kayla. Angesichts ihrer Nervosität war das fast unmöglich.
    In den letzten Jahren hatte sie Duardos Gesicht immer wieder im Fernsehen, in Zeitungen und Hochglanzmagazinen gesehen. Aber es war lange her, seit sie ihm gegenübergestanden hatte.
    Würde er immer noch so aussehen wie früher?
    Die Frage entsprang reiner Hysterie. Und während sie der Empfangsdame den Flur hinab folgte, der auf eine Doppeltür zulief, versuchte sie, der zunehmenden Panik Herr zu werden.
    Ruhig bleiben, sagte sie sich immer wieder. Sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren.
    Doch sie fühlte sich wie jemand, der über heiße Kohlen ging. Dafür hasste sie Duardo, sich selbst und vor allem ihre verzweifelte Lage, die sie dazu zwang, sich an ihren Exmann zu wenden.
    Die Empfangsdame klopfte leise an die Tür, drückte die Klinke

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