JULIA EXTRA BAND 0273
mein Vater gesammelt hat?“
Natürlich erinnerte er sich daran, ebenso gut wie an die Schmerzen, die Randolph seiner Stieftochter zugefügt hatte, wenn sie nicht alle Titel aufsagen konnte. Am liebsten hätte er jedes einzelne Bild zerrissen.
„Diese Sammlung hat bei einer Auktion eine riesige Summe eingebracht.“
„Gut. Wirst du das Geld in dein Frauenhaus investieren?“
Sie schüttelte den Kopf. „Dieses Geld fließt direkt in Daniel Stephens’ Wasserprojekte für Afrika.“
Ungläubig starrte er sie an. „Du meinst es ernst?“
„Mit diesem Geld kannst du so viel Gutes tun. Betrachte es als mein Hochzeitsgeschenk an dich. Ich weiß, was Afrika dir bedeutet. Und woran dir liegt, das liegt auch mir am Herzen. Du hast mein Leben verändert, hast es wieder lebenswert gemacht. Mit deiner Hilfe habe ich meine Vergangenheit überwunden.“
Doch nicht nur er hatte ihr geholfen. Stephanie hatte ihn gelehrt, wie viel Liebe er in sich trug, und wie herrlich es war, geliebt zu werden. Endlich konnte er die Bitterkeit ablegen, die er so viele Jahre mit sich herumgetragen hatte.
13. KAPITEL
„Es ist doch nur eine Weihnachtsfeier“, raunte Daniel an Stephanies Ohr. Im Hintergrund ertönte White Christmas. „Was soll denn passieren?“
Daniel sah sich in der Runde der Valentines um. An ihrem Tisch saßen seine Cousinen Rebecca und Rachel, beide schwanger, mit ihren Ehemännern. Unter dem Weihnachtsbaum spielten Rebeccas Stiefkinder mit ihren Geschenken. Daniel und Stephanie gehörten nun in diese große Familie, die sich im Bella Lucia Mayfair versammelt hatte.
„Eine Weihnachtsfeier, die gleichzeitig eine Krisensitzung der Familie ist. Wer weiß, was hier noch passiert.“ Stephanie sah zu Robert und seiner Frau hinüber, die an dem einen Ende des Saales saßen, und dann zu John und Ivy am anderen Ende.
„Das ist mein erstes Weihnachten mit der Familie“, sagte Daniel. „Ich denke, ich werde es einfach genießen und den Rest vorerst vergessen.“
Leider zog Dominics Fehltritt schlimmere Auswirkungen nach sich, als John vermutet hatte. Wenn kein Wunder geschah, würden die Bella-Lucia-Restaurants untergehen, und dennoch stellte sich John weiterhin hinter Dominic. Robert war wütend auf beide und drohte ihnen mit dem Gericht. Und Daniel litt an Schuldgefühlen, weil er trotz dieser Katastrophe so überirdisch glücklich mit Stephanie war.
„Ihr zwei seid richtige Turteltäubchen“, bemerkte Rebecca und lächelte ihnen zu. „Wie waren die Flitterwochen?“
„Vollkommen“, antworteten sie aus einem Munde und brachen dann in Gelächter aus. Sie waren Schlitten gefahren, Essen gegangen und hatten ausgiebige Spaziergänge durch die Wälder von Aspen gemacht. Aber am meisten hatten sie ihre Liebe mit immer neuen Zärtlichkeiten genossen.
„Habe ich mich eigentlich schon dafür bedankt, dass du mich nach Amerika geschickt hast?“, fragte Daniel.
Rebecca drückte Stephanies Hand. „Meine Freundin so glücklich zu sehen, ist Dank genug.“
„Du siehst selbst glücklich aus.“
„Das bin ich auch.“ Plötzlich weiteten sich Rebeccas Augen. „Daniel, ist das deine Schwester?“
Alle folgten ihrem Blick. Eine große Blondine in einem weißen Kostüm mit einem ultrakurzen Minirock betrat den Raum. In ihrem Bauchnabel funkelte ein Ring mit einem roten Stein. An ihrer Seite stand ein gebräunter junger Mann, der sofort die Blicke der Frauen auf sich zog.
Daniel verschluckte sich fast an seinem Drink. „Das ist nicht die Louise, die ich neulich kurz kennengelernt habe.“
Die brave angepasste Louise hatte sich einer gründlichen Veränderung unterzogen.
„Offenbar sind wir nicht die Einzigen, die sie so noch nicht kennen“, bemerkte Stephanie. Daniels Cousin Max, der Robert im Bella Lucia in Chelsea half, starrte Louise und ihren attraktiven Begleiter entgeistert an.
„Stör dich nicht an Max. Die beiden sind noch nie miteinander ausgekommen“, erwiderte Rebecca.
Rachel sah skeptisch aus. „Was sich liebt, das neckt sich“, sagte sie weise. „Wie auch immer“, fuhr sie dann fort. „Louise ist aus demselben Grund hier wie wir. Weil unsere Familie in Schwierigkeiten steckt. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir die Restaurants retten sollen.“
„Ich habe angeboten, vorübergehend für ein geringeres Gehalt zu arbeiten“, bemerkte Stephanie. „Und einige andere Mitarbeiter auch.“
„Das reicht leider nicht. Wenn Onkel John und Dad nicht bald eine Lösung finden, werden wir
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