JULIA EXTRA BAND 0273
etwas ändern.“
Sie hoffte so sehr, dass das stimmte.
„Ich begehre dich auch.“ Dann nahm sie all ihren Mut zusammen. „Also, in fünf Minuten.“
Keine Sekunde zu spät trat sie in einem flauschigen Bademantel aus dem Bad. Daniel lag bereits im Bett und erwartete sie. Sein nackter Oberkörper war in das goldene Licht des flackernden Kaminfeuers getaucht. Die Deckenbeleuchtung hatte er ausgeschaltet, und Stephanie liebte ihn noch mehr für seine Aufmerksamkeit.
Im vollen Schein des Feuers blieb sie stehen und löste den Gürtel des Bademantels, und während der Mantel langsam zu Boden sank, sah sie ihm unverwandt in die Augen. Sie musste seine Reaktion sehen.
„Ich habe dir nicht alles gesagt, Daniel.“
„Das brauchst du auch nicht.“
„Aber ich will. Ich zeige es dir. Keine Geheimnisse, das haben wir uns geschworen.“
Daniel setzte sich auf und sah sie an.
„Nicht nur mein Rücken ist mit Narben überzogen“, flüsterte sie.
„Lass mich alles sehen.“ Er sprach sanft, mitfühlend, liebevoll.
Sie würde es schaffen. Sie konnte ihm vertrauen. Langsam drehte sie sich um.
Nackt stand sie vor ihm, verletzlich und mit klopfendem Herzen. Aber die Abscheu, die sie in seinem Blick erwartet hatte, kam nicht.
„Du … bist … wunderschön.“ Vor Begehren glommen seine Augen dunkel.
In diesem Moment wusste Stephanie, dass sie gefunden hatte, was sie nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. Den Mann, der die ganze Stephanie unter den Narben sah.
All ihre Zweifel und Ängste fielen von ihr ab, als Daniel sie so ansah.
„Komm zu mir“, bat er mit rauer Stimme.
Langsam und stolz schritt sie zum Bett.
„Ich liebe dich“, murmelte sie, als er sie in die Arme schloss.
Daniel erschauerte, als er seine schöne Braut in die Kissen bettete und jeden Zentimeter ihrer Haut küsste, bis sie nur noch eins mit ihm werden wollte.
Köstlicher Kaffeeduft stieg in Daniels Nase und weckte ihn. Drei Tage war seine Frau nun schon vor ihm aufgestanden und hatte ihnen ein wunderbares Frühstück bereitet. Morgen musste er sich revanchieren und ihr das Frühstück im Bett servieren.
„Guten Morgen, Liebling.“ Lächelnd trug Stephanie ein Tablett mit zwei großen Kaffeetassen herein. Ihre Wangen waren rosig, ihre Augen glänzten.
Dankbar trank Daniel einen Schluck Kaffee. „Immer durchkreuzt du meine Pläne.“
Vorsichtig setzte sie sich auf die Bettkante. „Wie das?“
„Eigentlich wollte ich dich verwöhnen.“
Zärtlich strich sie ihm das Haar aus der Stirn. „Du hast unseren Hochzeitstag perfekt gestaltet und jeden Tag, der bisher darauf folgte. Das Frühstück ist die einzige Möglichkeit, mich einmal wie eine echte Ehefrau zu fühlen. Und ich liebe es.“
„Aber mich liebst du auch?“ Das konnte er einfach nicht oft genug aus ihrem Mund hören.
„Ein wenig“, neckte sie ihn. Und als er ihr verschmitztes Lächeln sah, quoll sein Herz über vor Freude.
„Was hast du heute für Pläne?“, fragte er. „Ich mache alles mit.“
„Ich sage es ja nur ungern, aber irgendwann müssen wir wieder zurück nach London.“
Beide hatten Jobs, die sie nicht von hier aus erledigen konnten. Doch Daniel wollte diese einmalige Zeit mit Stephanie noch nicht beenden.
„Vorhin hat Louise angerufen.“
„Meine Schwester?“
Stephanie lächelte, und Daniel feixte. Inzwischen fühlte es sich richtig gut an, Louise als seine Schwester zu bezeichnen.
„Zuhause geht alles drunter und drüber. John und Robert streiten ständig, weil Robert meint, Dominic gehöre ins Gefängnis. John will natürlich nichts davon hören. Das Geld ist sehr knapp,und sie überlegen, ob sie eines oder vielleicht zwei der Restaurants schließen müssen. Sie meinte, das sollten wir wissen.“
Offenbar hatte das Problem, das sein Bruder heraufbeschworen hatte, seinen traurigen Höhepunkt erreicht.
„Ich habe gestern mit Dominic gesprochen. Er macht sich fürchterliche Sorgen und schämt sich entsetzlich, immerhin ist er für das Ganze verantwortlich.“
„Was sollen wir tun?“, fragte Stephanie.
Er seufzte. „Nach Hause fliegen.“
„Das finde ich auch.“ Sie erhob sich. „Aber vorher habe ich noch ein Geschenk für dich.“
Hoffnungsvoll hob er die Augenbrauen. „Du kommst ins Bett zurück?“
Stephanie lachte. „Vielleicht. Aber ich habe gerade eine wichtig Mitteilung erhalten, die ich mit dir teilen möchte.“ Sie zog einen braunen Umschlag aus der Tasche. „Erinnerst du dich an diese ganzen Kunstgegenstände, die
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