JULIA EXTRA BAND 0273
ja.“
„Wie gnädig von dir.“
„Das Spotten steht dir nicht.“
„Tut mir leid“, sagte sie und sah ihn kühl an. „Zu mehr fühle ich mich gerade nicht in der Lage.“
Duardo lachte leise auf. „Dann trügt mich wohl die Erinnerung. Um diese Tageszeit pflegtest du früher ziemlich gesprächig zu werden.“
Früher, nachdem sie miteinander geschlafen hatten. Wenn siesich an ihn gekuschelt hatte, ihr Kopf an seiner Schulter ruhte, hatte sie gesprochen. Über ihre Träume, ihre Liebe, ihre Hoffnungen.
„Wundert mich, dass du das noch weißt“, erwiderte sie spitz. „Nach all den Frauen, die du nach mir gehabt hast.“
„Du gehst also davon aus, dass es viele waren.“
So genau mochte sie gar nicht darüber nachdenken. „Wahrscheinlich haben sie Schlange gestanden.“
„Ein verstecktes Kompliment, Kayla?“
„Nur eine Feststellung.“
„Du sprichst wohl aus eigener Erfahrung.“
„Auf Unterstellungen reagiere ich nicht, Duardo.“ Niemals würde sie sich die Blöße geben und zugeben, dass sie vor und nach ihm mit niemandem zusammen gewesen war.
Eigentlich war es zum Lachen. Außer Duardo hatte sie sich nie für einen Mann interessiert.
Er lächelte. „Gut, dann sollten wir das Beste aus den verbleibenden Stunden bis zum Aufstehen machen.“
Wie er das wohl meinte? Alarmiert und unsicher sah sie ihn an.
„Lass uns schlafen“, sagte er sichtlich amüsiert und schloss die Augen.
Bereits nach einer Minute hörte sie ihn ruhig atmen. Sie drehte sich auf die Seite und versuchte, nicht enttäuscht zu sein.
3. KAPITEL
Als Kayla erwachte, schien die Sonne durch die Vorhänge, und sie war allein.
Überrascht schaute sie auf die Uhr und sprang auf.
Das Krankenhaus! Sie hatte Jacob versprochen, da zu sein, bevor er operiert wurde. Die Zeit reichte gerade noch für das Badezimmer. Auf das Frühstück musste sie verzichten.
Sie schlüpfte in Jeans, T-Shirt und Jacke. Steckte ihr Haar mit einer Spange hoch und zog die Lippen nach. Als sie ins Schlafzimmer zurückeilte, traf sie auf Duardo, der sich gerade die Krawatte umband.
In seinem maßgeschneiderten Anzug sah er atemberaubend aus. Jeder Zentimeter an ihm unterstrich den erfolgreichen Geschäftsmann.
„Du hättest mich wecken sollen“, sagte sie vorwurfsvoll.
„Wie wäre es mit einem Guten Morgen?“
Sie warf ihm einen hitzigen Blick zu. „Ich bin viel zu spät dran.“
„Maria bereitet das Frühstück für dich vor.“
„Aber …“
„Ich habe im Krankenhaus angerufen. Vor neun wird Jacob nicht in den Operationssaal gebracht.“
„Ich habe keine Zeit zum Frühstücken.“
„Doch, hast du.“ Er musterte ihren zarten Körper und fragte sich, wie viele Mahlzeiten sie wohl ausgelassen hatte. „Spence wird dich ins Krankenhaus fahren.“
Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen.
„Es gehört zu seinem Job“, erklärte Duardo und gab ihr ein Handy. „Das ist für dich. Die wichtigen Nummern sind bereits eingegeben.“
Kayla steckte es in ihre Handtasche. Als er ihr auch einen Stapel mit Papieren in die Hand drückte, sah sie ihn misstrauisch an.
„Du musst unterschreiben, damit wir das Aufgebot bestellen können.“
Er lieh ihr einen Füller und zeigte, wohin sie ihre Unterschrift setzen sollte. Dann überreichte er ihr die Kopie eines Dokuments. „Lies dir den Ehevertrag gründlich durch. Um zwölf Uhr hast du einen Termin beim Anwalt, um ihn zu signieren.“
Herr im Himmel! Er hatte an alles gedacht. Aber sie war nicht imstande, ihm dafür dankbar zu sein.
Stattdessen zwang sie sich zur Ruhe. „Du hast doch sicher auch schon den Hochzeitstermin festgesetzt, oder?“
„Wir werden morgen getraut. Und zwar hier im Haus.“
„Morgen schon.“ Sie schluckte.
Er öffnete die Brieftasche und nahm einige Geldscheine heraus. „Fürs erste. Ich lasse heute noch ein Konto für dich eröffnen. Eine Kreditkarte brauchst du natürlich auch. Spence wird dir bei dem unvermeidlichen Papierkrieg behilflich sein.“
„Hast du keine Angst, dass ich mich mit dem Geld auf unddavon mache?“ Die Frage war ihr leichtfertig über die Lippen gerutscht.
Er verzog nicht einmal die Miene. „Du würdest nicht weit kommen.“
„Ich werde mich an die Abmachung halten.“
Duardo griff nach seiner Aktentasche und dem Laptop. „Wir sehen uns heute Abend.“
„Wann ich zurück bin, weiß ich noch nicht“, sagte Kayla. Als er fragend die Brauen hob, fügte sie erklärend hinzu: „Ich möchte Jacob nach der Operation noch
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