JULIA EXTRA BAND 0273
Duardo kümmerte sich um die Alarmanlage, schaltete die Lichter aus und folgte ihr ohne Eile.
Als er das Schlafzimmer betrat, nestelte sie gerade am Reißverschluss ihres Kleides.
„Darf ich dir helfen?“
Noch ehe sie ablehnen konnte, war er bei ihr und legte seine Hände auf ihre. Sie zog sie zurück, als hätte sie sich verbrannt.
Den ganzen Abend hatte sie in seiner Nähe verbracht, sich von ihm berühren lassen. Doch jetzt, mit ihm allein in einem Raum, klopfte ihr Herz vor Aufregung.
Er ließ sich Zeit, den Verschluss zu öffnen. Seine Finger berührten dabei ihren Nacken. Sie hielt still und genoss es wieeine beabsichtigte Zärtlichkeit.
Doch sobald der Reißverschluss sich öffnete, drehte sie sich um und schaute ihm fest in die Augen. „Ab jetzt kann ich das wirklich alleine“, sagte sie steif.
Er lächelte. „Aber das tue ich doch gern.“ Geschickt griff er um ihre Taille und zog den Reißverschluss nach unten.
Das Kleid glitt an ihr herab und bauschte sich um ihre Fesseln. Bis auf den winzigen Spitzenslip stand sie nackt vor ihm. Reflexartig kreuzte sie die Arme, um ihre Brüste zu bedecken. Gleichzeitig empfand sie die Sinnlosigkeit ihrer schamhaften Gebärde. Er wusste doch, wie sie aussahen, hatte sie schon umfasst, gestreichelt und geküsst … und er wusste, wie sie darauf reagierte.
Als er begann, sie zu liebkosen, begann sie zu zittern. „Hör auf, mit mir zu spielen“, flüsterte sie hilflos.
„Ich spiele nicht mit dir.“
Langsam begann er, sich zu entkleiden.
„Ich … ich möchte das nicht“, stammelte sie. Aber sie hörte nicht auf, ihm dabei zuschauen, wie er Hemd, Schuhe, Socken und schließlich die Hosen auszog.
Jeder ihrer Nerven vibrierte vor Verlangen nach ihm, und die Anspannung stieg, als sie sah, dass auch er erregt war.
„Nun?“, fragte Duardo und lächelte.
Wollte er sich lustig über sie machen? Ihre Augen sprühten vor Zorn. Doch sobald sich sein Mund auf ihre Lippen legte, gab sie auf. Seinen Eroberungskünsten war sie nicht gewachsen. Und als er sie endlich in die Arme nahm und zum Bett trug, stöhnte sie auf in tiefem Einverständnis. Es gab keine Einwände mehr, sie wollte nur noch seine Frau sein.
6. KAPITEL
Nachdem sie die Zeitung gelesen und ihren Kaffee ausgetrunken hatte, beschloss Kayla, den Tag nicht untätig verstreichen zu lassen. Sie konnte sich zwar noch gut daran erinnerte, wie es war, von einem Job zum anderen zu hetzen und nicht einmal Zeit zum Essen zu haben, aber Tage ohne sinnvolle Beschäftigung waren auch nicht ihre Sache.
Im Haus wurde sie nicht gebraucht. Duardos Angestellte arbeiteten zuverlässig. Zu weiteren Einkaufstouren bestand im Moment keine Veranlassung, denn sie hatte mit Spence mehr als ausreichend Kleidung, Schuhe und Wäsche für alle möglichen gesellschaftlichen Verpflichtungen erstanden. Obwohl sich ihr Kalender allmählich mit den verschiedensten Einladungen füllte, verspürte sie keine Lust, sich nur um ihr Aussehen zu kümmern, Stunden beim Friseur, der Maniküre und im Schönheitssalon zu vergeuden. Ihr fehlte eine Aufgabe.
Deshalb rief sie Spence an und bat ihn, sie in die Stadt zu fahren. Danach ging sie nach oben, warf sich in ein klassisch geschnittenes schwarzes Kostüm, schlüpfte in passende Pumps und band das Haar zu einem losen Knoten zusammen. Wenig Make-up, kein Schmuck, fertig war die berufstätige Frau, passend zurechtgemacht für ein Vorstellungsgespräch.
Wie gut, dass in ihrem Lebenslauf nur Smythe stand. Das Enright ließ sie schon lange weg, und als Kayla Alvarez wollte sie schon gar nicht auftreten.
Als sie sich in einer betriebsamen Geschäftsgegend absetzen ließ, verabschiedete sie sich von Spence mit den Worten: „Zurück nehme ich ein Taxi.“
Doch er schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage. Ich setze mich nicht über Duardos Instruktionen hinweg. Bitte rufen Sie mich an, und ich hole Sie ab.“
Sie fand das überflüssig, gab aber nach. „Dann bis irgendwann am späten Nachmittag.“
„Haben Sie bedacht, dass heute Abend das Filmfestival eröffnet wird?“
Die Premiere des spanischen Films, zu dem der spanische Botschafter, andere Amts- und Würdenträger sowie Fachleute erwartet wurden? Himmel, die hatte sie völlig vergessen. Sie überschlug, wie lange sie sich für die Jobsuche und einen Besuch bei Jacob Zeit lassen durfte. „Gut, um vier Uhr vorm Krankenhaus.“
„Passen Sie auf sich auf“, verabschiedete sich Spence.
Nachdenklich sah sie seinem Wagen nach.
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