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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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geglaubt, du könntest deine Identität hinter dem alten Namen Kayla Smythe verbergen?“
    „Nur so lange, bis ich einen Job gefunden habe, um damit mein eigenes Geld zu verdienen.“
    Er sah sie durchdringend an. „Aber doch nicht als Angestellte, Kayla. Das hast du nicht nötig.“
    „Warum verstehst du mich nicht?“, brauste sie auf, und ihre Augen blitzen. „Ich möchte arbeiten.“ Sie holte tief Luft. „Ich kann nicht ständig auf der faulen Haut liegen, ich brauche eine sinnvolle Tätigkeit. Ob du nun einwilligst oder nicht.“
    „Ich bin dagegen.“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Willst du damit andeuten, dass ich ab jetzt bei jeder Stellenvermittlungsagentur auf der schwarzen Liste stehe und mir niemand mehr einen Job gibt?“
    „Leg mir nichts in den Mund, was ich nicht gesagt habe!“
    „Du hättest eine Ja-Sagerin heiraten sollen, eine die darin aufgeht, sich mit dir auf Partys und Bällen, bei Premieren und Festessen sehen zu lassen“, schrie sie.
    „Stattdessen habe ich eine kleine Giftspitze geheiratet“, sagte er und grinste.
    Sie hob beide Fäuste, um gegen seine Brust zu trommeln. Er umfasste blitzschnell ihre Handgelenke. „Du willst doch nicht etwa handgreiflich werden, Kayla?“
    Das verboten schon ihre zivilisierten Umgangsformen, auch das Wissen um seine körperliche Überlegenheit. Trotzdem sagte sie zornig: „Ja, verdammt noch mal.“
    Er antwortete nicht, verzog nicht einmal die Miene, sondern betrachtete sie mit kühlen, ja kalten Augen.
    Wie Kontrahenten maßen sie sich, Sekunden, vielleicht auch Minuten. Die Zeit stand still, die Spannung wuchs ins Unerträgliche.
    Für Kayla ging es um mehr, als um einen Job. Sie ertrug es nicht, in Duardos Schuld zu stehen. Sie empfand das unausgewogene Kräfteverhältnis zwischen ihnen als ungerecht. Und vor allem litt sie darunter, dass sie ihn begehrte. Ihn und immer nur ihn. Alles zwischen ihnen war ungleich verteilt.
    Ihr Mienenspiel war so leicht zu durchschauen, dass Duardo bald erriet, was in ihr vorging. Aber er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Am liebsten hätte er Kayla in die Arme genommen, ihr auf seine Weise die Sorgen vertrieben und sie alles vergessen lassen. Aber Sex war kein Allheilmittel, und jetzt nicht einmal angebracht.
    „Ist es wirklich so wichtig für dich zu arbeiten?“, fragte er schließlich.
    Kayla nickte. „Ja.“
    Er tastete sich weiter vor. „Du willst dir selbst eine Aufgabe suchen?“
    „Ja, das muss sein“, gab sie zu.
    „Wenn ich dir eine Stelle in meinem Unternehmen anbieten würde …“
    Sie ließ ihn nicht einmal aussprechen. „… würde ich ablehnen.“
    „Du willst also mit mir streiten“, schlussfolgerte er.
    „Das lässt sich nicht vermeiden.“ Sie straffte die Schultern. „Wir haben unterschiedliche Meinungen.“
    „Offenbar.“
    Es fiel Kayla nicht leicht, etwas einzugestehen, was sie schon lange als Makel empfand. Doch es war die einzige Möglichkeit, Duardo ihre Beweggründe zu erklären. „Ich hatte schon einmal einen gut bezahlten Job, der mir praktisch in den Schoß gefallen ist. In der Firma meines Vaters nämlich. Heute würde ich ihn als Alibiposten bezeichnen, denn es kam nicht wirklich darauf an, wie ich ihn ausfüllte. Das begriff ich aber erst, als ich wirklich auf eigenen Füßen stehen musste. Ich war ein verwöhntes Töchterchen, Duardo. Deshalb will ich mich nie wieder protegieren lassen. Heute könnte ich das Gerede hintermeinem Rücken nicht mehr ignorieren, die Anspielungen nicht überhören, die Sticheleien nicht ertragen.“
    Er begriff sofort, worum es ihr ging. Sie suchte die Herausforderung und brauchte Erfolg. Das konnte er verstehen und akzeptieren. Trotzdem wunderte er sich über Kayla. Bisher hatte er noch keine Frau kennengelernt, die für den schweren Weg kämpfte, obwohl ihr der leichte offen stand.
    „Und warum machst du dich nicht selbstständig?“, fragte er.
    Sie sah ihn verdutzt an. „Ist das eine ernst gemeinte Frage?“
    Der Gedanke an ein eigenes Geschäft ließ sich plötzlich nicht mehr vertreiben. Himmel, es war schon lange ihr sehnlichster Wunsch, sich selbständig zu machen. Doch wegen der vielen Schulden in den vergangenen Jahren hatte sie das als Hirngespinst abtun müssen. Wer vorhatte, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, brauchte Kapital. Sie hatte keines und war nicht einmal kreditwürdig.
    Dabei wusste sie schon lange, was sie wollte. Eine Boutique mit hochwertigen Badezimmer-Accessoires. Mit flauschigen

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