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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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überhaupt sprach Marlena nur Vermutungen aus. Sie wusste offenbar nicht, was Kayla auch erst seit Kurzem wusste: Duardo hatte mit der Pleite ihres Vaters nichts zu tun.
    Kayla hätte schweigen und sich einfach zurückziehen sollen. Aber sie wollte das letzte Wort behalten. Deshalb hob sie das Kinn. „Ich muss nicht zu Kreuze kriechen“, sagte sie und ließ ihre Augen sprühen. „Duardo hat mich zu seiner Frau gemacht. Was glauben Sie wohl, warum? Ihrer Theorie nach hätte es doch gereicht, mich zur Geliebten zu nehmen.“
    Marlene zuckte die Schultern. „Er braucht einen Erben für sein Unternehmen.“
    Das saß und tat weh.
    „Da sind Sie offenbar falsch informiert“, konterte Kayla und erwiderte stolz Marlenas Blick.
    Einen Moment lang dachte sie, die Schauspielerin würde sie schlagen. Doch schließlich drehte Marlena sich um und rauschte davon.
    Kayla brauchte eine Weile, um sich zu beruhigen. Sie atmete tief ein und aus, zog die Lippen nach und probte ein Lächeln vorm Spiegel. Am liebsten wäre sie gar nicht zurück zur Feier gegangen, sondern hätte sich allein auf den Heimweg gemacht. Das nötige Taxigeld steckte in ihrer Handtasche. Aber was nützte es ihr? Ohne Duardo käme sie nicht einmal durchs Tor vor der Auffahrt zum Grundstück, geschweige denn in das gesicherte Haus. Sie konnte doch um diese Uhrzeit die Angestellten nicht wecken.
    „Na, alles in Ordnung?“, erkundigte er sich galant, als sie sich wieder unter die Gäste gemischt hatte.
    Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. „Ja.“
    Er hob die Brauen und legte den Zeigefinger in die kleine Kuhle unter ihrem Hals. „Und warum pocht es hier wie wild?“
    „Weil ich dich hasse.“
    Duardo legte seine Hand unter ihr Kinn. „Kannst du dasdenn beschwören?“
    Sie schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. „Hör auf damit“, presste sie hervor.
    „Lass uns nach Hause fahren, querida“ , sagte er und zeichnete mit dem Daumen die Konturen ihrer Lippen nach.
    Auf der Heimfahrt sprach sie kein Wort. Sobald er die Haustür aufgeschlossen hatte, stürmte sie die Treppe hinauf. Sie wollte allein sein, auch allein schlafen. In einem anderen Zimmer, in einem eigenen Bett.
    Als sie aus dem Bad kam, war Duardo dabei, sich zu entkleiden. Sie ließ ihn links liegen, schnappte sich ihre Bettdecke und marschierte zur Tür.
    „He, was hast du vor?“
    „Ich suche mir anderswo einen Schlafplatz. Irgendeinen, irgendwo hier im Haus.“
    „Du musst nicht das Bett räumen und das Zimmer verlassen, wenn du keinen Sex wünschst. Es ist dein gutes Recht.“
    „Ich möchte alleine sein.“
    Am liebsten hätte er sie geküsst. Aber das war keine Lösung für ihr Problem. „Marlena, nehme ich an. Sie hat dich abgefangen.“
    „Deine Kombinationsgabe ist ausgezeichnet“, fauchte Kayla.
    Er konnte sich bildhaft ausmalen, was vorgefallen war. Aber wie hätte er es verhindern können, ohne ihr dorthin zu folgen, wo Männern der Zutritt verboten war?
    Kayla sah ihn nun mit funkelnden Augen an. „Am liebsten wäre ich mit einem Taxi nach Hause gefahren. Aber ich komme ja nicht mal allein in dieses Haus. Du sprichst von meinen Rechten, Duardo. Wenn ich in diesem Haus bin, fühle ich mich eingesperrt. Wenn ich draußen bin, ausgesperrt. Ich habe keinen Schlüssel. Ist das Absicht, Duardo?“ Sie holte tief Luft. „Und was Marlena angeht, mit der werde ich fertig.“
    „Davon bin ich überzeugt“, sagte er, um sie zu beruhigen. „Sie ist nur eine launische Diva. Aber ihr Talent ist unbestritten. Ich habe Aktien in dem Theater, wo sie engagiert ist.“
    „Deshalb liegt dir wohl viel an ihrem Erfolg?“ Kayla hatte offenbar verstanden.
    „Unsere Beziehung ist rein geschäftlich, ja.“
    Das Eis begann ein wenig zu schmelzen, aber ihre Augen sprühten noch immer Funken. „Dann solltest du sie das wissenlassen.“
    „Das habe ich. Sie weiß es, seitdem sie den ersten Vertrag mit mir unterzeichnet hat.“
    Kayla hob das Kinn. „Aber diese Frau kennt keine Grenzen und verfolgt dich mit Anträgen. Willst du mir das andeuten?“
    „Ja.“
    „Du Armer!“ Sie öffnete die Tür.
    Er ließ sie gehen. Doch in den frühen Morgenstunden stand er auf, um sie zu suchen. Diesmal hatte sie sich nur zwei Räume weiter in eines der Gästezimmer gelegt. Er war versucht, sie dort schlafen zu lassen, doch er vermisste sie neben sich. Also hob er sie auf und trug sie ins Ehebett.
    „Warum weckst du mich?“, klagte sie, als er sie zudeckte. „Ich hatte einen

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