JULIA EXTRA BAND 0273
nicht gedacht, Duardo. Ich bin die Versuchsleiterin“, protestiert sie.
„Sollst du doch auch bleiben, querida“ , murmelte er, tauchte ganz unter Wasser, kam prustend wieder hoch und lächelte. „Du, ich glaube, die Wirkung setzt ein.“
Sie versuchte, ernst zu bleiben. „So schnell geht das nicht. Setz dich auf, damit ich dich abreiben kann.“ Mit dem Schwamm entfernte sie mit kreisenden Bewegungen das Öl von seinem Oberkörper und den Armen. „Der Rest kann bleiben. Ist gut für die Haut.“
„Schade“, sagte er mit zufriedener Stimme. „Das Wundermittel macht träge, findest du nicht.“
„Kein bisschen.“ Sie versuchte, sich zu erheben, aber er legte die Hände auf ihre Schultern und drückte sie zurück.
„Jetzt verwöhne ich dich. Entspann dich, querida.“
Sie konnte gar nicht anders. Er hatte sich hinter sie gesetzt, und sie lag, nein schwebte schwerelos zwischen seinen gespreizten Beinen, während er sie mit dem Schwamm abrieb. Sanft, langsam, sorgfältig. Ihren Rücken, ihre Arme, die Brüste. Sie schloss die Augen, genoss die Wärme, den Duft. Ihr von seinem Eigengewicht befreiter Leib kostete jede Berührung aus, gab sich hin. In ihrem Kopf herrschte eine wunderbare Leere.
„Nicht einschlafen“, flüsterte er, legte den Schwamm beiseite und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Dann begann er, ihren Nacken zu küssen, sie zärtlich zu beißen.
Kayla durchrieselten erotische Schauer. „Gewiss nicht“, murmelte sie.
Er liebkoste ihre Brüste, ihren Bauch, bis sie vor gespannter Erwartung aufstöhnte. Sie legte den Kopf zur Seite, in der Hoffnung, er würde sie küssen, sie von ihrer Qual erlösen. Aber das tat er nicht. Sie öffnete die Augen und schaute berauscht dem Spiel seiner Finger zu.
Endlich, als sie schon fürchtete, die Besinnung zu verlieren, drehte er sie zu sich, eroberte ihren Mund und ihren Körper. Es war, als dringe er auch in ihr Herz ein. Und so miteinander vereint taumelten sie gemeinsam einer gleißend hellen Explosion entgegen.
Als sie wieder denken konnte, hatte er ihren Kopf an seine Schulter gebettet. Ihr Haar schien auf dem Wasser zu fließen, und Duardo streichelte liebevoll ihren Rücken.
Sie war glücklich, zufrieden, wunschlos. Die letzten schweren Jahre kamen ihr wie ein böser Traum vor. Wenn sie nicht gewesenwären, hätten sie jetzt wahrscheinlich ein Kind. Kinder vielleicht sogar. Obwohl sie früher nicht darüber gesprochen hatten. Und schon begann sie, wieder zu grübeln.
Konnte es sein, dass Duardo sie nur deshalb wieder geheiratet hatte, weil er einen Erben brauchte, der sein erfolgreiches Unternehmen einmal weiterführte?
Sie hoffte, dass alles gut ausginge. Dass sie ihm kein Geständnis würde machen müssen. In den Aufregungen der letzten Woche hatte sie zweimal vergessen, die Pille zu nehmen.
Als er sie aus der Wanne hob, abtrocknete und ins Bett brachte, war sie froh, dass Sorgen nichts wogen, so schwer fühlte sie sich davon.
„Das Testergebnis ist erstklassig. Ich gebe dem Produkt die höchste Punktzahl.“ Er küsste ihre Nasenspitze und deckte Kayla zu. „Vielleicht sollten wir den Test bei Gelegenheit wiederholen. Sicherheitshalber.“
„Aber nicht mehr heute“, murmelte sie und versuchte, ihre Traurigkeit zu verbergen.
„Dann eben, wenn ich aus New York zurück bin.“
Sie sah ihn betroffen an. „Du fliegst nach New York. Wann und wie lange?“
„Morgen früh. In einer Woche bin ich zurück.“
Am liebsten hätte sie ihn gebeten, sie mitzunehmen. Aber sie durfte ja das Geschäft nicht allein lassen. „Ich werde dich vermissen.“ Die Worte waren ihr einfach entschlüpft, und Duardo lächelte, so warm und zärtlich, dass ihr Herz sich zusammenzog.
9. KAPITEL
Als die erste Ware geliefert wurde, brach in Kaylas Laden Hektik aus. Sie ließ die Kisten in die Küche und das Bad bringen, öffnete sie und prüfte, ob der Inhalt mit der Lieferliste übereinstimmte, verschloss sie wieder, um Flaschen und Tiegel vor Staub zu schützen, und stapelte die Kartons platzsparend übereinander.
Die Maurer machten aus den beiden kleinen Räumen einengroßen, die Maler kamen, danach die Fliesenleger. Und schließlich die Tischler, die alle Einbauten und Regale einpassten.
Spence hatte die Bauaufsicht übernommen, koordinierte die verschiedenen Gewerke, packte an, wo es nötig war, und kontrollierte, ob akkurat und nach Plan gearbeitet wurde. Seine Hilfe war Gold wert.
Auch Kayla funktionierte wie ein Uhrwerk. Sie stand früh auf,
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