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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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Stück von Kate ab. Ob sie manchmal an die Nacht vor fünf Jahren dachte?Und wie um Himmels Willen sollte er mit den atemberaubenden Erinnerungen im Kopf die Geschichte seiner Stadt wiedergeben?
    Santino machte es kurz. In Rom stand ein antikes Bauwerk neben dem anderen. Wenn er sich nicht auf wenige Informationen beschränkte, wären sie längst beim nächsten angelangt. „Der Tempel war das zentrale Heiligtum auf dem Forum Romanum. Er wurde von sechs Priesterinnen bewacht, die dafür sorgten, dass das Feuer im Tempel nie ausging.“ So wie Kate, ohne es zu wissen, fünf lange Jahre dafür gesorgt hatte, dass ihr Feuer in ihm weiter brannte … Herrgott, er musste endlich woanders hinsehen, nicht mehr auf ihren Mund. „Diese Priesterinnen waren zur Jungfräulichkeit verpflichtet und wurden bereits als Sechsjährige aus den besten Familien der Stadt ausgewählt. So stahl man ihnen Kindheit und Jugend.“
    „Wie schrecklich“, flüsterte Kate, nachdem er geendet hatte.
    „Das ist römische Geschichte. Mich dürfen Sie nicht dafür verantwortlich machen, ich kann nichts dafür.“
    „Ich weiß. Aber es klingt so grausam. Unfassbar, was sich Menschen gegenseitig antun können.“
    „Ja, nur war das schon immer so und wird sich auch nie ändern. Der Mensch ist des Menschen Feind.“ Seltsamerweise wich sie seinem Blick aus, fast als ob sie etwas vor ihm verbergen wollte. Oder als hätte sie ein schlechtes Gewissen.
    Sie schwiegen eine Weile. Zu seiner Überraschung spürte er plötzlich, dass Kate ihre Hand vorsichtig auf seinen Arm legte.
    „Sie sind plötzlich so still“, sagte sie. „Ist irgendwas?“
    Vielleicht, dass er sich wieder einmal von einer Frau getäuscht fühlte? Santino straffte die Schultern. „Nur ein kleines Formtief, nichts weiter.“
    Doch als er ihr wieder in die Augen sah, bemerkte er, dass ihr Blick auf seinen Lippen ruhte. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Münder. Statt sich zurückzuziehen, blieb sie einfach sitzen. Sie wartet darauf, dass ich sie küsse, dachte Santino. Sie will einen Kuss von mir. Nein. Nein, das werde ich nicht tun. Weil ich den Zeitpunkt bestimme, nicht sie.
    Abrupt drehte er den Kopf und schaute aus dem Fenster. Die Abfuhr traf sie offensichtlich. Augenblicklich wirkte Kate extrem angespannt, und stillsitzen konnte sie auch nicht mehr.
    „Wie weit ist es denn jetzt noch zum Hotel?“, fragte sie, währendder Bus um eine Ecke bog.
    Er sah ihr an, dass sie es gar nicht erwarten konnte, endlich auszusteigen. „Von hier sind es zu Fuß noch etwa zehn Minuten.“
    „Oh, das ist gut.“
    Schon stand sie auf und wartete darauf, dass er sie durchließ. Er machte ihr Platz, und sie lief schnell die Treppe hinunter. Als der Bus kurz darauf anhielt, trat Kate auf die Straße, ohne sich nach ihm umzusehen. Durch die Scheiben beobachtete Santino, wie Kate nach rechts und links blickte und etwas murmelte.
    „Ich komme mit“, entschied er.
    Allerdings war sie bereits losmarschiert wie ein verängstigter Feldhase. Nachdem Santino sie eingeholt hatte, erklärte er ihr, dass sie in die falsche Richtung lief. Kommentarlos machte Kate kehrt und rannte beinah, sodass er kaum mitkam.
    Wirklich, jetzt reichte es ihm, alles hatte seine Grenzen. Weibliches Unabhängigkeitsstreben konnte er nur bis zu einem gewissen Grad ertragen. Deshalb ließ er Kate einfach gehen. Erst als ihr auffiel, dass er nicht mehr hinter ihr hereilte, blieb sie stehen und wartete. Die Hände erhoben, ging er auf sie zu.
    „Ich verstehe nicht, was plötzlich in Sie gefahren ist, Kate. Hoffentlich hat das keine Auswirkungen auf Ihre Arbeit.“
    „Keine Sorge, ich habe noch niemanden enttäuscht“, versicherte sie ihm, den Blick fest auf ihr rettendes Ziel gerichtet – das Hotel Russie.
    „Da kann man nur hoffen, dass es auch so bleibt“, sagte er. „Von den Besten erwarte ich nämlich auch die beste Arbeit.“
    „Keine Angst, die werden Sie von mir bekommen. Verlassen Sie sich drauf.“
    „Gut“, kommentierte er das Versprechen und ging mit langen Schritten neben ihr her. „Dann ist ja alles geklärt.“
    Nachdem sie vor dem Hotel angelangt waren, verabschiedete sie sich förmlich: „Gute Nacht, Santino. Und noch mal vielen Dank für den netten Abend.“
    Geflissentlich überhörte er es und schritt an ihr vorbei, um dem Portier zuvorzukommen, der die Tür aufhalten wollte. Im Foyer bestand Santino außerdem darauf, Kate zum Aufzug zu bringen.
    Während sie auf den Lift warteten, hatte Santino

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