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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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Finger gleiten. „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass es Ihnen schwerfällt, Ihr Kind einem fremden Menschen anzuvertrauen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass Penny und ich uns großartig verstehen werden. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“
    Ein feines, ironisches Lächeln zeigte sich auf Charles Grays Gesicht. „Das ist aber sehr optimistisch.“
    „In diesem Beruf ist es das Beste, optimistisch zu sein.“ In Wahrheit blieb Laurel gar nichts anderes übrig.
    „Ich würde denken, eine realistische Einstellung wäre das Beste“, entgegnete Charles Gray. „Und zwar in jedem Beruf.“
    Laurel zuckte die Schultern. „Vielleicht. Aber in Pennys Interesse ziehe ich Optimismus vor.“
    Er schien entweder lächeln oder eine harsche Entgegnung machen zu wollen, fragte dann jedoch nur: „Und in wessen Interesse ist es, wenn Sie streitsüchtig sind?“
    „Ich bevorzuge den Ausdruck ‚hartnäckig‘“, erwiderte sie lächelnd und zog eine Augenbraue hoch. „Und Hartnäckigkeit kommt allen zugute.“
    Mr. Gray nickte nachdenklich. „Miss …“
    „Midland.“
    „Miss Midland, Sie scheinen ein nettes junges Mädchen zu sein.“
    Diese Bezeichnung gefiel Laurel gar nicht, doch sie fuhr fortzu lächeln, denn sicher hatte Mr. Gray es nicht herablassend, sondern als Kompliment gemeint. „Vielen Dank.“
    Ohne darauf einzugehen, fuhr er fort: „Deshalb werden Ihnen meine Worte vielleicht ein wenig harsch erscheinen.“ Er runzelte die Stirn. „Dafür möchte ich mich jetzt schon entschuldigen.“
    Ein plötzliches Unbehagen erfüllte Laurel und ließ sie schaudern. „Ich … ich verstehe nicht …“
    Miles, der neben ihr stand, atmete tief aus. Und als sie ihn ansah, erwiderte er ihren Blick mit großen Augen – wie ein Teenager, der froh war, dass diesmal nicht er in Schwierigkeiten war. Wieder schaute Myra Daniels ihn vielsagend an.
    Ganz offensichtlich ließen sich einige der Menschen hier von Charles Gray einschüchtern. Doch Laurel war entschlossen, nicht zu ihnen zu gehören.
    „Worauf möchten Sie hinaus, Mr. Gray?“, fragte sie.
    „Wie ich sehe, sind Sie sehr direkt.“ Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, mit dem sich seine gesamte Ausstrahlung veränderte: Plötzlich waren Charles Grays Züge atemberaubend attraktiv. Er hatte weiße, ebenmäßige Zähne, feine Linien um die hellgrünen Augen und winzige Vertiefungen in der sonnengebräunten Haut, die man nicht ganz als Grübchen bezeichnen konnte. „Das gefällt mir.“
    Laurels Herz machte einen Sprung. Nicht, weil er so umwerfend aussieht, versuchte sie sich einzureden, nur aus Überraschung. „Gut. Ich habe den Eindruck, dass Sie ebenfalls ziemlich direkt sind.“
    „Stimmt.“
    „Dann sollten wir doch gut miteinander zurechtkommen, nicht wahr?“ Eigentlich glaubte sie das ganz und gar nicht, doch sie hatte schon mit vielen schwierigen Menschen zu tun gehabt und war überzeugt, Charles Gray richtig einschätzen zu können. Männer wie er reagierten auf das geringste Anzeichen von Schwäche oder Unsicherheit und nahmen dies zum Anlass, einen Kampf zu beginnen.
    Und Laurel war tatsächlich stark verunsichert, ganz besonders, was die Stelle bei Mr. Gray anging. Andererseits brauchte sie den Job sehr dringend. Also durfte sie auf keinen Fall aufgeben, solange auch nur die geringste Aussicht bestand, dass es funktionieren würde. Ihr Vater, der verwitwet war und nichtmehr arbeiten konnte, hatte große Schwierigkeiten, von der Sozialhilfe das Haus zu unterhalten – besonders in den kalten Wintern im Norden, wenn das Öl so teuer war.
    Er und Laurel waren sich nie sonderlich nahegewesen. Ihr Vater hatte sie zwar immer sehr freundlich behandelt, sich jedoch ihrer verstorbenen Mutter untergeordnet. Diese war eifersüchtig und dominant gewesen. Erst im Alter von sechzehn hatte Laurel von ihr erfahren, dass sie adoptiert worden war. Ihre Mutter machte damals sehr deutlich, dass sie Laurel gewollt hatte – im Gegensatz zu deren leiblichen Eltern… Das Zusammenleben mit ihr war nicht einfach für Laurel gewesen, und für ihren Vater sicher erst recht nicht.
    Jetzt, da er allein war, wünschte Laurel ihm, dass er in Frieden in dem Haus leben konnte, das er selbst gebaut hatte. Mithilfe des Gehalts, das sie als Kindermädchen verdienen würde, könnte sie ihn finanziell unterstützen. Deshalb spielte die neue Stelle auch für ihren Vater eine sehr wichtige Rolle.
    „In diesem Punkt kann ich Ihnen zustimmen: Ich bin

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