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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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das war keine Zärtlichkeit. Er empfand keine Zärtlichkeit, das konnte er gar nicht. Es musste Begehren sein.
    Und um es sich zu beweisen, küsste er sie.
    Ihr Kuss war süßer, heißer und viel hingebungsvoller als Daniel für möglich gehalten hätte. Sein Puls raste. Ungekannte Gefühle durchströmten ihn, unendlich süße Gefühle …
    So schnell wie der Kuss begonnen hatte, endete er auch. Stephanie wich zurück. Ihr Mund war rosig und feucht. Ihre Augen riesig, und sie zitterte, allerdings nicht vor Leidenschaft.
    Sie rutschte von seinem Schoß und rannte aus dem Zimmer. Eine Sekunde später fiel ihre Schlafzimmertür krachend ins Schloss.
    Daniel blinzelte. Dann erwachte er aus der Starre, sprang auf und lief ihr nach.
    „Stephanie.“ Er rüttelte an ihrer Türklinke. „Lass mich rein.“
    „Gib mir einen Moment“, bat sie mit zitternder Stimme.
    „Es tut mir leid.“ Dass er sie erschreckt hatte, tat ihm wirklich leid. Nicht, dass er sie geküsst hatte. „Sagst du mir, was dich so erschreckt hat?“
    „Ich bin nicht erschrocken.“
    Sie log.
    Er atmete tief durch.
    „Machst du dir Sorgen, was die Leute denken könnten, wenn zwischen uns etwas ist? Ich meine, weil wir zusammen wohnen?“
    „Ich mache mir keine Sorgen.“
    Daniel fasste sich in den nun unbedeckten Nacken. „Gut. Ich auch nicht.“
    Als sie nicht antwortete, klopfte er an die Tür. „Steph. Erinnerst du dich an das, was du mir letzte Nacht erzählt hast? Über den Typen, der dir das Herz gebrochen hat?“
    „Ja.“
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Das Letzte wasich will, ist eine Beziehung. Eine emotionale, meine ich. Wir haben gleich zu Anfang klargestellt, dass wir beide kein Interesse daran haben. Also brauchen wir doch nichts zu befürchten, oder?“
    Mit einem Ruck riss sie die Tür auf und stürmte auf den Flur hinaus. Ihre Frisur saß perfekt, den Lippenstift hatte sie nachgezogen, alles war unter Kontrolle. Die warmherzige leidenschaftliche Frau hatte sich in die kühle Restaurantmanagerin zurückverwandelt.
    „Alles in Ordnung, Daniel. Es tut mir leid, wenn ich auf den kleinen bedeutungslosen Kuss überreagiert habe.“ Damit stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leicht auf die Wange. „Ich muss los.“
    Ein kleiner bedeutungsloser Kuss?
    Verdutzt starrte er ihr nach, bis sie verschwunden war. Nie zuvor war er so verwirrt gewesen.
    Noch als sie in den leeren Aufzug stieg, zitterte Stephanie am ganzen Körper. Sie hoffte, gefasster auszusehen, als sie sich fühlte. Mit einem Kuss hatte Daniel ihre Welt aus den Fugen gehoben. Ein Kuss, und sie war verloren gewesen.
    „Ich verliebe mich in ihn.“ Ihre Kehle zog sich vor Angst zusammen.
    Schon letzte Nacht hatte sie so etwas vermutet, als sie einander im Restaurant geneckt und sich dann so vertraut und ernst unterhalten hatten. Und nun, nach diesem Kuss wusste sie es genau.
    Deshalb wollte sie seine Berührungen vermeiden. Tief in ihrem Inneren spürte sie, dass er den Schlüssel zu ihrer Seele besaß, und das machte sie verletzlich. Verletzlichkeit war das Letzte, was Stephanie je wieder empfinden wollte.
    Daniel wollte keine Liebe. Das hatte er klipp und klar gesagt, und für seine Offenheit sollte sie ihm dankbar sein. Wahrscheinlich wünschte er sich eine Affäre. Sie hingegen nicht. Natürlich begehrte sie ihn. Aber eine Affäre bedeutete, dass sie sich ihm offenbarte, und sie konnte nicht zulassen, dass er die wahre Stephanie kennenlernte. Genau wie Brett wäre er abgestoßen von ihr, und das ertrüge sie nicht noch einmal, schon gar, wenn es Daniel betraf.
    Aber was sollte sie tun? Sie teilten sich eine Wohnung, undnatürlich begegneten sie sich ständig. Was hieß, dass sie sich unweigerlich immer mehr in ihn verlieben würde.
    Mit einem Ruck kam der Aufzug zum Stehen, und die Türen öffneten sich. Stephanie strich sich das Kostüm glatt und trat auf den Flur, um zu den Büros zu gehen.
    Was sollte sie tun? Daniel die Wahrheit sagen? Oder lügen und behaupten, sie wäre nicht an ihm interessiert, und er möge sie bitte nicht mehr küssen? Umziehen?
    Jahrelang hatte sie Abstand zu allen Männern gewahrt. Und jetzt hatte Daniel innerhalb weniger Wochen ihre Barrieren niedergerissen und ihr Herz erobert. Diese Tatsache ließ sich nicht verleugnen, ebenso wenig wie ihre Gefühle für ihn. Stephanie wollte mit ihm zusammen sein. Sie wollte, dass er sie küsste, hielt und liebte.
    Gut. Damit hatte sie ihre Antwort. Nicht gerade eine perfekte

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