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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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Rolle beendet.
    Nicht mehr lange, dachte sie.
    Doch anstatt erleichtert zu sein, bemächtigte sich ihrer ein Gefühl der Leere.
    Der Lieferjunge von Macy’s traf verspätet ein. Er hatte den Straßennamen verwechselt. Als er das Montclair schließlich erreichte, machte er sich auf eine scharfe Zurechtweisung des Kunden gefasst. Umso erleichterter war er, als ihm beim Verlassen des Aufzugs eine ältere Frau freundlich lächelnd entgegenkam. Im Haar trug sie ein Diamantdiadem.
    „Sie bringen das Kleid?“
    „Jawohl, gnädige Frau.“
    „Gut. Sie können es mir geben.“
    Der Angestellte zögerte. Auf dem Lieferschein stand „Prinz Conrad“. Andererseits hatte niemand gesagt, dass das Kleidpersönlich ausgehändigt werden sollte. Die Dame mit dem Diadem gehörte ganz offensichtlich zu seinem Gefolge. Darum konnte er ihr vertrauen.
    „Bitte sehr“, sagte er, reichte ihr die Kleiderhülle und verbeugte sich.
    „Danke.“ Sie drehte sich um und rief: „Ann!“
    An der Tür zu einer Suite erschien eine jüngere Frau.
    „Diese Lieferung ist für Prinz Conrads Begleiterin. Bringen Sie sie sofort in seine Suite.“ Sie sah die Frau bedeutsam an und machte eine kaum merkliche Kopfbewegung, worauf die Angesprochene nickte und mit dem Kleid verschwand.
    Der Junge verharrte einen Moment, in der Hoffnung auf ein Trinkgeld.
    Hochmütig musterte die Frau mit dem Diadem ihn nur und sagte herrisch: „Worauf warten Sie noch? Sie können gehen.“
    „Das Kleid ist noch nicht da?“, fragte Maurice beunruhigt, als er Lily und Freddy in dem leeren Gästezimmer gegenüberstand, das als Ankleideraum diente.
    „Nein“, erwiderte Lily und blickte zum vierten Mal auf die Armbanduhr. „Es hätte schon längst hier sein sollen.“
    „Das werden wir gleich haben.“ Maurice griff nach seinem Handy.
    Kurz darauf fragte er aufgebracht, warum das Kleid für Prinz Conrad immer noch nicht geliefert worden sei. Nachdem Maurice eine Weile schweigend zugehört hatte, rief er: „Was? Wann? Wer hat es entgegengenommen?“
    Schließlich stellte er das Handy ab und sagte: „Das Kleid wurde vor zweieinhalb Stunden ins Hotel gebracht.“
    „Das ist unmöglich.“ Lily ging ans Zimmertelefon und wählte. „Alle wissen, dass wir darauf warten. Ich bin sicher, man hätte mich sofort benachrichtigt.“
    Karen nahm den Anruf entgegen. Während Lily das Problem schilderte, unterbrach sie sie nervös. „Mir ist nichts davon bekannt, aber ich frage sofort nach und gebe dir Bescheid.“
    Ein paar Minuten später rief sie zurück und teilte Lily mit, dass niemand das Kleid gesehen hatte. „Einer der Pagen hat allerdings beobachtet, wie ein junger Mann der Prinzessin eine große Tasche oder so was Ähnliches ausgehändigt hat,vor ungefähr zwei Stunden. Soll ich sie anrufen und danach fragen?“
    „Danke, Karen, ich kümmere mich selber darum.“
    Auf das Schlimmste gefasst, machte sich sie auf den Weg zu Drucille. Als Lily Conrads Stiefmutter gegenüberstand, wusste sie gleich, dass sie mit ihrem Verdacht richtiglag. So ruhig wie möglich erklärte sie: „Ich glaube, dass man versehentlich ein Kleid bei Ihnen abgeliefert hat, Prinzessin.“
    „Bei mir?“ Drucille legte eine Hand auf den voluminösen Busen. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Und selbst wenn ich etwas wüsste, könnte ich Ihnen nicht helfen. Mein Stiefsohn versteht nicht viel von Frauen, ich dafür umso mehr. Lady Penelope wird ihn auf den Ball begleiten.“
    „Sie irren sich“, erwiderte Lily kühl. „Und sicherlich möchten Sie nicht, dass sich Prinz Conrad in diese Angelegenheit einschaltet.“
    Kühl betrachtete die ältere Frau sie. „Und ich bin sicher, Sie, meine Liebe, möchten nicht, dass die Presse von Ihrer Abmachung mit ihm erfährt.“
    Plötzlich trat Lady Ann zu ihnen. „Ich bin fertig, Mutter.“ In den Händen hielt sie eine Schere und einen Schnipsel königsblauer Seide.
    Lily drehte sich fast der Magen um.
    In einer Stunde sollten Prinz Conrad und sie aufbrechen. Lily hatte nichts anzuziehen. Wie sollte sie in so kurzer Zeit ein passendes Kleid auftreiben? Was Drucille getan hatte, war grausam.
    Ohne ein Wort zu sagen, drehte sie sich um und ging, um Maurice und Freddy zu informieren. Auf dem Gang kamen sie ihr schon auf halbem Weg entgegen.
    „Wir haben uns langsam Sorgen gemacht“, begann Freddy. Nachdem er ihr blasses Gesicht bemerkt hatte, rief er: „Was ist passiert?“
    „Sie hat das Kleid.“
    „Und?“
    „Lady Ann hat es in Stücke

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